Konzerthalle in Santa Cruz; pixabay CC0
Konzerthalle in Santa Cruz; pixabay CC0

Die Hauptstädte von Teneriffa und Gran Canaria haben sich zu miteinander konkurrierenden Metropolen entwickelt. Las Palmas (380.000 Einwohner) ist dabei unstrittig das Handelszentrum der Kanaren, während sich Santa Cruz de Tenerife als kanarische Kulturhauptstadt bezeichnet. Da Santa Cruz (222.000 Einwohner) im Laufe der Jahre mit La Laguna (145.000 Einwohner), der ehemaligen nur 9 km entfernten Hauptstadt auf 600 m Höhe, zusammenwuchs, entwickelte sich in Teneriffas Nordosten ein großräumiges Ballungsgebiet, in dem fast jeder zweite Tinerfeño lebt.

Stadtbild von Santa Cruz

Da Santa Cruz erst 1823 die Hauptstadtfunktion von La Laguna übernahm, finden sich nur wenige repräsentative Kolonialbauten. Die Hauptstadtepoche wurde eingeleitet durch den Bau von klassizistischen Regierungs- und Verwaltungsgebäuden (2. Hälfte des 19. Jahrhunderts), die sich in der Stadt bunt vermischen mit jeder Art Baustil bis hin zu üblen Bausünden der 1960er- und 1970er- Jahre. Die südwestliche Stadteinfahrt wird durch eine riesige Raffinerie verunstaltet. Hier stehen architektonische Grosskomplexewie die Messehalle, Auditorium (Konzerte), moderne Wohnblocks und sogar zwei kleine »Wolkenkratzer«, sowie Shopping Centers. Daran schließen sich östlich kilometerlange Hafenanlagen an.

Stadtentwicklung

Die Stadtväter bemühen sich seit Mitte der 1990er-Jahre erfolgreich, das Image der Stadt mit gezielten Konservierungsarbeiten, imposanten Bauwerken und vielen Freizeitangeboten neu zu prägen. Weitgehend restauriert ist der älteste Stadtteil um die Iglesia de la Concepción herum mit einem Karree altkanarischer Häuser.

Im verkehrsberuhigten Zentrum östlich der Calle Castillo bieten sich heute Blicke auf sehenswerte Häuserfassaden, immergrüne Alleen (Ramblas) und auf wunderschöne Plätze und Parks.

Bis Ende 2008 wurden diese Projekte abgeschlossen: Die Tranvia, eine Straßenbahn, die Santa Cruz mit La Laguna verbindet und die Verkehrsprobleme im Ballungsgebiet entschärft, die Neugestaltung der Plaza España und der TEA (= Tenerife Espacio de las Artes oder Instituto Óscar Domínguez), beide von den Star-Architekten Herzog & De Meuron.

Außerdem sollen ein Teil des Hafens stärker in die Stadt eingebunden, um die Stadt zum Meer zu öffnen, das Gewerbegebiet an der östlichen Küste umstrukturiert und die Region um den »Hausstrand« Las Teresitas und das Fischerdorf San Andrés urbanisiert werden, ein Projekt, das seit über 30 Jahren immer wieder ausgebremst wurde.

Touristen und Spanier

Anders als Gran Canarias Kapitale Las Palmas ist Santa Cruz de Tenerife vom großen Hotel-Tourismus nicht berührt. Ausländische Residenten wohnen oder überwintern im Inselsüden bzw. im Orotavatal im Norden. Fremde trifft man in Santa Cruz fast nur als Tagesbesucher, die sich auf Sehenswürdigkeiten im Zentrum konzentrieren und nach ein paar Stunden wieder auf ihre Kreuzfahrtschiffe oder in die Touristenorte zurückkehren. So sind die Chicharreros, wie sich die Santa Cruzeros nach einer Makrelenart »bekosenamen«, abends wieder ganz unter sich.

Situation heute

Nach dem Facelifting besitzt Santa Cruz heute drei Gesichter: Zum Meer hin eine aufgelockerte Hafenfront mit Promenade und signifikanter Architektur (Messehalle, Auditorium, Badeanlagen), im Zentrum typisch spanisch-kanarische Winkel, lebendige Fußgängerzonen mit guten Shopping-Möglichkeiten, schöne Wohnstraßen und Villenviertel, aber auch verbaute, slumartige Vororte (barrios) mit Gewerbegebieten.

Kultur & Feste

Der Santa Cruzer Karneval ist weltberühmt. Das öffentliche Leben ruht, die Schulen bleiben eine Woche lang geschlossen, und auch nach Aschermittwoch wird auf den Straßen nächtelang zu lateinamerikanischen Klängen gefeiert. So mancher Chicharrero kann sich dann selbst tagsüber nicht von seiner Pappnase trennen.

Außerhalb der Narrenzeit besitzt die Stadt ein bemerkenswertes kulturelles Angebot mit Galerien, Kinos, Messen und (Open-air) Konzerten. Für das klassische Musikleben sorgen ausländische Gastspiele (im Januar im Rahmen eines Festivals) und vor allem ein über die Kanaren hinaus bekanntes Symphonieorchester.

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