Reisekrankheiten: Neue Mittel gegen immune Malaria-Erreger

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Malaria zu bekämpfen – das bedeutet ein Wettrennen gegen die Resistenz: Die Stämme dieser mitunter tödlichen Tropenkrankheit werden immer schneller resistent gegen die Waffen der Mediziner. US-Wissenschaftler könnten nun allerdings einen Vorsprung haben.

Malaria wird von Stechmücken übertragen - Copyright: wikipedia.de/James Gathany - public domain

US-Forscher könnten nun resistenten Malaria-Stämmen gegenüber einen Schritt voraus sein: Sie haben nämlich 32 Wirkstoffe entdeckt, die jeweils mehrere Erreger-Gruppen effektiv bekämpfen – viele vernichteten sogar Parasiten, die gegen Standardmedikamente schon immun waren. Was außerdem für die neuen Substanzen spricht: Sie sind bereits als Arzneimittel bewilligt und von offizieller Seite für den Einsatz an menschlichen oder in der Veterinärmedizin zugelassen worden – dadurch wird die Zeit, bis das marktreife Medikament erhältlich ist, natürlich beträchtlich kürzer.


Im Rahmen ihrer Forschung haben die US-Wissenschaftler mehr als 2800 Substanzen mithilfe von Testrobotern in Bezug auf die Wirksamkeit auf 61 verschiedene Malaria-Stämme untersucht – dabei wurden in DNA-Analysen erstmals auch mögliche Ansatzstellen der Wirkstoffe im Parasitengenom überprüft. Malaria-Erreger verwenden nämlich unterschiedliche Strategien, um der tödlichen Wirkung von Arzneimitteln zu entgehen: Sie verwandeln die Andockstellen für die Wirkstoffe oder nehmen einen nicht betroffenen Stoffwechselweg, während andere für die Entwicklung von Pumpen sorgen, die die Medikamente rasch wieder von ihren Zellen wegtransportieren.


Die US-Forscher haben übrigens außerdem entdeckt, dass lediglich drei Gene für die Resistenzen der Malaria-Erreger gegen verschiedene Medikamente verantwortlich sind – entsprechend hat der Parasit also lediglich eine äußerst limitierte Anzahl von Strategien zu Abwehr. Das bedeutet, dass Kombinationstherapien entwickelt werden müssen, die diese drei Mechanismen berücksichtigen, um den Erreger zu entwaffnen.