Albanien: Tourismus-Boom aus Beton vs. Strandidylle

| von if

Die albanische Riviera hat eigentlich durchgängig idyllische Strände mit klarem Wasser zu bieten – wäre da nicht der sich entwickelnde Massentourismus, der dieses Idyll zunehmend zerstört. Abseits klobiger Betonbauten gibt es dennoch ruhige Flecken, die es sich zu entdecken lohnt.

Albanien: Tourismus-Boom aus Beton vs. Strandidylle
Hochhäuser an der albanischen Küste; pixabay CC0
Die albanische Riviera – das ist grob der Abschnitt am Ionischen Meer zwischen Sarandë im Süden und Vlorë im Norden. Bis 2008 haben sich hier nicht viele Touristen eingefunden, wer sich hierher verirrt hat, wurde entsprechend belohnt: Einsame, idyllische Kiesstrände, kristallklares Wasser und eine entspannende Atmosphäre warteten in beinahe jedem Ort.

Dann hielt der Tourismus-Boom leider auch in diesem Gebiet Einzug und mit ihm unzählige Betonbauten, klobige Hotels und Apartments. Zwischen Januar und August 2011 gab es knapp zwei Millionen Besucher in Albanien – der Großteil der Urlauber stammt aus Italien, Griechenland sowie Montenegro, Mazedonien und Kosovo, auch Franzosen werden immer häufiger gesichtet. Im Jahr 2022 wurde Albanien bereits von 7,5 Millionen Touristen besucht – Tendenz stark steigend. Albanienurlaub liegt im Trend.

Besonders überfüllt ist dabei das einst ruhige Fischerdörfchen, wenige Kilometer von Griechenland entfernte Sarandë, heute zählt die Stadt gut 30.000 Menschen, während der Urlaubszeit verdreifacht sich die Zahl. In etwa dasselbe gilt für Orte wie z.B. Himarë und natürlich die größere Stadt Vlorë, die in den Sommermonaten von Touristen regelrecht heimgesucht werden. Dementsprechend bauen Einheimische munter drauf los – häufig auch ohne Genehmigung, Bauplan und Rücksicht auf Verluste, oft sind die Hotels nämlich nie ausgebucht. Das Ergebnis: Hässliche Betonbauten, die wie mit Mörtel und Putz irgendwie zusammengeschweißt wirken. Die Strände sind übrigens trotz Massentourismus überraschend sauber. Außerdem gibt es noch wirklich ruhige Strandabschnitte und beschauliche Dörfchen in Meeresnähe zu finden – am besten man mietet sich ein Auto, schmeißt den Reiseführer weg und begibt sich selbst auf die Suche danach. Das Landesinnere ist sowieso eine oder mehrere Touren wert.

 

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