Schottland von seiner emotionalen Seite: „Der Engländer, der in den Bus stieg und bis ans Ende der Welt fuhr“

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Es gibt Filme, die zu Tränen rühren. Es gibt aber auch Filme, die nachhaltig bewegen und noch beim Abspann für ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit sorgen. Der britische Road Movie „Der Engländer, der in den Bus stieg und bis ans Ende der Welt fuhr“ ist einer dieser seltenen Vertreter, der an die Menschlichkeit appelliert und gleichzeitig Schottland von seiner wildromantischen Seite präsentiert.

Skyline von Edinburgh, Schottlands charmanter Hauptstadt; Bild von Patrick auf Pixabay CC0

Eine von Schottlands typischen Schlossruinen; Bild von Kurt Raesch auf Pixabay CC0

Reisen erweitert den Horizont und öffnet den Geist für Neues. Begegnungen, Sehenswürdigkeiten, Ruhe für die Seele: sich auf unbekannte Pfade zu wagen, kann als Auszeit gesehen werden oder als Anfang eines bisher ungeschriebenen Lebenskapitels. Manchmal bestimmt jedoch die Vergangenheit eine Reise, die mit jedem Kilometer ans Ziel die vergangenen Zeiten zurück an die Oberfläche holen.

 Auf solch eine Reise begibt sich Rentner Tom im wunderbar melancholischen Road Movie „Der Engländer, der in den Bus stieg und bis ans Ende der Welt fuhr“. Der Verlust seiner Frau Mary wiegt schwer und bringt den mürrischen Einzelgänger an seine Grenzen. Immer wieder sehnt er sich in die Zeit zurück, in der er mit seiner großen Liebe Tage am Meer verbrachte und die salzige Seeluft atmete. Doch ein Geheimnis umgibt diese Lebensphase, die Tom noch immer beschäftigt. Mit einem Aktenkoffer und einem ausgearbeiteten Fahrplan ausgestattet, will er von Schottland bis in den Süden Englands nach Land’s End reisen. Seine Tour durch die schottischen Highlands und entlang der wundervollen Küstenlandschaften wird zur bereichernden Erfahrung - für ihn und die Zuschauer!

Bewegende Momente mit Tränengarantie

Timothy Spall, der im Oscar-gekrönten Drama „The King’s Speech“ zu sehen war, zeigt in diesem Road Movie von Gillies MacKinnon sein ganzes Talent als Charakterdarsteller. Obwohl er in diesem Jahr mit keinem Film bei den Oscars vertreten ist, deren Nominierungen ExpressVPN hier übersichtlich listet, gehört der Brite mit seiner Rolle als reisender Rentner zu den Highlights des vergangenen Kinojahres. Vom sperrigen Titel sollte sich niemand ablenken lassen und auch Vergleiche mit dem „Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ sind fehl am Platz. Die emotionale Reise von Tom ist ein Plädoyer für Menschlichkeit, die in Zeiten wie diesen wichtiger denn je ist.

 Die zahlreichen Begegnungen mit Menschen verschiedener Herkunft und Zugehörigkeit bewegt mit großen Szenen und kleinen Gesten. Alltagssituationen, die in der Realität an der Tagesordnung sind, werden mit einfühlsamen Wendungen und viel Herz gelöst. Spalls Spiel mit der Zerbrechlichkeit und der schwindenden Kraft, die seine Leistung ausmachen, sind Motor und Herausforderung zugleich. Doch er erfährt von Fremden und flüchtigen Bekannten ehrliche Unterstützung auf seinem Weg, die ein wahrer Herzensöffner und voller Wärme ist.

Nebendarsteller: Schottisches Hochland

Die bewegende Geschichte wird durch beeindruckende Aufnahmen Schottlands garniert. Nebelverhangen, grau und nass: Zwar zeigt sich Großbritanniens Norden oft von der kühlen Seite, doch genau dieser trübe Mantel lässt die Herzlichkeit der dort lebenden Menschen noch deutlicher strahlen. Egal, ob es mieses Wetter oder regnerische Wochen sind: Was zählt, sind die Menschen, die mit ihrer Offenheit und einem freundlichen Miteinander den Charme des Landes ausmachen. Wer nach dem Anschauen des Filmes, der aktuell auf den gängigen Streamingplattformen verfügbar ist, Lust auf eine Reise nach Schottland bekommt, sollte diesem Impuls nachgeben.