Am Abend des 2. Januar 2024 kam es auf dem Flughafen Haneda in Tokio zu einem beispiellosen Ereignis. Japan-Airlines-Flug 516 kollidierte bei der Landung mit einem startbereiten Flugzeug der japanischen Küstenwache. Trotz der Kollision und der darauf folgenden Feuerentwicklung überlebten alle 379 Insassen der größeren Maschine. Dieser Vorfall wurde darauf sofort als »Wunder von Haneda« bekannt.
Ein weiteres Beispiel ist der Unglücksfall vom 15. Januar 2009, als beim US-Airways-Flug 1549 aufgrund eines Vogelschlags beide Triebwerke ausfielen und die Maschine auf dem Hudson River notwassern musste. Alle 155 Menschen an Bord überlebten. Dieser Vorfall ging als »Wunder vom Hudson« in die Geschichte ein.
Warum überleben Passagiere?
Diese glücklichen Ausgänge sind nicht nur Zufall, sondern hängen eng mit der Vorbereitung und Reaktion der Beteiligten zusammen. Die überwiegende Mehrheit der Flugzeugunfälle kann tatsächlich überlebt werden. Dies setzt jedoch voraus, dass Passagiere und Crew im Notfall angemessen handeln.
Die sichersten Plätze im Flugzeug
Fachleute empfehlen, im hinteren Bereich des Flugzeugs zu sitzen, da die vordere Sektion bei einem Aufprall oft als Knautschzone dient. Auch aktuelle Ereignisse belegen dies: Beim Absturz eines Flugzeugs in Kasachstan überlebten 29 von 67 Personen, vornehmlich aus dem hinteren Teil. Bei einem ähnlichen Unglück in Südkorea überlebten zwei Crewmitglieder auf hinteren Klappsitzen.
Darüber hinaus ist es entscheidend, sich bereits vor Abflug und Landung mit den Sicherheitsvorkehrungen vertraut zu machen. Dazu gehört, sich die Lage der Notausgänge einzuprägen und die Anzahl der Sitzreihen bis zu diesen zu zählen. Bei Rauchentwicklung oder eingeschränkter Sicht kann dies Leben retten.
Sicherheitsaspekte: Gurt, Rauch und Handgepäck
Ein banales, aber oft unterschätztes Problem ist das Öffnen der Sicherheitsgurte. Viele Passagiere kennen lediglich den Gurtmechanismus aus dem Auto und verlieren wertvolle Sekunden. Zudem sollte der Gurt während des gesamten Fluges angelegt bleiben, um Verletzungen durch plötzliche Turbulenzen zu vermeiden.
Ein weiteres Risiko stellt Brandrauch dar. Rauch kann nach Expertenmeinung innerhalb weniger Atemzüge zur Bewusstlosigkeit führen. Menschen neigen dazu, im Notfall den gleichen Weg zu nehmen, durch den sie das Flugzeug betreten haben, anstatt die nächsten Notausgänge zu nutzen. Passagiere sollten zudem bei einer Evakuierung keinesfalls ihr Handgepäck mitnehmen. Zeitverluste durch das Zusammensuchen von persönlichen Gegenständen können für alle Insassen lebensgefährlich sein. Experten fordern sogar Strafen für Passagiere, die diese Anweisungen ignorieren.
Praktische Tipps für Passagiere
1. Standort der Notausgänge merken: Zählen Sie die Sitzreihen zu den nächstgelegenen Ausgängen.
2. Sauerstoffmasken korrekt nutzen: Ziehen Sie die Maske über Mund und Nase, nicht nur über den Mund.
3. Leicht zugängliche Dokumente: Bewahren Sie wichtige Dokumente wie Reisepass und Kreditkarten in Ihrer Kleidung auf.
4. Angeschnallt bleiben: Halten Sie den Sicherheitsgurt während des gesamten Fluges angelegt.
Das Erfolgsgeheimnis der Wunder
Sowohl das »Wunder von Haneda« als auch das »Wunder vom Hudson« verdeutlichen, wie wichtig die Kooperation zwischen Crew und Passagieren ist. Ruhiges Verhalten, das Beachten von Sicherheitshinweisen und die Einhaltung von Anweisungen der Crew waren in beiden Fällen entscheidend. Diese Beispiele zeigen, dass die Überlebenschancen bei Flugzeugunfällen durch gute Vorbereitung und schnelles Handeln erheblich gesteigert werden können.