Overtourism vermeiden: Ein praktischer Ratgeber für Reisende

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Overtourism, also die Überlastung von Reisezielen durch zu viele Touristen, ist ein zunehmendes Problem in vielen beliebten Städten und Regionen Europas. Besonders im Herbst, wenn die Temperaturen angenehmer werden und viele Reisende wieder in die Top-destination strömen, kann dies zu überfüllten Orten, langen Wartezeiten und negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die lokale Bevölkerung führen. Hier sind einige praktische Tipps, wie man als Reisende in Europa Overtourism vermeiden kann, ohne auf ein bereicherndes Reiseerlebnis verzichten zu müssen.

Es muss nicht immer Barcelona sein ...; Bild von hoelli auf Pixabay CC0

1. Wählen Sie weniger bekannte Reiseziele

Statt die immer gleichen, stark frequentierten Städte zu besuchen, sollten Sie Alternativen in Betracht ziehen, die weniger bekannt, aber ebenso reizvoll sind.

• Statt Paris: Besuchen Sie Lyon oder Nantes. Diese Städte bieten reichhaltige Kultur, Geschichte und Gastronomie, sind aber deutlich weniger überlaufen.

• Statt Venedig: Erwägen Sie einen Aufenthalt in Triest, Padua oder Bologna, die ebenfalls historische Städte mit wunderschöner Architektur und weniger Touristenmassen sind.

• Statt Santorini: Inseln wie Naxos oder Syros in Griechenland bieten authentische Erfahrungen, schöne Strände und sind weniger überlaufen.

2. Reisen Sie außerhalb der Hauptsaison

Auch im Herbst gibt es Unterschiede bei den Besucherzahlen, besonders in den Übergangszeiten zwischen den Sommer- und Herbstferien in verschiedenen Ländern.

• Früher Herbst: Ende September bis Anfang Oktober sind oft weniger Touristen unterwegs, da die Sommerferien vorbei sind, aber das Wetter in vielen Teilen Europas noch angenehm ist.

• Später Herbst: Mitte November kann ebenfalls eine gute Zeit sein, um zu reisen. Die Temperaturen sind in vielen Teilen Europas immer noch mild, aber die Hauptreisezeiten sind vorüber.

3. Setzen Sie auf nachhaltige Unterkünfte und Reisearten

Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle beim Vermeiden von Overtourism. Wählen Sie Unterkünfte und Reisearten, die die lokale Kultur und Umwelt respektieren.

• Unterkünfte: Suchen Sie nach umweltfreundlichen Hotels oder Pensionen, die lokale Produkte verwenden und nachhaltige Praktiken unterstützen. Übernachtungen auf Bauernhöfen oder in ländlichen Gästehäusern können eine authentische Alternative sein.

• Reisemittel: Nutzen Sie Züge oder Busse anstelle von Flügen, wann immer möglich. Das europäische Bahnnetz ist gut ausgebaut, und Zugreisen bieten die Möglichkeit, mehr von der Landschaft zu sehen und den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

4. Vermeiden Sie Hotspots während Stoßzeiten

Wenn Sie beliebte Sehenswürdigkeiten besuchen möchten, planen Sie Ihre Besuche außerhalb der Stoßzeiten.

• Früher Morgen oder später Nachmittag: Viele Touristenattraktionen sind in den frühen Morgenstunden oder späten Nachmittagen weniger besucht. Planen Sie Ihren Tag entsprechend, um die Menschenmassen zu vermeiden.

• Wochentage statt Wochenenden: Wenn möglich, besuchen Sie beliebte Orte unter der Woche, da diese an Wochenenden oft überfüllt sind.

5. Unterstützen Sie die lokale Wirtschaft auf verantwortungsvolle Weise

Einkäufe bei lokalen Anbietern und das Essen in kleinen, familiengeführten Restaurants hilft, die lokale Wirtschaft zu unterstützen, ohne den Massentourismus zu fördern.

• Märkte und lokale Geschäfte: Kaufen Sie Souvenirs und Lebensmittel auf lokalen Märkten anstatt in großen touristischen Geschäften. Dies fördert die lokale Wirtschaft und reduziert die Abhängigkeit von Massentourismus.

• Restaurants und Cafés: Essen Sie in kleinen, lokal betriebenen Restaurants oder Cafés anstatt in großen Ketten. Sie werden authentische lokale Gerichte genießen und gleichzeitig die Gemeinschaft unterstützen.

6. Nutzen Sie die Vorteile der Nebenziele

Viele bekannte Städte sind von kleineren, weniger frequentierten Orten umgeben, die oft genauso interessant sind.

• Beispiel Wien: Erkunden Sie stattdessen das nahegelegene Klosterneuburg oder die Wachau-Region. Beide bieten kulturelle und landschaftliche Reize ohne die Menschenmassen.

• Beispiel Barcelona: Erwägen Sie einen Aufenthalt in Girona oder Tarragona. Diese Städte bieten viel von der katalanischen Kultur, sind aber weniger von Touristen überlaufen.

7. Informieren Sie sich und seien Sie respektvoll

Informieren Sie sich vor Ihrer Reise über die Auswirkungen von Overtourism und wie Sie als verantwortungsbewusster Reisender handeln können.

• Recherchieren: Lesen Sie über die Herausforderungen des Overtourism in Ihrem Zielgebiet und überlegen Sie, wie Sie dazu beitragen können, diese zu mindern.

• Verhalten: Respektieren Sie lokale Traditionen und Lebensweisen. Vermeiden Sie es, Plätze oder Einrichtungen zu überlasten, und halten Sie sich an umweltfreundliche Praktiken wie Müllvermeidung und sparsamen Umgang mit Wasser.

Fazit

Overtourism ist ein ernstes Problem in vielen Teilen Europas, aber als Reisende können Sie dazu beitragen, die negativen Auswirkungen zu minimieren. Durch die Wahl weniger frequentierter Reiseziele, das Reisen außerhalb der Hauptsaison, den Einsatz nachhaltiger Praktiken und ein respektvolles Verhalten können Sie ein authentisches und bereicherndes Reiseerlebnis genießen, das sowohl Ihnen als auch den besuchten Orten zugutekommt.