Campen mit dem Baby – entspannt mit guter Planung

| von R.B.

Der erste Gedanke vieler, wenn es um die Frage nach Campen mit dem Baby geht, wird sicherlich sein: Oh je, das wird doch niemals etwas! Gut geplant und entspannt angegangen allerdings wird ein Campingurlaub mit den Kleinsten zum vollen Erfolg für alle. Warum also nicht den Urlaub oder gar den in Deutschland gesetzlich verankerten Luxus der Elternzeit genau für solch ein Campingabenteuer mit dem Nachwuchs verwenden?

Campen mit dem Baby – entspannt mit guter Planung
Mit dem Baby auf Reisen zu gehen, bedeutet oft eine besondere Herausforderung; Bild von Michelle Raponi auf Pixabay CC0

Entschleunigt reisen – mehr genießen

Gute Planung ist die halbe Miete, wie es so schön heißt. Und auch beim Campen mit dem Baby bedeutet eine gute Vorausplanung mit genügend Zeitpuffern, viel mehr Entspanntheit während der Reise. Und selbstverständlich sieht ein Trip mit Nachwuchs anders aus, als wenn Sie als Paar verreisen.
Beim Reisen und besonders beim Campen mit Baby oder Kleinkind sollte auf die Bedürfnisse der Kleinsten eingegangen werden. Das betrifft nicht nur all die Dinge, die eingepackt werden müssen, sondern auch die Planung der Reisetage. Bei letzterem gilt vor allem: Gehen Sie es entspannt an – weniger ist mehr! Vollgepackte Sightseeing-Tage, stundenlange Outdooraktivitäten und lange Abende weichen Spiel- und Schlafpausen und frühem Zubettgehen. Und das ist gar nicht mal so schlecht, wird man so doch zum langsamen Reisen gezwungen und kann gemeinsam als Familie entschleunigen.

Die Bedürfnisse des Babys beachten

Bei einer Reise mit kleinen Kindern, da ist ein Trip im Campervan nicht ausgenommen, sollte der übliche Tagesablauf möglichst eingehalten werden. Geregelte Essens- und Schlafenszeiten vermeiden Unruhe und geben deinem Baby einen gewohnten Rahmen. Planen Sie bei Fahrten und Unternehmungen regelmäßige Pausen ein. Wichtig auch: flexibel bleiben. Es wird nicht alles nach Plan und Wunsch laufen. Gerade mit den Kleinsten ist es manchmal notwendig, Pläne anzupassen.
Für Outdoor- und Wanderenthusiasten mag eine Bergbesteigung oder eine Ganz-Tages-Wanderung das Nonplusultra sein – mit Baby oder Kleinkind sollten Sie hier allerdings ein paar Gänge heruntergefahren. Spaziergänge in der Natur, kurze Wanderungen oder ein gemütlicher Tag am See können für alle Beteiligten eine tolle Erfahrung sein.
Ein Campingurlaub mit einem Campervan und einem Baby erfordert sicherlich eine gewisse Vorbereitung. Mit der richtigen Einstellung und den passenden Maßnahmen aber kann es zu einer wunderbaren und entspannten Erfahrung für alle werden. Machen Sie sich also nicht allzu viele Gedanken über das Reisen mit Baby, sondern genießen Sie in aller Ruhe die gemeinsame Familienzeit fernab des Alltags – ein wertvolles Gut in der schnelllebigen Welt.

Das mobile Hotel wählen

Wer zelten möchte, kann dies natürlich tun. Aus mehreren Gründen ist allerdings für eine Campingreise mit Baby ein Campervan oder gar ein Wohnmobil empfehlenswerter. Allen voran, weil ein Kfz etwas gleichmäßiger temperiert ist und zudem keine Feuchtigkeit hineinkommt, sollte es mal regnen. Gerade Babys haben noch kein voll entwickeltes Immunsystem und sind dementsprechend anfälliger für Krankheiten. Da kann eine etwas frische Nacht und feuchte Kleidung schnell zu Husten oder einer Schnupfnase führen. Und außerdem: Deutlich bequemer sind die rollenden kleinen Ferienwohnungen doch sowieso – Kochmöglichkeit inklusive. Wählen Sie dazu einen Campervan, der ausreichend Platz für Sie, Ihr Baby und all die Dinge bietet, die mitmüssen.

Wohin soll die Reise gehen?

Wenn Sie mit einem Baby im Campervan reisen möchten, stehen Ihnen verschiedene Reiseziele offen, die sich gut für einen entspannten Campingurlaub eignen. Die Wahl des Reiseziels sollte dabei gut überlegt sein, um die Bedürfnisse Ihres Babys bestmöglich zu berücksichtigen.
Halten Sie die Entfernungen zumindest für den Anfang eher klein. So können Sie erst mal testen, ob Ihr Baby generell gut mitmacht und nicht womöglich reisekrank wird. In Deutschland gibt es massenhaft wunderbare Orte, die zum Campen einladen und kleinkindtauglich sind. Soll es weiter gehen, dann planen Sie lieber mehr Stopps ein. Kinder unter 3 Monaten sollten keinen längeren Fahrten ausgesetzt werden, da sich zu langes Sitzen in der Babyschale negativ auf die Entwicklung der Wirbelsäule auswirken kann. Als Empfehlung gilt: am Stück nicht länger als maximal zwei Stunden.
Planen Sie längere Pausen ein, nehmen Sie in dieser das Baby aus der Schale und legen Sie es flach hin, damit die Wirbelsäule in keine gekrümmte Haltung kommt. Ältere Babys und Kleinkinder können dann schon deutlich längere Fahrten aushalten – wenn entsprechende Pausen zum Spielen und sich Bewegen enthalten sind.

Checkliste (zum Ausklappen)Schlafen und Ruhe

• Babybett oder Reisebett
• Matratze und Bettwäsche
• Schlafsack oder Decke
• Kuscheltiere oder Schnuffeltuch

Essen und Trinken

• Fläschchen und Sauger
• Milchpulver oder Babynahrung
• Thermoskanne für heißes Wasser
• Babyflaschenwärmer (optional)
• Lätzchen und Mulltücher
• Babybesteck und -geschirr
• Hochstuhl oder Sitzerhöhung (falls erforderlich)
• Babystuhl zum Befestigen am Tisch (optional)

Hygiene

• Windeln (ausreichend für die gesamte Reisedauer)
• Feuchttücher
• Wickelunterlage oder -auflage
• Babypflegeprodukte (Shampoo, Babyöl, Creme)
• Badetuch und Waschlappen
• Babywanne oder aufblasbares Planschbecken
• Nagelschere oder -knipser (mit abgerundeten Spitzen)
• Sonnenschutz für Babys (Hut, UV-Kleidung, Sonnencreme)

Kleidung

• Bodys, Strampler, T-Shirts
• Langarmshirts oder leichte Pullover
• Hosen und Leggings
• Socken und Schuhe
• Mütze für kühle oder sonnige Tage
• Regenkleidung und Gummistiefel (je nach Wettervorhersage) Sicherheit und Gesundheit
• Babyphone • Steckdosensicherungen
• Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel
• Fieberthermometer
• Medikamente (bei Bedarf)
• Insektenschutzmittel für Babys

Unterhaltung und Spielen

• Lieblingsspielzeug oder Kuscheltier
• Bilderbücher
• Krabbeldecke oder Spielmatte

Sonstiges

• Wickeltasche oder Rucksack
• Kinderwagen oder Buggy
• Tragehilfe oder Babytrage
• Campingstühle oder Picknickdecke
• Sonnenschirm oder Sonnensegel
• Kühltasche für Babynahrung

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