Tiny Houses: Mit den eigenen vier Wänden auf Reisen gehen

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Jeden Tag woanders leben? Für viele Menschen klingt das wie ein Traum. Das Reisen mit dem Wohnmobil boomt bereits seit Jahren. Anhänger der amerikanischen "Tiny House"-Bewegung gehen jedoch noch einen Schritt weiter: Sie gehen Monate, oft Jahre auf Reisen. Ihr Haus nehmen sie dabei einfach mit. In den letzten Jahren ist der Trend aus den USA auch zunehmend nach Europa und Deutschland übergeschwappt. Hierzulande gibt es jedoch rechtlich und planerisch ein paar Dinge zu beachten, damit man nicht ungewollt gegen das Gesetz verstößt.

 

Mit dem Tiny House unterwegs; CC0 WinnieC

Was sind Tiny Houses?

Menschen, die dem Tiny House Movement angehören, wünschen sich meistens ein minimalistisches, selbstbestimmtes Leben. Sie setzen sich mit dem eigenen Konsum kritisch auseinander und beschließen, sich auf das Nötigste zu beschränken. Diese Beschränkung wiederum verschafft ihnen das Gefühl von Freiheit. Tiny Houses sind Häuser, die mit allem ausgestattet sind, was man zum Leben braucht, jedoch die Größe eines Wohnwagens haben. Auf Rädern können sie an den Pkw angekoppelt und auf diese Weise bewegt werden. Einige Menschen nutzen sie eher als Ferienhäuser, andere leben tatsächlich ausschließlich darin. Tiny Houses funktionieren autark: Sie beziehen Strom über Solarenergie, um so ökologisch wie möglich zu sein. Da ihre Bewohner mit einer kleinen Wohnfläche auskommen, sind die Häuser so konstruiert, dass jeder Quadratzentimeter perfekt ausgenutzt wird.

Ein Roadtrip, der niemals endet, will gut geplant sein

Der Traum vom perfekten Roadtrip verfolgt mittlerweile auch viele Deutsche. Teilweise bauen sie ihre Häuser in monatelanger, anstrengender Arbeit komplett selbst. Um dann auch gut gerüstet ins Abenteuer zu starten, gibt es jedoch einige Dinge, die geplant werden wollen. Beispielsweise ist zu bedenken, ob der im Alltag gefahrene Pkw überhaupt in der Lage ist, solch eine schwere Anhängelast zu ziehen. Auskunft darüber erhält man im Fahrzeugschein des Wagens. Auch die Route sollte wohlüberlegt sein - durch das Gewicht des Hauses kann der Benzinverbrauch extrem in die Höhe schießen. Zuletzt ist es - weil das Thema in Deutschland noch so jung ist - oft gar nicht so leicht, die passenden Versicherungen zu finden. Welche Policen sich lohnen, hängt insbesondere davon ab, wie mobil das Haus tatsächlich ist. Wird es mit einem Auto bewegt, fällt eine klassische Kfz-Versicherung an, die gesetzlich vorgeschrieben ist. Das Tiny House als Anhänger muss dann extra haftpflichtversichert werden - auch hier kommen zusätzliche Kosten auf Sie zu. Wer seine Versicherung regelmäßig wechselt und Preise vergleicht, kann jedoch viel Geld sparen. Mobile Häuser können wie Wohnwagen mit klassischen Camping-Versicherungen abgesichert werden. Befindet sich das Haus dagegen ausschließlich stationär an einem Ort, kann eine Gebäudeversicherung sinnvoll sein. Sich vor dem Abschluss einer Police ausführlich beraten zu lassen, ist in jedem Fall eine gute Idee.

Freiheit mit Einschränkungen

Zwischen Deutschland und den USA gibt es bisher einige Unterschiede in der Rechtslage. Ganz so frei ist man hier nämlich leider nicht. Wildcampen ist - anders als in Amerika - hierzulande nicht erlaubt. Das bedeutet, dass man sein Haus nicht einfach irgendwo abstellen darf, sondern auf einen Stellplatz oder ein Privatgrundstück angewiesen ist. Außerdem ist es notwendig, mit einem festen Wohnsitz gemeldet zu sein. Ein freies und erfülltes Leben im Tiny House ist trotzdem möglich - wenn auch "typisch deutsch" mit etwas mehr Regeln.