Oslo Städtereise: Schöner, aber teurer City Trip

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Dass Skandinavien ein teures Pflaster ist, hat sich längst herumgesprochen, aber dass Oslo in dieser Beziehung der absolute Hot Spot ist, dürfte auch den eingefleischtesten Fan aus dem Norwegerpullover hauen.

 

Das Rathaus von Oslo, das "hübsch-hässliche" Wahrzeichen der angenehmen norwegischen Hauptstadt - copyright if/reisebuch.de

Dank der komfortablen Color-Line Fährverbindung zwischen Kiel und Oslo lässt sich die norwegische Hauptstadt in 20 Stunden bequem und entspannt auf dem (Ost-)seewege erreichen. (Wenn möglich, sollte man die Color Magic wählen!). Wer es eiliger hat und vielleicht auch noch einen günstigen Schnäppchenflug von Ryanair etc. erwischt, kann von diversen deutschen Flughäfen einen der drei citynahen Airports Oslos in relativ kurzer Zeit ansteuern. Beim Transfer in das Zentrum allerdings sollte man bereits wachsam sein und Taxis eher meiden, denn eine solche Fahrt kann leicht teurer werden als der gesamte Flug.

Bei der Auswahl der Unterkunft sollte man im Vorwege große Sorgfalt an den Tag legen und am besten das Preis-Leistungsverhältnis der Häuser in der avisierten Kategorie bei einem Bewertungs- und Buchungsportal wie tripadvisor oder booking.com analysieren. Eine gute Wahl in der eher gehobenen Kategorie (ab 130€) sind die Hotels der Thon-Gruppe wie das Bristol oder eins der beiden modernen, aber bewährten Radisson blu.

Die meisten Sehenswürdigkeiten lassen sich zu Fuß vom Zentrum aus problemlos erreichen und sind - das ist die gute Nachricht! - oft kostenlos anzuschauen oder zu besichtigen. Dazu gehören das (allerdings nur mit Führungen zugängliche) Schloss und der Park, das dominante, ästhetisch zunächst wenig ansprechendende Rathaus von 1936, das mega-moderne Hafenviertel Aker Brygge und das neo-moderne begehbare Opernhaus oder die restaurierte Akershus Festung. Etwas außerhalb des Innenstadtbereichs ist der Skulpturenpark (Frognerpark) ein Muss und gut mit der Tram oder der U-Bahn zu erreichen. Auch der Eintritt in die sehenswerte Nationalgalerie ist frei, für das Munch-Museum wird man allerdings bereits heftig zur Kasse gebeten.

Das Hauptproblem für den aus dem Euro-Raum stammenden Oslo-Besucher aber ist das exorbitante Preisniveau in der Gastronomie, besonders bei alkoholischen Getränken, aber auch im Dienstleistungsbereich wie bei den oben bereits erwähnten Taxifahrten. Für ein einfaches U-Bahnticket muss man z.B. bereits über 4€ aufwenden. Weitere Preisbeispiele aus der Gastronomie machen die Diskrepanz zu heimischen Verhältnissen deutlich: 0,5 l Bier: 10€, ein Stück Torte: 11€, ein mittleres Softeis: 8€, ein Fleisch- oder Fischgericht im Restaurant: ab 35€, ein Lachssandwich: 10€.

Es fällt im Straßenbild von Oslo auf, dass besonders die Wurst- und Sandwichstände gut frequentiert werden und dass viele, nicht nur jüngere Besucher, ihre improvisierten Mahlzeiten im Gehen oder auf einer (Park-)bank einnehmen. Darüber hinaus sind vor allem die Pizza- und Hamburgerimbisse stets gut belegt, auch wenn man für eine simple Pizza bereits über 20€ einrechnen muss.

Wer sich von den oben beschriebenen Umständen nicht abschrecken lässt, wird in Oslo eine wenig spektuläre, aber entspannte Großstadt mit vielen freundlichen Menschen vorfinden. Als vertiefende Lektüre für die Vorbereitung und Durchführung einer Oslo Städtereise bietet sich der entsprechende Band CityTrip Oslo aus dem RKH-Verlag an.