Der Arlberg-Pass – neue sportliche Herausforderungen und Entschleunigung in einer Region

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Wer Urlaub machen möchte, den zieht es meist in die Ferne. Aber warum in die Ferne reisen, wenn das Gute liegt so nah? In diesem Fall liegt es in Österreich, denn am österreichischen Arlberg-Pass wird mehr geboten, als man auf den ersten Blick vermutet.

Lech am Arlberg, Foto von Ante Hamersmit, Unsplash CC0

Die Arlberg Region ist vielen wohl ein Begriff, insbesondere den Wintersportlern und begeisterten Wanderern. Der 1.793 m hohe Arlberg-Pass verbindet die beiden österreichischen Bundesländer Tirol und Vorarlberg miteinander und ist bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen für seine Vielseitigkeit an Landschaft und Erlebnissen beliebt. Die Region des Arlbergs umfasst die Orte St. Anton am Arlberg, St. Christoph am Arlberg, Lech, Zürs, Stuben, Flirsch, Pettneu, Schnann und Strengen. In diesen Bergdörfern am Arlberg kommen Wintersportler, Naturliebhaber und -sportler als auch Genusswanderer auf ihre Kosten.

Im Winter bekannt für seinen alpinen Skilauf und den gut besuchten Wintersportzielen, insbesondere den Orten St. Anton am Arlberg, St. Christoph, Stuben, Lech, Zürs, Warth und Schröcken, die gemeinsam als das größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs mit mehr als 300 Kilometer markierten Abfahrten und 200 Kilometer Freeride-Gelände aufwarten, bietet die Region am Arlberg auch im Sommer mit seinen grünen Talboden, den vielen Almweisen, smaragdgrünen Seen und Gebirgsbächen sowie den Felsgraten und üppigen Wäldern eine einmalige Erlebniswelt für Wanderer, Mountainbiker, E-Biker, Kletterer und Wassersportler.

Doch die Region wartet mit einer Neuheit auf: dem Arlberg Trail. Mit dem Arlberg Trail wurde im Sommer 2021 einer der ersten länderübergreifenden Weitwanderwege als Rundwanderweg geschaffen, der nicht nur Touristen anlockt, um die wunderschöne alpine Landschaft zu genießen, sondern auch Einheimischen Einblicke in Landschaftsbereiche zeigt, die diesen nicht bekannt waren. Wer eine gute körperliche Kondition aufweist, dem ist der Trail als besondere sportliche Herausforderung anzuraten. Der neue Weitwanderweg verbindet alle fünf Arlbergorte Lech, Zürs, Stuben, St. Christoph und St. Anton miteinander.

Auf einer Gesamtlänge von 52,1 km sind die mittelschweren Wege der alpinen Landschaft in drei Etappen zu bewältigen. Rund 18 Gehstunden ist der geübte Wanderer auf diesem Trail unterwegs. Dabei werden bei dem Drei-Tages-Marsch insgesamt 6.038 Höhenmeter ohne Lifte (bergauf und bergab) zurückgelegt, die dem Wanderer nicht nur Trittsicherheit, sondern auch Ausdauer und Durchhaltevermögen abverlangen. Mithilfe von Seilbahnen, die knapp ein Fünftel der Strecke ausmachen, greifen die vielen Wanderwege nahtlos ineinander über. Wer auf dem Arlberg Trail unterwegs ist, sollte daher vorab auch das hierfür geschaffene Arlberg Trail Ticket erstehen, welches für alle benötigten Bergbahnen (Rüfikopfbahn, Galzigbahn, Vallugabahn I und Seekopfbahn) für jeweils eine Fahrt entlang des Arlberg Trails während der ganzen Sommersaison gültig ist. Die Tickets sind erhältlich an den Kassen Galzig, Rüfikopf und Seekopf. Ein zusätzlicher Blick in die Betriebszeiten der Bergbahnen lohnt sich bei der Planung der Wanderung.

Startpunkt des Trails sind St. Anton, Lech oder Stuben idealerweise im Uhrzeigersinn, um alle Wegstrecken und Fahrpläne der Bergbahnen im Uhrzeigersinn perfekt ineinandergreifen zu lassen.

Als beste Unterkunft eignet sich ein Hotel am Arlberg, genauer gesagt in Lech, um mit dem Trail zu starten und die erste Etappe bis nach St. Anton zurück zu legen. Für diese Strecke von 12,4 km ist ein circa 6½-stündiger Fußmarsch vorgesehen. Zwischendurch sind diverse Einkehrmöglichkeiten, beispielsweise das Panoramarestaurant in Rüfikopf oder die Stuttgarter Hütte, vorhanden, die bei einer Pause nicht nur für das leibliche Wohl sorgen, sondern dem Wanderer auch neue Kraft und Energie für den Trail spenden. Der höchste Punkt des Arlberg Trail erwartet den Wanderer bei der Bergstation Valluga I auf 2.647 m, den tiefsten Punkt mit 1.304 m in St. Anton am Arlberg.

Die zweite Etappe führt von St. Anton am Arlberg nach Stuben. Diese Strecke wird mit 15 km ausgewiesen, mit einer Wegzeit von ebenfalls circa 6 ½ Stunden. Die Etappe hat einen Aufstieg von 674 m und einen Abstieg von 1.351 m. Auch auf dieser Strecke sind zahlreiche gemütliche Einkehrmöglichkeiten vorhanden, sowie eine Landschaft, für die sich alle Mühen und Anstrengungen auf dem Weg lohnen.

Die dritte und letzte Etappe führt von Stuben zurück nach Lech am Arlberg. Diese Strecke ist mit ihren 14,6 km die kürzeste bei einer Gehzeit von circa 5 Stunden. Der Aufstieg beträgt hierbei 667 m, der Abstieg 1.144 m.

Sollte der gesamte Arlberg Trail aber dennoch zu anstrengend werden, kann auf leichtere Alternativrouten oder aber auf Einzeletappen des Trails zurückgegriffen werden.

Die beste Zeit, um den Arlberg Trail zu begehen ist – mit guten Wetterprognosen - von Juli bis September, da sich die Schneefelder des Arlberg-Passes wegen der besonderen Höhenlage bis weit in den Sommer hineinhalten.

Aber auch nach dem Arlberg Trail ist die Region am Arlberg sehenswert und bietet mit seinen malerischen Bergdörfern den Reisenden Traditionen und kulinarische Erlebnisse sowie eine Naturkulisse, die zur Entschleunigung und Erholung einlädt. Neben dem sportlichen Aspekt kommen also auch das Wohlbefinden von Körper und Geist in der Arlberg Region nicht zu kurz und werden durch attraktive Wellnessangebote abgerundet.

Wer also dem Grau und der Eintönigkeit des Alltags entfliehen möchte, dem sei die Region am Arlberg ans Herz gelegt. Denn dort findet sich für jeden das passende Erlebnis.