Die Stadt bietet aber weitaus mehr – zum Beispiel quirlige Stadtteile, die eine einmalige Atmosphäre verströmen. Stadtviertel wie Coconut Grove, Little Havana oder Little Haiti gewinnen ihren unverwechselbaren Charme aus der besonderen Zusammensetzung der Bevölkerung, die hier lebt und arbeitet. Wer in diese Stadtviertel eintaucht, wähnt sich in einer anderen Welt. Am praktischsten ist es, Miami mit einem Mietwagen zu erkunden: So kann der Besucher an einem Tag eine kleine Rundreise machen, die ihn scheinbar durch mehrere Länder führt.
Coconut Grove: Stadtteil mit karibischem Flair
Ganz nüchtern betrachtet erstreckt sich Coconut Grove im Süden von Miami von der N. Prospect Avenue bis zur Brickell Avenue. Aber es ist schon etwas Besonderes: Die Gegend ist geprägt von den karibischen Einwanderern, die seit dem 19. Jahrhundert hierhin strömen. Sie geben dem Viertel sein einmaliges Flair.
Das lässt sich nicht nur an seinen Bewohnern, sondern auch an den Bauwerken ablesen. Der Besucher kann zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude entdecken, die das Stadtviertel zu einem echten Highlight machen.
So sollte keiner die Besichtigung der Plymouth Congregational Church versäumen. Sie wurde zu Anfang des 20. Jahrhunderts von Clinton MacKenzie und Phillippe Feliz Rebom im so genannten Spanish Colonial Revival Style errichtet – also eine Replik auf die ehemaligen spanischen Kolonialherren.
Eindrucksvoll ist auch die am Wasser gelegene Villa Vizcaya. Sie bildet den Stil einer norditalienischen Renaissance-Villa nach und wurde 1914-1916 für einen Großindustriellen gebaut.
Seit vielen Jahrzehnten gilt Coconut Grove außerdem als typisches Künstlerviertel. Daneben boomt das Business: Die lebhafte Shoppingmeile „Cocowalk“ ist ein Beweis dafür; der Cocowalk ist auch ein beliebter Ort für Events.
Little Havana: Der Name ist Programm
Little Havana erstreckt sich zwischen dem Miami River und der Interstate 95. Es könnte sich aber auch mitten in Kuba befinden, so unverwechselbar ist seine Atmosphäre. Überall liegt der Geruch nach Kaffee und Tabak in der Luft. Salsa-Klänge ertönen an jeder Straßenecke. Die kubanischen Einwanderer – viele von ihnen Exilkubaner – lassen ihrer Lebensfreude freien Lauf. Kein Wunder, dass Besucher diesen Ort so lieben.
Die Kubaner wissen, wie man feiert – das erlebt man bei den zahlreichen Festen. Zu den bekanntesten zählt das Calle-Ocho-Festival, das jährlich rund eine Million Besucher anlockt. Es ist ein untrennbarer Bestandteil des Karnevals, der hier auf lateinamerikanische Weise in vollen Zügen gefeiert wird.
Große Sehenswürdigkeiten bietet das Viertel nicht – dafür aber jede Menge lautes und buntes Leben. Immerhin: Hübsche Kirchen wie zum Beispiel St. John Bosco oder die vielen kleinen, lauschigen Parks sind immer einen Abstecher wert – und sei es, um nach dem quirligen Durcheinander ein wenig zu sich selbst zu finden.
Little Haiti: Kreolischer Charme mitten in Miami
Der Stadtteil Little Haiti liegt nördlich des Design Districts. Das Herz des Viertels ist der „Caribbean Marketplace“: Er ist dem berühmten „Iron Market“ in Port-au-Prince nachgebildet. Laute Musik und vielfältige Gerüche erfüllen den Platz fast rund um die Uhr mit Leben.
Einwanderer aus Haiti prägen das Bild. Sie versuchen alles, um sich eine kleine Existenz aufzubauen: Hier ein winziges Lebensmittelgeschäft, dort ein uriges Restaurant mit karibischen Spezialitäten – und überall zwischendurch gibt es jede Menge Kunsthandwerk, Gemälde und vor allem: viel Musik.
Auch die afro-karibische Religion ist allgegenwärtig; wer will, lässt sich einmal vom Voodoo-Zauber gefangen nehmen.
Allgemeine Tipps
Miami ist das ganze Jahr über einen Besuch wert. Vor allem im Winter lockt das milde Klima viele Touristen aus Europa an. Im Sommer kann es tropisch heiß werden.
Es ist nicht empfehlenswert, die Viertel nachts auf eigene Faust zu durchstreifen: Die Kriminalitätsrate ist beachtlich. Tagsüber hingegen sollte sich niemand das Vergnügen entgehen lassen, diese sehenswerten Stadtviertel von Miami zu entdecken.