Goethes Italienreise 2024: Eine Spurensuche von Nord nach Süd

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Johann Wolfgang von Goethes "Italienische Reise" (1786-1788) war ein Wendepunkt in seinem Leben und Werk. Die Reise durch Italien, die ihn von den Alpen bis nach Sizilien führte, inspirierte ihn zu neuen künstlerischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Eine Reise auf seinen Spuren ermöglicht es, diese Erfahrungen nachzuvollziehen und die Veränderungen Italiens über die Jahrhunderte hinweg zu beobachten.

In Malcesine am Gardasee wurde Goethe vorübergehend als vermeintlicher Spion festhalten; Bild von Tommy auf Pixabay CC0

Die Ruinen von Pompeji am Fuße des Vesuvs waren schon zu Goethes Zeiten Ausgrabungsstätten; Bild von Melvin Floyd auf Pixabay CC0

1. Brennerpass und Alpenüberquerung: Goethes Italien-Reise begann am 3. September 1786 mit der Überquerung des Brennerpasses. Damals war dies eine beschwerliche Reise mit Kutsche und Pferd. Heute ermöglicht die Brennerautobahn eine schnelle und bequeme Anreise. Dennoch lohnt sich ein Zwischenstopp in den Alpen, um die atemberaubende Landschaft zu genießen, die Goethe so beeindruckte.

2. Gardasee und Verona: Goethe schwärmte von der Schönheit des Gardasees, den er als "ein großes, herrliches Schauspiel" bezeichnete. In Malcesine, dem malerischen Ort am Ostufer des Sees, wurde er kurzzeitig unter Spionageverdacht festgehalten, weil er die mittelalterliche Scaligerburg skizziert hatte. Heute ist der Gardasee ein beliebtes Urlaubsziel mit zahlreichen Freizeitmöglichkeiten. In Verona, der Stadt von Romeo und Julia, besuchte Goethe das römische Amphitheater, das heute noch für Opernaufführungen genutzt wird.

3. Venedig: Venedig, die Stadt auf dem Wasser, faszinierte Goethe mit ihren Palästen, Kanälen und Brücken. Er besuchte die berühmte Rialtobrücke und den Markusplatz, der heute noch das Herz der Stadt bildet. Ein Besuch des Dogenpalastes und der Markuskirche, die Goethe ebenfalls besichtigte, ist ein Muss für jeden Venedig-Reisenden.

4. Padua und Ferrara: In Padua besuchte Goethe den ältesten botanischen Garten der Welt, der heute noch existiert. In Ferrara, der Stadt der Este, bewunderte er die Architektur der Renaissance, insbesondere den Palazzo dei Diamanti und das Castello Estense.

5. Bologna und Florenz: Bologna, die Stadt der Arkaden, beeindruckte Goethe mit ihrer Universität und ihrer lebendigen Atmosphäre. In Florenz, der Wiege der Renaissance, besuchte er die Uffizien und den Dom, die heute zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen.

6. Rom: Rom, die Ewige Stadt, war der Höhepunkt von Goethes Italienreise. Er verbrachte hier mehrere Monate und studierte die antiken Ruinen, darunter das Forum Romanum und das Kolosseum. Ein Besuch der Vatikanstadt mit dem Petersdom und den Vatikanischen Museen ist ebenfalls empfehlenswert.

7. Neapel und Vesuv: Goethe war fasziniert vom Vesuv, den er mehrfach bestieg und dessen kleine lokale Ausbrüche er beobachtete. Heute kann man den Vulkan noch immer besteigen und die Aussicht auf Neapel und die Umgebung genießen. Ein Besuch der Ausgrabungsstätten Pompeji und Herculaneum, die durch den Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. verschüttet wurden, war bereits für Goethe ein eindrucksvolles Erlebnis.

8. Sizilien: Goethe reiste auch nach Sizilien, wo er Palermo, die Hauptstadt, und die antiken Stätten von Segesta und Agrigent besuchte. Heute ist Sizilien ein beliebtes Reiseziel mit einer reichen Geschichte und Kultur und einem aktiven Vulkan.

Fazit: Eine Reise auf Goethes Spuren durch Italien ermöglicht es, die Schönheit und Vielfalt des Landes zu entdecken und gleichzeitig in die Fußstapfen eines der größten Dichter Deutschlands zu treten. Durch den Vergleich von Goethes Beschreibungen mit den heutigen Gegebenheiten können wir die Veränderungen Italiens über die Jahrhunderte hinweg nachvollziehen und die Bedeutung seiner "Italienischen Reise" für sein Leben und Werk besser verstehen.