Das Passeiertal
Das Passeiertal – auch „Passeier“ genannt – ist ein 50 km langes Gebirgstal in Südtirol und nördlich von Meran gelegen. Es erstreckt sich nördlich von der Kurstadt Meran und reicht bis hin zur Passhöhe Timmelsjoch, welche die österreichische Grenze markiert. Seinen Namen verdankt es dem gleichnamigen Fluss Passer, der durch das Tal fließt. Er entspringt am 2.474 m hohen Timmelsjoch und mündet in die Etsch. Das Passeiertal wird im Westen von den Ötztaler Alpen und der Texelgruppe und im Osten von den Sarntaler Alpen eingerahmt.
Bekannt wurde das Passeiertal auch durch dem Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer, der in St. Leonhard in Passeier geboren wurde. Dieser kämpfte als Anführer der Tiroler Aufstandsbewegung im Jahr 1809 gegen die bayrische und französische Besetzung seiner Heimat. Im Geburtshaus Hofers, dem „Sandwirt“ wird heute noch von seinem Leben und seinem Tod durch Erschießen in Mantua erzählt.
Klima und Vegetation
Das Passeier wird unterteilt in das nördliche Hinterpasseier und den äußeren Talabschnitt, das südliche Vorderpasseier. Dies macht auch den Charakter des Passeiertals aus: aufgrund der verschiedenen Höhenlagen findet man im Tal unterschiedliche Klima- und Vegetationszonen. Während im nördlichen und höher gelegenen Hinterpasseier die würzig alpine und kalte Bergluft dominiert, steht der äußere Talabschnitt des südlichen Vorderpasseier unter dem Einfluss des milden Etschtaler Klimas.Ebenso verhält es sich mit der Vegetation. Der Beginn des Passeiertals liegt auf etwa 500 Höhenmetern und steigt nach und nach auf 700 Höhenmeter an. Dies spiegelt sich auch in der Vegetation wider. Das Landschaftsbild des Vorderpasseier ist geprägt von grünen und saftigen Weiden, ertragreichen Obstgärten und zahlreichen Weinbergen, die im milden und mediterranen Klima einen genussvollen Wein ergeben. Je weiter man in das Tal vordringt, desto höher steigt es an. Hinter der Ortschaft St. Leonhard in Passeier geht der Vorderpasseier steil in den Hinterpasseier über. Hier finden sich dichte Wälder, die von kälteresistenten Nadelbäumen beherrscht werden. Die von hier aus zu sehenden Berggipfel sind bis ins Frühjahr hinein mit Schnee bedeckt. Erst dann, mit Einsetzen der Schneeschmelze, stürzt der geschmolzene Schnee als rauschende Wasserfälle die Berghänge ins Tal hinab und münden dort in die Passeier.
Aktivitäten im Passeiertal
Das Passeiertal bietet mit seinen unterschiedlichen Vegetations- und Klimazonen abwechslungsreiche Aktivitäten. Wandern im Passeiertal gehört zu den beliebten Tätigkeiten. Vorbei an saftig grünen Almwiesen mit Bauernhäusern, durch dichte Wälder, hin zu glasklaren Seen, mit Blick auf die atemberaubende Kulisse der Berggipfel – eine Wanderung im Passeiertal ist jede Mühe wert! Gut ausgewiesene über insgesamt 650 km lange Spazier-, Wander-, Waal– und Rundwege sorgen dafür, dass sich jeder Wanderer auf seiner Erkundungstour wohl fühlt und inmitten der Natur bei sich ankommt. Gerade die vier Waalwege im Passeiertal, der Kuenser, Riffianer, Maiser und Ulfaser Waalweg, sind für Genusswanderer sehr zu empfehlen. Die einst zur Bewässerung der Felder künstlich angelegten Wasserläufe sind ohne Gefälle gänzjährig begehbar. Auch von ausgebildeten Bergführern geführte Touren zeigen die vielfältige Vegetation sowie die Schönheit des Alpentals.Sportlich herausfordernder hingegen sind die unzähligen Routen für Bike- und MTB-Fans. Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen begeistern Genuss- und Panoramaradler ebenso wie MTB-Fahrer. Auch Rennradfahrer können über die beliebten Passstraßen zum Jaufenpass oder Timmelsjoch an Fahrt gewinnen und einige Kilometer wett machen. Aber nicht nur in der warmen Jahreszeit bietet das Passeiertal abwechslungsreiche und attraktive Aktivitäten für Groß und Klein, auch im Winter ist man hier sehr gut aufgehoben. Die im Tal gelegenen Skigebiete locken die aktiven Ski- und Snowboardfahrer gleichermaßen, wie die Genussskifahrer und Schneeschuhwanderer. Auch Naturrodelbahnen finden sich im Passeiertal. Spektakulär ist auch der Eisturm in Rabenstein, eine der größten Eiskletteranlagen Europas, wo begeisterte Bergsportler an dem 25 m hohen Eisturm, einem 14 m hohen Eiszylinder und an einer 15 m hohen Eiswand ihr Kletterkönnen zeigen.