Mit dem Auto durch Rumänien reisen

| von if

In puncto Urlaub gilt die Heimat von Graf Dracula noch als Geheimtipp. Doch vor allem Roadtrip-Fans kommen in Rumänien auf ihre Kosten. Wer dabei die Nationalstraßen nutzt, benötigt eine elektronische Vignette, um der Mautpflicht nachzukommen, und muss natürlich die Verkehrsregeln beachten.

Mit dem Auto durch Rumänien reisen
Auch auf Rumäniens Schnellstraßen gilt vielfach die MAUT-Pflicht; Bild von stargategeo auf Pixabay CC0

Das Nationalstraßennetz in Rumänien ist für Kraftfahrzeuge gebührenpflichtig – das gilt nicht für Motorräder. Die elektronische Vignette wird als „Rovinieta“ bezeichnet. So sind sämtliche Nationalstraßen in dem vielseitigen Land mautpflichtig. Keine Maut wird allerdings bei den bekannten Alpenpässen „Transfogarascher Hochstraße“ und „Transalpina“ fällig. Wie erwähnt, bezahlt man in Rumänien die Maut über Vignetten – diese müssen Betreffende im Voraus kaufen. Übrigens gibt es keine fixen Mautstationen in dem Land. Überprüft wird daher mithilfe installierter Kameras, diese gibt es in mobiler und fester Variante – sie erfassen das Kennzeichen und gleichen es mit der Datenbank ab.


Die elektronische Vignette lässt sich problemlos online beziehen. Sie ist bereits seit 2007 digital erhältlich und seither gibt es auch keine Klebevignetten mehr. Für Autobahnen und Schnellstraßen ist diese E-Vignette ein verpflichtender Nachweis, den man erwerben muss und der auf die Kennzeichen von Wohnmobilen, Pkws und Lkws zu registrieren ist. Anhänger werden übrigens nicht extra bemautet.


Verfügbare Gültigkeitszeiträume: Die E-Vignette ist als 7-Tages-, 30-Tages-, 90-Tages- oder 12-Monats-Vignette erhältlich. Zudem lässt sich für Nutzfahrzeuge über 3,5 t zGG und für Pkw mit mindestens neun Sitzplätzen eine 1-Tages-Vignette erwerben.


Verkehrsbestimmungen in Rumänien: Im Ortsgebiet gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Außerorts gelten 90 km/h (Motorrad/Pkw) bzw. 80 km/h (Pkw mit Anhänger, Wohnmobil bis 3,5 t und über 3,5 t). Auf Schnellstraßen gelten 100 km/h (Motorrad/Pkw) bzw. 90 km/h (Pkw mit Anhänger, Wohnmobil bis 3,5 t und über 3,5 t). Auf Autobahnen gelten 130 km (Motorrad/Pkw) bzw 120 km/h (Pkw mit Anhänger, Wohnmobil bis 3,5 t) bzw. 110 km/h (Wohnmobil über 3,5 t). Für Führerscheinbesitzer im ersten Jahr gelten zudem außerhalb von Ortsgebieten um 20 km/h niedrigere Höchstgeschwindigkeiten.


Beförderung von Kindern: Kinder bis zum Alter von drei Jahren brauchen eine zu ihrem Gewicht und ihrer Größe passenden, in der EU zugelassenen Kindersitz. Kinder bis zum Alter von 12 Jahren und kleiner als 1,5 m darf man ausschließlich am Rücksitz mit einer geeigneten Rückhaltevorrichtung befördern.


Licht tagsüber: Außerorts sowie auf Autobahnen muss auch am Tag mit Abblendlicht gefahren werden, eine Alternative bei ausreichend guten Sicht- und Lichtverhältnissen sind Tagfahrleuchten. Für Motorräder gilt dies zusätzlich auch im Ortsgebiet.
Mitführpflichten: In Pkws zählen zwei Warndreiecke, Verbandszeug und ein Feuerlöscher zur Pflichtausrüstung, empfohlen wird eine Warnweste, Motorradfahrer müssen Verbandszeug mitführen, empfohlen wird ebenfalls eine Warnweste.


Weitere Infos: Als Promillegrenze gelten in Rumänien übrigens 0,0 Promille. Bei Verkehrskontrollen gilt, dass der Fahrer nicht aussteigen darf, die Hände aufs Lenkrad legt und die polizeilichen Anweisungen befolgt. Auch Mitfahrende dürfen während einer Verkehrskontrolle die Fahrzeugtüren nicht öffnen. Übrigens ist die Polizei nicht befugt, Verkehrsstrafen zu erheben. Erfolgt die Bezahlung einer Strafe innerhalb von 15 Tagen bei der zuständigen Stelle, wird nur noch die Hälfte der Mindeststrafe eingehoben. Auf Brücken herrscht ein Überholverbot.


Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer: Bekanntlich kommt es in Rumänien häufig zu teilweise riskanten Überholmanövern, selbst innerhalb von Ortschaften. Nahezu immer und überall wird überholt, auch bei einer durchgezogenen Mittellinien oder in einer unüberschaubaren Kurve, mitunter sogar von rechts. Deshalb ist es ratsam, im außer- und innerstädtischen Straßenverkehr stets einen großen Sicherheitshabstand zum vorderen Kfz einzuhalten und auf eine defensive Fahrweise zu setzen.

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