Ecuador befindet sich im Nordwesten Südamerikas und grenzt südlich und östlich an Peru, im Norden an Kolumbien und im Westen an den Pazifik. Mit einer Fläche von rund 283.560 km² ist es ein wenig kleiner als Italien und ungefähr halb so groß wie Frankreich. Es liegt auf der Höhe des Äquators – woher sein Name rührt – und zählt insgesamt lediglich 17 Mio. Einwohner. Klein, aber oho – das trifft auf Ecuador tatsächlich zu: Trotz geringer Fläche verfügt es nämlich über eine enorme landschaftliche Vielfalt. So unterscheidet man vier Hauptregionen: das fruchtbare Küstengebiet, das Andenhochland mit seinem milden Bergklima, das Amazonasbecken mit heiß-feuchtem Regenwald und die bezaubernden Galapagosinseln, die etwa 1.000 km vor dem Festland liegen.
Auf Rundreisen nach Ecuador stehen alle unterschiedlichen Regionen und ihre Besonderheiten am Programm. Allerdings gibt es keine Nonstop-Flüge aus Deutschland, aufgrund mehrerer Zwischenstopps dauert die Flugzeit meistens mindestens 20 Stunden – doch die lange Anreise lohnt sich.
Viele besuchen im Rahmen ihrer Reise zunächst Quito, die in 2.800 m gelegene Hauptstadt des Landes und übrigens nach La Paz, der bolivischen City, die zweithöchstgelegene Stadt der Welt. Quito beeindruckt mit prächtigen Kolonialbauten, seine Altstadt wurde sogar als erste Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Bereits seit der Zeit der Inkas ist es die Hauptstadt des Landes und war es daher auch, als im 16. Jhd. Spanier die Metropole eroberten – übrigens blieb Ecuador bis zu seiner Unabhängigkeit im Jahr 1822 eine spanische Kolonie.
Individuelle Reisen nach Ecuador führen auch ins südliche Andenhochland: Cuenca liegt hier und zieht als drittgrößte Stadt des Landes besagte nordamerikanische Rentner ganz besonders an. Sie betrachten es als besten Ort als Altersdomizil. Warum? Es gilt neben Quito als schönste ecuadorianische Metropole – allerdings ist es im Vergleich mit der Millionenstadt mit lediglich 250.000 Einwohnern eindeutig überschaubar und somit auch entspannter und ruhiger. Auch hier zählt die Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Überdies ist Cuenca als Zentrum der Kunst- und Kulturszene des Landes bekannt, wovon etliche Museen und Galerien zeugen. Im Umland bietet zum Beispiel der Nationalpark El Cajas hervorragende Möglichkeiten für Wander- und Naturliebhaber.
Tierfreunde können in Ecuador im Allgemeinen mehr als 1.500 Vogelarten, wozu 300 verschiedene Kolibriarten zählen, auch Tapire, verschiedene Affen, Jaguare und Pumas beobachten. Auf den Galapagosinseln entwickelten sich zudem Tiere und Vögel, die sonst nirgendwo auf der Welt beheimatet sind, wie Riesenschildkröten, bestimmte Robbenarten und Meeresechsen.
Auswanderer und Reisende schätzen zudem die niedrigen Lebenshaltungskosten Ecuadors – das hat aber auch eine Kehrseite: Demzufolge gehört das Land zu den ärmsten Ländern Südamerikas. In vielen Familien tragen auch die Kinder zum Unterhalt bei, in ländlichen Gebieten gibt es mitunter gar keine Schule. Die medizinische Versorgung am Land ist ebenfalls sehr schlecht. In den Metropolen hingegen haben Privatkliniken mit europäischem Standard eröffnet. Dennoch sind die Mietkosten für Europäer sehr günstig: In Cuenca beträgt z. B. die Miete für eine vollständig ausgestattete Wohnung mitten in der Altstadt etwa 350 Euro pro Monat. Essen in einem günstigen Restaurant ist in der Metropole um etwa 2,50 Euro möglich.
Abgesehen von den günstigen Preisen zieht es Reisende und Rentner aber auch aufgrund des ganzjährig milden Klimas in den Anden nach Ecuador: Angesichts der Äquatornähe gibt es hier nämlich keine nennenswerten Temperaturschwankungen, die Tagestemperatur beläuft sich im Durchschnitt auf angenehme 21 Grad. Zudem wird zwischen einer Regen- und Trockenzeit unterschieden – die beste Reisezeit für Ecuador erstreckt sich von Mai bis Oktober während der Trockenzeit. Wer tatsächlich plant, nach Ecuador auszuwandern, sollte das Land aber auch in der Regenzeit einmal besucht haben.