Teil- oder Vollkaskoversicherung: Ein kleiner Entscheidungsratgeber

| von R.B.

Die Wahl zwischen einer Teil- und Vollkaskoversicherung stellt sich für jeden Autofahrer. Dabei geht es nicht nur um finanzielle Aspekte, sondern auch praktische Auswirkungen, sobald es zu einem Schaden kommt. Mit der Entscheidung für oder gegen die Teil- bzw. Vollkaskoversicherung tun sich viele Menschen schwer, da es gilt, viele Faktoren abzuwägen und den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Nachfolgend geben wir Ihnen daher ein paar Entscheidungshilfen an die Hand, um die Entscheidung leichter zu machen.

Teil- oder Vollkaskoversicherung: Ein kleiner Entscheidungsratgeber
Welche Versicherung ist für das eigene Auto die beste? Bild von Tumisu auf Pixabay CC0

Von der Haftpflicht- zur Vollkaskoversicherung: Leistungen grob zusammengefasst

Während die Kfz-Haftpflichtversicherung ausschließlich für Schäden anderer aufkommt, ist neben dem gesetzlich verpflichtenden Abschluss immer auch eine Teil- oder Vollkaskoversicherung empfehlenswert. Der Teilkaskoschutz umfasst dabei auch Schäden am eigenen Fahrzeug, solange es nicht aus eigenem Verschulden zu einem Unfall oder Schaden kommt. Genau dieses Szenario wird lediglich von Vollkaskoversicherungen übernommen, die darüber hinaus auch bei mutwilliger Zerstörung zahlen. Da eine Vollkaskoversicherung immer auch sämtliche Leistungen der Teilkaskoversicherung abdeckt, genießen Vollkaskoversicherte den höchsten Schutz.

Vollkasko bei Neuwagen und Leasing

Haben Sie sich soeben einen Neuwagen gekauft oder geleast, lautet die Empfehlung ganz klar auf Vollkaskoversicherung. Innerhalb der ersten max. 5 Jahre ist dies der beste Schutz, sollte es zu einem Schaden kommen. Vollkasko lohnt sich dabei für verschiedene Fahrergruppen, darunter Fahranfänger, Vielfahrer sowie Berufstätige, die mit einem Firmenwagen unterwegs sind.

Wechsel von Voll- auf Teilkasko prüfen

Je nach Fahrzeugwert und -zustand kann ein Wechsel von der Vollkaskoversicherung in die Teilkasko früher oder später sinnvoll sein. Eine Überprüfung kann bereits nach zwei, drei Jahren sinnvoll sein. Ist Ihr Auto bereits älter als 5 Jahre, liegt ein Wechsel in die Teilkaskoversicherung nahe, wobei dies nicht zwangsläufig der Fall sein muss. Ein regelmäßiger Vergleich der einzelnen Kfz-Versicherungen lohnt sich daher in jedem Fall und kann bei rechtzeitigem Wechsel bares Geld sparen.

Die Höhe der Selbstbeteiligung variieren

Ob und wie hoch die Selbstbeteiligung bei der Teil- oder Vollkasko ausfällt, ist grundsätzlich frei wählbar. Hierbei gilt: Je höher die Selbstbeteiligung, umso günstiger fällt der Versicherungsbeitrag aus. Die Beträge sollten jedoch angemessen gewählt werden, da im Schadensfall somit auch ein höherer Betrag aus eigener Tasche gezahlt werden muss. Die übliche Höhe der Selbstbeteiligung liegt für die Teilkaskoversicherung bei 150 €, bei der Vollkaskoversicherung bei 300 €. Genauso kann auch eine geringere Selbstbeteiligung gewählt werden, wodurch der Versicherungsbeitrag automatisch steigt.

Risiko für Vandalismus und Tierschäden realistisch einschätzen

Natürlich kann es überall und praktisch jederzeit zu Vandalismus kommen, in einem kleinen Dorf ist die Wahrscheinlichkeit aber deutlich geringer als in Großstädten. Je höher das potenzielle Risiko für Vandalismusschäden ausfällt, umso ratsamer ist es, in eine Vollkaskoversicherung zu investieren.
Selbiges gilt für mögliche Tierschäden. Auch wenn Begegnungen mit Rehen, Wildschweinen und anderen Tieren in urbanen Regionen nicht ganz ausgeschlossen werden können, tummeln diese sich jedoch eher in ruhigeren, ländlicheren Gebieten. Je nach Tierpopulationen kann hierbei eine Teilkaskoversicherung ausreichend sein. Diese umfasst in der Regel Haar- und Federwild. Der genaue Leistungsumfang variiert von Versicherer zu Versicherer. Eine Erweiterung des Tierschutzes kann sinnvoll sein und sollte im Einzelfall geprüft werden.

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