Gefährliche Tiere im Urlaub – was ist zu beachten

| von if

Auch im Urlaub ist man vor Unfällen diverser Art leider nicht gefeit – so kann ein Zusammenstoß mit giftigen Tieren die Ferienlaune gehörig verderben. Das kann allerdings nicht nur in tropischen Gefilden passieren: Quallen, Petermännchen, Seeigel, Skorpione und Schlangen leben auch in Europa.

Gefährliche Tiere im Urlaub – was ist zu beachten
Der Biss der Europäischen Schwarzen Witwe ist zwar nicht tödlich, aber sehr unangenehm - copyright wikipedia.org

Die wenigsten denken an die Gefahren, die im Tierreich lauern könnten, wenn die Reise nicht gerade in die Tropen führt. Doch auch in Europa können giftige Tiere die Ferienstimmung in den Keller sacken lassen: So hausen zwar die meisten gefährlichen tierischen Vertreter in tropischen Gebieten, aber auch in europäischen Breitengraden haben manche giftige Tiere ihren Wohnsitz.


Wenn es sich auch dabei nicht um solche der Kategorie „Höchste Gefahrenstufe“ handelt, sind Zusammenstöße doch nicht gerade angenehm und auf alle Fälle Gift für die Urlaubslaune. Oft bemerkt man die Gifttiere nicht, sie übernehmen wesentliche Aufgaben im Ökosystem, ihre Giftapparate sind für sie eine Überlebensstrategie –man sollte sie vorsichtig und respektvoll behandeln, bei einem Unfall müssen schnell die passenden Maßnahmen getroffen werden.
Giftige Petermännchen: Der giftigste Fisch in europäischen Meeren lebt im Küstengebiet der Nordsee, der östlichen Atlantiks und des Mittelmeers auf Sand- und Weichböden, wo er in seichtem Wasser zu finden ist. Das 20 bis 40 cm lange Petermännchen hat giftige Stachelstrahlen auf der ersten Rückenflosse und einen giftigen Dorn auf dem Kiemendeckel. Das toxische Gemisch aus Serotonin und einem Protein führt zu massiven Schmerzen, die bis zu 24 Stunden andauern, und großflächigen Rötungen und Schwellung. Zur Vorbeugung empfehlen sich feste Strandschuhe. Erste Hilfe: Stacheln entfernen und die Kontaktstelle mit 40-70%igen Alkohol einreiben und einen Arzt konsultieren, gegen das Gift gibt es ein Antiserum.  
Ätzende Quallen: Sie sind von den giftigen Meerestieren am bekanntesten und treten auch im Mittelmeer auf – vor allem die Kompass- sowie die heftig nesselnden Leuchtquallen. Der Kontakt mit ihnen ist äußerst schmerzhaft, außerdem bilden sich Bläschen. Wunden keinesfalls mit Süßwasser oder Alkohol behandeln, die Stellen nicht mit einem Tuch abreiben – hilfreich ist das Auftragen von trockenem Sand oder Essig.


Die Schwarze Witwe: Europas einzige gefährliche Spinne lebt im Mittelmeergebiet, das Weibchen misst 15mm, das Männchen 5mm – man sieht sie kaum, Unfälle passieren meist im Freien. Der Biss geschieht oft unbemerkt, erst nach einer Viertelstunde treten – mitunter unerträgliche –  Schmerzen auf, auch Herzrhythmusstörungen sowie Erbrechen sind möglich. Erste-Hilfe-Maßnahmen gibt es eigentlich keine, bei anhaltenden Symptomen den Arzt aufsuchen.


Stechende Skorpione: 1.500 Arten gibt es weltweit, 25 davon sind tödlich – die europäischen Skorpionarten, welche südlich der Alpen hausen – sind harmlos, der Stich ist allerdings schmerzhaft. Generell gilt: Je kleiner das Tierchen sowie die Zangen, umso intensiver wirkt der Giftstachel. Vorbeugung: Bekleidung und Schuhe vor dem Anziehen untersuchen,  auf über den Körper krabbelnde Skorpione niemals einschlagen, sondern abstreifen. Bei einem Stich das betroffene Körperteil ruhig stellen, Kinder zum Arzt bringen.
Piksende Seeigel: Die stacheligen Meeresbewohner verstecken sich in felsigen Mulden, Riffdächern sowie Spalten und können unvorsichtigen Badetouristen den Urlaub vermiesen – ihre Stacheln dringen schnell in die Haut ein, brechen ab und die Spitzen bleiben stecken. Einen guten, wenn auch nicht komplett sicheren Schutz bieten Badeschuhe mit festen Sohlen. Stachelreste entfernt man mit einer Pinzette, die Wunden mit Alkohol oder Jodtinktur behandeln.


Kreuzotter: In tropischen Gebieten gibt es eine Vielzahl äußerst giftiger Schlangen, in Europa ist die Kreuzotter der giftigste Vertreter,  ihr Gift ist jedoch – außer für Kinder unter drei Jahren und Personen mit Herzproblemen – nur mäßig gefährlich. Nach einem Biss keine Staubinden anlegen, die Wunde nicht ein- oder ausschneiden, nicht mit Eis oder Hausmitteln behandeln. Lediglich ein Antiserum vom Arzt verwenden.


Buchtipp für Fernreisende zum Thema: Was kriecht und krabbelt in den Tropen – Plagegeister und Gifttiere hier online anschauen und bestellen…

Schreibe einen Kommentar