Luftverkehrssteuer und Klimaschutzmaßnahmen treiben Preise nach oben
Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist die Erhöhung der Luftverkehrssteuer, die besonders Kurzstreckenflüge betrifft. Während Reisende für innerdeutsche Flüge bislang eine Abgabe von 12,90 Euro zahlten, wird diese ab 2025 auf 18 Euro pro Passagier angehoben. Auch auf internationalen Strecken müssen Passagiere mit höheren Kosten rechnen. Fluggesellschaften wie Lufthansa, Eurowings und Condor haben bereits angekündigt, die Mehrbelastung an die Kunden weiterzugeben.
Ein weiterer entscheidender Faktor sind die neuen Regelungen im europäischen Emissionshandelssystem. Fluggesellschaften sind künftig verpflichtet, für jede ausgestoßene Tonne CO₂ deutlich teurere Zertifikate zu erwerben. Diese Kosten werden an die Kunden weitergegeben. Für einen Hin- und Rückflug innerhalb Europas könnten die Ticketpreise allein durch die höheren CO₂-Kosten um 10 bis 20 Euro steigen. Parallel dazu beobachten Branchenexperten eine zunehmende Nachfrage nach Flugreisen, die bereits seit der Erholung der Luftverkehrsbranche nach der Pandemie zu einer Verteuerung beigetragen hat. Diese Nachfrageorientierung wird ab 2025 ebenfalls zu weiteren Preissteigerungen führen.
Beispiele für Preissteigerungen auf verschiedenen Strecken
Ein Beispiel für diese Entwicklung zeigt sich bei Inlandsflügen wie der Verbindung von Frankfurt nach München. Während der durchschnittliche Preis für diese Strecke 2023 noch bei rund 120 Euro lag, dürften ab 2025 etwa 150 Euro verlangt werden. Ähnlich zeigt sich die Preisentwicklung bei europäischen Kurzstrecken. Ein Flug von Berlin nach Paris mit Airlines wie Air France oder easyJet, der bislang für etwa 180 Euro zu buchen war, könnte künftig 220 bis 240 Euro kosten. Besonders deutlich werden die Auswirkungen auf Langstreckenflügen. Die Kosten für eine Verbindung von Frankfurt nach New York mit Lufthansa, United Airlines oder Delta Airlines, die derzeit bei etwa 600 Euro liegt, könnten auf bis zu 750 Euro ansteigen.
Verändertes Reiseverhalten der Verbraucher
Die steigenden Preise könnten auch die Reisegewohnheiten der Verbraucher verändern. Insbesondere auf innerdeutschen Strecken könnten viele Menschen auf die Bahn oder den Fernbus umsteigen, da diese oft kostengünstiger und teilweise auch zeitlich konkurrenzfähig sind. Airlines wie Ryanair und Wizz Air, die häufig für ihre günstigen Preise bekannt sind, stehen vor der Herausforderung, trotz der gestiegenen Kosten wettbewerbsfähig zu bleiben, während Premiumanbieter wie Lufthansa oder British Airways auf ihre Servicequalität setzen, um Kunden zu binden.
Auswirkungen für Reisende und Airlines
Die steigenden Flugpreise ab 2025 werden Reisende vor neue finanzielle Herausforderungen stellen und die Wahl der Transportmittel beeinflussen. Gleichzeitig müssen sich Fluggesellschaften an die veränderten Marktbedingungen anpassen. Während einige Airlines auf Effizienz und Kostensenkung setzen, um die Mehrkosten für Kunden zu minimieren, werden andere möglicherweise gezwungen sein, ihre Preisstrategien und Streckennetze zu überdenken. Für Reisende wird es entscheidend sein, Preise zu vergleichen und alternative Transportmöglichkeiten in Betracht zu ziehen, um flexibel und kostenbewusst zu reisen. Die langfristigen Auswirkungen dieser Preisentwicklungen auf die Luftfahrtbranche und die Mobilität der Bevölkerung bleiben abzuwarten.