Das Königreich der Tiere ist mit über 200 Hektar zwar der flächenmäßig größte Park in Disney World, blieb aber leicht überschaubar. Das Angebot an Fahrten und Shows ist begrenzter als in anderen Parks. Man kann – sofern er nicht überfüllt ist und man nicht zuviel Zeit in Warteschlangen verliert – durchaus an einem langen Vor- oder Nachmittag fast alles sehen bzw. mitmachen.
Echt oder künstlich
Was die Tierwelt betrifft, geht es im Animal Kingdom in erster Linie um Afrika und Asien, wobei die Grenzen zwischen sorgfältig gestaltetem natürlichen Lebensraum und verblüffend real aussehenden künstlichen Kreationen verwischen. Oft ist kaum zu erkennen, ob ein Tier lebendig oder ein animiertes Teil, ob ein Fels aus Plastik oder echt ist. Neben existierenden lebendigen oder künstlichen Tieren gibt es Dinosaurier und Disney-Figuren wie Mickey oder Minnie, die im Safari-Outfit herumlaufen.
Discovery Island Oasis und Baum des Lebens
Gleich hinter dem Eingang passiert man zunächst die Oasis, einen grünen tropischen Garten voller exotischer Pflanzen und Tiere. Von dort geht es geradeaus weiter in Richtung Discovery Island, eine große Insel inmitten eines künstlichen Sees. Sie dient als zentraler »Verteiler« für die verschiedenen Bereiche des Parks. Optisches Zentrum und mit 50 m Höhe das alles überragende Wahrzeichen des Animal Kingdom ist der Tree of Life. Erst bei genauem Hinsehen erkennt man, dass seine Blätter aus Plastik und der Stamm und die Äste ebenfalls künstlich sind. In seinen Wurzeln und rund um Stamm und Äste verbergen sich Hunderte von – wie geschnitzt wirkende – Tierskulpturen, die bei weniger intensiver Betrachtung und aus der Distanz insgesamt wie runzlige Baumrinde aussehen. Dass ausgerechnet ein »Lebensbaum« aus Plastik und Zement besteht, scheint niemanden zu stören. Unter dem Wurzelwerk des großen Baums verbirgt sich ein Auditorium, in dem der hervorragende 3D-Film It’s Tough to Be a Bug vorgeführt wird. Sein etwas alberner Titel tut der Qualität dieses kurzen Streifens mit tollen Spezialeffekten keinen Abbruch.
Die Bereiche
Um Discovery Island gruppieren sich jenseits des Sees folgende fünf Bereiche:
• Camp Minnie-Mickey
• Africa
• Rafiki’s Planet Watch
• Asia
• Dinoland USA
Alle Bereiche sind über Brücken zu erreichen und auch miteinander verbunden. Asia und und Dinoland USA kann man zusätzlich mit den Discovery Riverboats ansteuern.
Camp Minnie-Mickey
Die Bereich Camp Minnie-Mickey ist auf Kinder zugeschnitten. Man trifft dort jede Menge Disney-Kreationen, aber keine echten Tiere. Die Figuren schütteln Hände, nehmen Kinder in den Arm, posieren für Fotos und geben auch Autogramme.
König der Löwen
Auf einer riesigen Showbühne läuft mehrfach täglich das Festival of the Lion King mir Charakteren aus dem gleichnamigen Film. Die abwechslungsreiche, vielen sicher sehenswert erscheinende Aufführung kombiniert Gesang, Tanz und Akrobatik.
Africa
Löwen, Zebras, Giraffen, Affen, Nilpferde und alle möglichen anderen Tiere, die man mit Afrika verbindet, sind nur Teil der Szenerie in diesem Bereich. Auch Landschaft und Vegetation imitieren hier Afrika, besonders Kenia, wo die Disney-Vordenker lange vor der Zeit des neuen Präsidenten Obama, dessen Vater bekanntlich aus Kenia stammt, ausgiebig recherchierten.
Safari
Populär ist hier die Kilimanjaro Safari, bei der man wie auf einer echten Safari im offenen Jeep durch eine erstaunlich echt nachgebildete Savanne fährt. Dabei bleibt die afrikanische Tierwelt häufig leider auf Distanz. Ganz ohne Show, und sei sie noch so simpel, wäre die Safari aber keine Disney-Attraktion. Die Jeepinsassen werden zunächst Zeuge von Wildfrevel an Elefanten, und danach der Verfolgung der Bösewichter. Am Ende steht die Verhaftung der Wilderer. Die Safari ist eine der wenigen Fahrten in Disney World, die jedes Mal etwas anders läuft, weil man Tiere an immer wieder anderen Stellen sieht. Disney versucht zwar mit allerlei Tricks – z.B. mit beheizten Felsen – Tiere an bestimmte Plätze entlang der Jeeproute zu locken, aber das klappt nur bedingt.
Lehrpfad
Der Pangani Forest Exploration Trail muss zu Fuß erkundet werden, und das lohnt sich auch. Dort sind neben üppiger Vegetation Nilpferde und Gorillas die Hauptattraktion. Im Harambe Village erholt man sich schließlich von der Besichtigung Afrikas, probiert als afrikanisch ausgegebene Speisen und Getränke und findet die passenden Souvenirs.
Rafikis Planet Watch
Von Harambe kann, wer will, im Wildlife Express, einem »britischen« Zug aus der Kolonialzeit Indiens, zur Conservation Station fahren. Bereits während der Fahrt belehrt man die Passagiere über die Logistik des Parks, darüber, wo die Tiere nachts bleiben, etc. In der Conservation Station geht’s um Artenschutz und Pflege kranker Tiere. Ein Streichelzoo heißt hier Affection Section.
Asien
Auch im »asiatischen« Bereich, der sich im Wesentlichen auf Indien beschränkt, sind Landschaft, Bauten, Vegetation und Tierbesatz perfekt aufeinander abgestimmt. Im Zentrum befindet sich die Ortschaft Anandapur mit der üblichen Infrastruktur. Auf einem Spaziergang durch den Maharajah Jungle sieht man exotische Vögel, Fledermäuse, Affen und Tiger. Das Tigergehege ist eindrucksvoll: dicht bepflanzt und in die malerischen Ruinen eines Maharadscha-Palastes integriert. Auf dem Wildwasser-Bootstrip Kali River Rapids geht es an Bambuswäldern und Tempeln vorbei mit hoher Geschwindigkeit den reißenden Kali River hinunter. Diese Fahrt ist nur bei warmem Wetter zu empfehlen, denn die Passagiere der Rundflösse werden oft bis auf die Haut nass. Und schließlich geht in der märchenhaften Show Flights of Wonder at Caravan Stage ein kleiner Junge mit dem Sagenvogel Phönix auf die Reise.
Expedition Everest
Mit rund 60m Höhe weithin sichtbar ist in Florida seit 2006 der Mount Everest, Kulisse und Gipfelpunkt eines Super-Rollercoasters. Die Achterbahn läuft durch Bambusdschungel in der Ebene, durch Eishöhlen und über Gletscher auf das Himalajamassiv.
Dinoland USA
Der letzte Bereich bezieht sich auf die Welt der Dinosaurier. Im Boneyard können die Besucher im Sand nach Disney-Dinosaurierknochen graben. Der Cretaceuos Trail ist eine Art Lehrpfad, der sich auf Tiere wie Krokodile und Schildkröten bezieht, deren Vorfahren noch aus der Dinosaurierzeit stammen.
Achterbahn
Der erste Rollercoaster im Animal Kingdom war Primeval Whirl, eine »Primaten Achterbahn«, deren Wagen sich während der Aufund Ab-Fahrt noch um sich selbst drehen.
Dinosaur
Highlight des Dinoland USA ist indessen der Ride Di nosaur, ein wilder, furchterregender Trip (»Zeitreise«) in die Welt der Dinos.
Gastronomie
Im Animal Kingdom sind attraktive Eateries
• Flame Tree Barbecue im Safari Village und das
• Rainforest Café am Eingang (auch von außerhalb des Parks zugänglich),
wo man in einem schummrig grünbunten Plastikdschungel voller exotischer Früchte und Vögel sitzt. Mittlerweile auch in Downtown Disney, im Sawgrass Mills Outlet Center in Fort Lauderdale und in vielen Städten.