Besuch des Teide Nationalparks auf Teneriffa, Teil IV

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Azulejos

Südlich vom Parador führt die Straße TF 21 durch bläulichgrünlich schimmernde Felsen. Die Färbung entstand durch eine hydrothermische Veränderung. Wenn glühende Magma auf Grundwasser stößt, lösen sich die in ihr enthaltenen Gase im Wasser, und es kann zu agressiven Mischungen kommen, die die Mineralien angreifen und chemisch verändern. Normalerweise bleiben diese Vorgänge tief unter der Erde eingeschlossen. Hier wurden sie nach dem vermuteten Erdrutsch, der die Caldera schuf, freigelegt. Die Kolorierung der in diesem Fall eisenhydrathaltigen Felsen entsteht meist erst durch Oxydation an der Oberfläche.

Pico Viejo

Richtung Boca de Tauce ist die Ebene von Ucanca mit spitzer aa-Lava gefüllt, die es beim Ausbruch des Pico Viejo 1798 fast geschafft hätte, hier – an der niedrigsten Stelle der Caldera – über den »Schüsselrand« zu fließen.

Rechts von dieser tiefschwarzen, jungen Lava ist ein aus dem Mittelalter stammender ebenfalls dunkler Lavastrom zu sehen, der durch Oxydation schon etwas rötlich schimmert: Je älter das Gestein, desto rötlicher wird es. Zwischen diesen beiden Strömen ist flüssigere Lava ausgeflossen (pahoehoe), deutlich zu erkennen an den »Überschwapp-Rinnen«.

Vom Mirador de Chio, dem letzten Aussichtspunkt vor Verlassen des Nationalparks in Richtung Chio, präsentieren die Cañadas noch einmal einen Höhepunkt, die Narices del Teide (Nasenlöcher des Teide). Sie entstanden beim letzten, 92 Tage dauernden Ausbruch des Pico Viejo 1798. Tiefschwarze Lava floß damals aus neu entstandenen Seitenkratern; Lockermaterialien und Asche wurden 1 km hochgeschleudert und bis nach La Gomera und El Hierro getragen.

Leider ist der Krater des Pico Viejo mit 800 m Durchmesser von der Parkstraße aus nicht zu sehen.

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