Das moderne schwedische Weihnachten ist multikulturell
Zweifelsfrei hat das Christentum den größten Anteil an der schwedischen Weihnacht. Das ist eigentlich erstaunlich, denn die Wintersonnenwende wird in Skandinavien mindestens seit etwa 1.500 vor Christi gefeiert. Die Tradition, nach der die Geburt Jesu gefeiert wird, ist viel jünger, denn sie begann im 4. Jahrhundert, als das Christentum Staatsreligion im Römischen Reich wurde.
Das fröhlichere Weihnachtsfest
Der christliche Einfluss auf die Party zur Wintersonnenwende hat diesem Fest ein wenig seine grenzenlose Fröhlichkeit genommen. In fast allen Ländern ist Weihnachten eine Zeit der Ruhe, Einkehr und Besinnlichkeit und hat eigentlich wenig mit einer Geburtstagsparty für Jesus zu tun – was das Fest aber eigentlich ist. Allerdings gibt ein paar wenige Länder, die aus Weihnachten eine bunte, laute, glitzernde und in der Tat lustige, unterhaltsame Zeit machen, vorne an die Philippinen. Und Schweden hat sich ein wenig die Fröhlichkeit bewahrt, die die Strandpartys zur Sommersonnenwende so beliebt machen.
Kommerzielle Einflüsse unterm Weihnachtsbaum
In Schweden ist Weihnachten eine uralte Tradition, angereichert mit ganz viel Christentums und dekoriert von der Bewegung, die heute als schwedische Nationalromantik des 19. Jahrhunderts bekannt ist. Hinzu kommen die kommerziellen Einflüsse, die sich besonders in Gestalt von Coca Cola und Walt Disney manifestieren. Santa Claus, die Wichtel am Nordpol und Knecht Ruprecht sind ebenso Erfindungen der Werbestrategen bei Coca Cola, wie Rudolf, das Rentier mit der roten Nase. Und Walt Disney steuerte die Bedienungsanleitung für ein gelungenes Weihnachtsfest bei, wie in Folgen von Mickey Mouse oder Donald Duck zu sehen ist. Zudem hat die Industrie die Popularität von Weihnachten auf ganz eigene Weise genutzt. Es gibt schicke Weihnachts Sweater und Hoodies zu kaufen, Santa-Claus-Mützen sind jedes Jahr ein Renner und die Feste um das Fest wurden von November bis in den Januar ausgedehnt.
Weihnachtsmärkte und die grüne Tanne
Der Weihnachtsmarkt hat seine Wurzeln im Deutschland des 15. Jahrhunderts. Zur gleichen Zeit entstand dort auch der Brauch des Weihnachtsbaums. In Schweden wurden Weihnachtsmärkte und Weihnachtsbäume erst im 19. Jahrhundert üblich. Historisch belegt ist, dass im 12. Jahrhundert das christliche Weihnachten in Schweden erstmals gefeiert wurde. Aber erst ab dem 18. Jahrhundert kam die Weihnachtsfeier richtig in Schwung. Adlige und Bürger folgten den Traditionen Europas, während Bauern und Bürger alte Bräuche mit neuen vermischten und den Grundstein für das Weihnachten legten, das heute in Schweden gefeiert wird.
Elfen statt Wichtel
Der schwedische Weihnachtsmann wurde von der Künstlerin Jenny Nyström geschaffen. Alles begann damit, dass sie die Zeichnungen für das Märchen Die Abenteuer des kleinen Vigg an Heiligabend von Viktor Rydberg aus dem Jahr 1875 anfertigte. Dann zeichnete sie ihre allererste Elfe, und Elfen waren auch etwas, zu dem sie ihr ganzes Leben lang immer wieder zurückkehrte. Sie hat über 5.000 Weihnachtskarten-Elfen und viele Elfen auf Hüten und Elfenillustrationen in verschiedenen Magazinen angefertigt. Das Vorbild für ihren fröhlichen, freundlichen Weihnachtsmann soll ihr eigener Vater gewesen sein. Das ist der Grund, warum der schwedische Santa Claus Elfen als Helfer hat, keine Wichtel.