Was hat Teneriffa zu bieten - Teneriffa als Teil der Kanaren

Karte - © by Reise Know How-Verlag, Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Lage der kanarischen Inseln

Makaronesien

Die kanarischen Inseln zählen zu Makaronesien (griechisch für »glückselige Inseln«), einer Gruppe von Archipelen vor der nordwestafrikanischen Küste, zu denen auch die portugiesischen Kapverden, Madeira und die Azoren mitten im Atlantik gehören.

Sie alle sind vulkanischen Ursprungs und wurden über Jahrhunderte immer wieder mit dem versunkenen Kontinent Atlantis in Verbindung gebracht. Das kanarische Archipel besteht aus sieben Inseln (von Ost nach West: Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa, La Gomera, La Palma und El Hierro), die sich auf einer Fläche von 500 km x 200 km verteilen. Die kürzeste Entfernung (von Fuerteventura) nach Afrika beträgt knapp 100 km, nach Europa (Cadiz-Teneriffa) ca. 1.200 km.

Lage und Klima Teneriffas

Die Inseln liegen um den 16. Längengrad und den 28. und 29. Breitengrad und damit auf gleicher Höhe wie Florida (Orlando), die Baja California von Mexiko, Delhi, das Himalaya-Gebirge und Ägyptens Süd-Sinai. Nur auf Hawaii findet man auf dieser Breite (ca. 500 km nördlich des nördlichen Wendekreises auf 23,5°) das ganze Jahr ein ähnlich mildes Klima. Grund dafür sind die kühlen Luft- und Meeresströme (der Nordostpassat und der Kanarenstrom), die wie eine Klimaanlage wirken. Im Sommer frischen sie die Wüstenhitze der nahen Sahara auf. Von November bis Februar kommen mit angenehmen 23°C Frühlingsgefühle im Winter auf. Bei beachtlich geringer Luftfeuchtigkeit (55%-65%) sinken die Jahresdurchschnittstemperaturen an den Küsten durchweg nachts kaum unter 15°C und klettern am Tag selten über 30°C. Auch der Atlantik bietet bei Wassertemperaturen von 19°-24° das ganze Jahr über Badefreuden. Dazu lacht die Sonne am Rande des beständigen Azorenhochs täglich 6-12 Stunden (3000/Jahr), es bleibt 11 (Winter) bis 14 Sommer) Stunden hell, und je nach Jahreszeit gibt es maximal 5 Regentage/Monat.

Ganzjährige Saison auf Teneriffa

Während die mediterranen Urlaubsorte in Griechenland, Italien, der Türkei und auf der Iberischen Halbinsel von Mitte Oktober bis Mitte Mai ihren Betrieb einstellen oder auf Sparflamme setzen, herrscht auf den kanarischen Inseln ganzjährig Saison. Ab Oktober fliegen die Nord- und Mitteleuropäer ein, weil es ihnen zu Hause zu naß und kalt wird; im Sommer kommen die Festlandspanier, weil es ihnen daheim zu heiß ist. Ihren Touristenboom verdanken die Kanaren diesem traumhaften Klima. Sie haben im Winterhalbjahr das sommerlichste Wetter ganz Europas und im Juli/August die frischeste Mittelmeer-Wärme.

Kanaren - © by Reise Know How-Verlag, Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Die kanarischen Inseln

Die zwei Seiten der Kanaren

Dieses Traumklima hat freilich zwei Seiten: Garantie für Sonne im Winter bieten die hohen und bergigen Inseln (Teneriffa, Gran Canaria, La Palma und La Gomera) nur auf der kargen Südhälfte und Wärme nur in Küstennähe. An den grünen Nordhängen dagegen lassen gelegentliche Regenschauer eine reiche kanarische Flora sprießen und drücken die Temperaturen um 3°-4°C.

Urlaubskonkurrenten

Die kanarischen Inseln behaupten sich bisher gegenüber konkurrierenden Reisezielen an der nordafrikanischen Küste und am Roten Meer. Dort erwarten den Nord- und Mitteleuropäer zwar warme Wellen, z. T. auch schönere Strände und exotische Kulturen. Dafür sind Naher Osten und die südlichen Mittelmeer-Anrainer politisch unsicherer und landschaftlich einseitiger als das kanarische Landschafts-Kaleidoskop.

Nur mit den Fernreisezielen weit im Westen (Karibik, Florida) oder Osten (Thailand, Indonesien) haben die Inseln des ewigen Frühlings ernsthafte Konkurrenz in punkto Strandqualität, Exotik, fremder Kultur und Preisniveau vor Ort. Dafür verdoppelt sich die Flugzeit bei Reisen über den Atlantik und verdreifacht sich gar in den Fernen Osten. Je nachdem, wohin es geht, schmälern dabei die mitgebuchten Jetlag-Beschwerden den Erholungswert zu Urlaubsbeginn oder -ende um ein paar Tage. Der Zeitunterschied zwischen Mitteleuropa und den Kanaren von nur minus einer Stunde bringt dagegen keine Probleme mit sich.

Sieben kanarische Inseln

Jede kanarische Insel hat ihre eigene Couleur, ein anderes Image und ihre spezifischen landschaftlichen Reize:

Lanzarote ist die schwarze, vulkanischste, steinigste, exotischste und kahlste Insel, hat dunkle wie helle Sandstrände und nur wenig Flora.

Fuerteventura, die windige, gilt mit ihren kilometerlangen hellen Sandstränden und Dünenlandschaften an einigen Küstenabschnitten als die gold-gelbe Insel.

Gran Canaria ist die rotbraune, nach La Palma dritthöchste (bis 2.000 m) Insel mit weiten gelben Stränden und hohen Dünen im Süden. Außerdem fungiert sie als Handels- und Versorgungszentrum der gesamten kanarischen Inselwelt.

La Palma ist die grüne, die Isla Bonita (schöne Insel), mit subtropischer Vegetation, Gebirge bis 2.500 m Höhe, und kaum Stränden. Sie gilt als Beispiel für (bisher) sanften Tourismus.

La Gomera, die zauberhafte Insel, ist grüngrau, kegelförmigsteil (1.500 m) mit abgelegenen Schluchten, ausgedehnten Lorbeerwäldern und 120.000 Palmen, das Traumeiland vieler Rucksacktouristen und neuerdings auch Geheimtip für Superreiche.

El Hierro, die eiserne (hierro = Eisen) Insel, ist schwarz-grün, windzerzaust und von herber Anmut. Die kleinste Kanareninsel am westlichen Ende Europas erinnert auf ihrem zentralen Hochplateau ein Stück an Irland.

Teneriffa inmitten dieser Inselwelt ist die größte, die anderen überragende der feurigen Geschwister. Vielleicht hat sie deswegen von allem etwas. Sie gilt zu Recht als die vielfältigste Insel, die auch nach wiederholten Besuchen noch landschaftliche Überraschungen bereithält.