Ausbildung im Ausland: Gerade in der Tourismusbranche nicht unbeliebt

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Eine Ausbildung im Ausland kann nicht nur sinnvoll und wunderbar sein, sondern Tür und Tor öffnen. Immerhin hat der Lehrling den wichtigen Punkt des ›Auslandsaufenthalts‹ schon mit der Ausbildung im Lebenslauf stehen. Gerade die Tourismusbranche ist sehr beliebt, denn sie bietet quasi automatisch die Chance, Länder zu erkunden. Aber was ist bei einer solchen Ausbildung zu beachten? Dieser Artikel schaut sich das einmal an.

Die Bereiche Hotellerie und Gastronomie bieten sich für eine Ausbildung im Ausland stark an. Doch auch hier können Fallstricke lauern. @ Reisetopia / Unsplash.com, CC0

Auslandserfahrungen sind in der Gastro-Szene Gold wert. @ Louis Hansel / Unsplash.com, CC0

Touristische Ausbildungen: Welche Möglichkeiten gibt es?

Die Touristik umfasst unzählige Bereiche. Letztendlich ist der Flyerverteiler am Strand von Mallorca ebenso in die Touristik aufzunehmen, wie der Hotelier auf den Kanaren. Aber welche Optionen gibt es allgemein?

- Hotelbereich – im Hotel warten diverse Ausbildungen. Obwohl es klassische Einzelstationen wie die Gastronomie des Hotels gibt, durchlaufen die meisten Azubis diverse Bereiche, sodass die Ausbildung umfassend aufgebaut ist.

- Gastronomie – auch sie kann in Hotels stattfinden, aber auch in den vielzähligen Restaurants, Gasthöfen und weiteren Betrieben der Branche. Azubis können durchaus ihre eigenen Vorlieben einbringen und so Ausbildungsstätten suchen, deren gastronomischer Bereich auch ihren Geschmack trifft.

- Tourismusstellen – eine Möglichkeit sind immer die Touristeninformationsstellen. Die Ausbildung dort bietet nicht unbedingt den absoluten Einblick in die Touristik, sondern bezieht sich eher auf das Büro.

- Reisebranche – das ist eine klassische touristische Ausbildung. Schon die Reiseverkehrskaufleute, also die, die Kunden bei der Buchung helfen und sie beraten, zählen zur Touristik.

- Unterhaltung – gerade in den Touristengebieten ist die Unterhaltung ein Kernaspekt der Touristik. Beginnend mit dem Animateur bis hin zu medizinischen Angeboten wie Massagen, Sportprogramme oder Kuren – all dies gehört mit in den Bereich. Eine Besonderheit dürfte die Ausbildung auf einem Kreuzfahrtschiff sein. Auch sie wird gerne genutzt, immerhin bietet sie die Option, gleich die verschiedensten Länder zu bereisen. Allerdings beinhaltet die Ausbildung die typischen Bestandteile der Hotelfachausbildung.

Welche Regionen eignen sich gut?

Letztendlich kommt es ganz auf den eigenen Geschmack an. Wer mit dem Wasser nichts anzufangen weiß, der ist in den Bergen besser aufgehoben. Und wer mit Fremdsprachen auf Kriegsfuß steht, der ist für eine Ausbildung in Österreich, Deutschland oder auch Südtirol besser geeignet als an einem Ort, an dem Fremdsprachen quasi die erste Sprache darstellen. Aber welche Regionen bieten sich an?

- Österreich – hier spielt die Sprache eine untergeordnete Rolle, da Deutsch durchaus Amtssprache ist – wenn auch teils mit massivem Dialekt. Österreich gehört zudem zu den Ländern, die rund um das Jahr zu den Ferienregionen zählen. Das ist für Auszubildende ebenfalls wichtig, denn liegt der Tourismus zu einer Jahreszeit brach, so schließen die Hotels gerne. Das ist mitunter auf Mallorca zu beobachten, denn dort öffnen viele Anlagen nur während der Sommermonate.

- Südtirol – wer gerne ein wenig weiter ins Ausland möchte, aber dennoch nicht in den Fremdsprachen perfekt ist, der dürfte in Südtirol gute Optionen finden. Auch dort läuft der Tourismus das ganze Jahr über, wenngleich natürlich der Winter und der Sommer die Topreisezeiten sind. Südtirol liegt zwar in Italien, doch ist Deutsch eine üblich genutzte Sprache, was die Verständigungsschwierigkeiten ausschließt. Onlineportale helfen dabei, offene Stellen in Südtirol zu finden.

- Kreuzfahrtschiffe – eine echte Destination gibt es nicht, denn die Schiffe bereisen etliche Länder. Der Job ist garantiert abwechslungsreich, denn selten bleiben Azubis fest auf einem Schiff, sondern sie wechseln die Schiffe und somit die Routen. Allerdings ist die Ausbildung hart, denn Azubis müssen sich damit abfinden, für viele Monate gar nicht oder kaum an Land zu sein. Innerhalb der EU ist die Ausbildung im Ausland rechtlich gut geregelt und vor allem leicht umzusetzen.

Was ist sonst noch zu beachten?

Um im Ausland eine Ausbildung zu machen, sollten Interessenten mindestens 18 Jahre alt sein. Es ist zwar durchaus möglich, die Ausbildung vor der Volljährigkeit zu beginnen, doch birgt dies gleich Probleme. So darf ein Jugendlicher nicht einfach einen Mietvertrag abschließen und auch die gesetzliche Fürsorge muss geregelt werden. Auslands-Ausbildungen werden somit eher für Volljährige geboten, denn auch die Ausbildungsbetriebe möchten sich absichern. Ansonsten gilt:

- Vorbereitung – wer den Schritt ins Ausland wagt, der sollte vorab möglichst einige Wochen bis Monate vor Ort gelebt oder auch ein Praktikum gemacht haben. Der Leitsatz, dass Ausbildungsjahre keine Herrenjahre sind, trifft insbesondere im Ausland zu. Niemand darf vergessen, dass man sich fernab der Heimat befindet und der Rückflug nicht morgen stattfinden wird.

- Sprachkurs – auch wenn es viele Gebiete gibt, in denen Deutsch gesprochen wird, so schadet es nie, die Landessprache wenigstens ansatzweise zu beherrschen. In Südtirol bedeutet das, wenigstens halbwegs Italienisch zu können. Letztendlich fällt es oft einfacher, mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen oder Probleme zu beheben, wenn auf deren Sprache eingegangen wird. Das perfekte Beherrschen wird selten erwartet, doch erleichtert die Kenntnis das Leben vor Ort.

- Plan B – eine Auswanderung oder nur ein Wegzug fernab des bisherigen Wohnorts ist schon nach der Ausbildung kein leichtes Unterfangen. Angehende Auslands-Azubis sollten stets einen Plan B in der Tasche haben – und wenn dieser nur daraus besteht, sich einzugestehen, dass Plan A nichts für sie ist. Es ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche, wenn nach einigen Monaten festgestellt wird, dass die Ausbildung am vermeintlichen Traumort eher ein Albtraum ist.

Gerade der letzte Punkt ist für junge Erwachsene wichtig. Wer merkt, dass die Ausbildung oder die Ortschaft nicht passen, aber es auch keine Lösungen vor Ort gibt, der darf immer abbrechen und die Rückreise antreten. Oft erscheint eine Ausbildung im Ausland als das große und tolle Abenteuer, doch nimmt der Alltag seinen Lauf, gibt es doch Probleme. Wer unglücklich ist, der sollte handeln – das zeugt von größerer Stärke, als sich durchzubeißen und dabei zu lernen, den Ausbildungsjob zu hassen.