Vor dem Einlass in das magische Königreich steht die kurze Fahrt vom Parkplatz mit dem Park Shuttle zur Ablegestelle der Raddampfer über die Lagune der sieben Meere und zur Station einer Monorail-Bahn, die die Besucher alternativ zum eigentlichen Eingang befördern.
Die Bereiche des Disney Themenparks Magic Kingdom
Der Park besteht aus sieben Bereichen, die sich um sein »Wahrzeichen « Cinderella’s Castle herum gruppieren. Diese fast 60 m hohe Burg mit Türmchen und Zinnen soll der Königsburg im spanischen Segovia nachempfunden sein; deutsche Besucher werden sich eher an Neuschwanstein erinnert fühlen.
Auf der Freifläche davor finden häufig Musik- und Tanzshows statt, bei denen natürlich auch Mickey, Minnie und andere Disney- Charaktere auftreten. Im Foyer empfängt manchmal Cinderella höchstpersönlich die Besucher. Und wie jede europäische Burg, die auf sich hält, hat auch Cinderella’s Castle ihre eigene Sage und eine Art Hausgeist. Man erzählt sich, dass der schon 1965 kurz nach Erwerb der Ländereien für Disney World verstorbene Walt Disney unter ihr begraben liegt.
Die ineinander übergehenden Bereiche sind
• Main Street & Disney World Railroad,
• Tomorrowland,
• Toontown,
• Fantasyland,
• Liberty Square,
• Frontierland,
• Adventureland
Hinter den Eingangstoren gerät man quasi automatisch auf die in Richtung Burg laufende Main Street. So sieht die idealisierte amerikanische Kleinstadt aus Disney-Sicht aus: sauber, nett, pastellfarben – und voller Shops, in denen man teure Disney-Produkte kaufen kann. Nur der Besuch im Main Street Cinema lohnt, im Grunde auch ein Laden, an dessen Rückwand Zeichentrickfilme laufen, darunter Steamboat Willie, der erste Film mit Mickey.
Vom hochgelegenen Bahnhof über der Eingangsplaza fährt die Walt Disney World Railroad ab, die – mit mehreren Zwischenstopps – in 20 Minuten das Parkgelände umrundet. Die offenen Wagen werden von einer alten Dampflok aus den 1920er-Jahren gezogen. Die Fahrt eignet sich gut – möglichst mit der Karte in der Hand – für einen ersten Überblick über alle Bereiche. Vorm Bahnhof weht die amerikanische Flagge, die jeden Abend um 17.00 Uhr mit Musikbegleitung feierlich eingeholt wird.
Tomorrowland
Im Bereich Tomorrowland rechts der Main Street geht es – mal mehr, mal weniger ernsthaft – um die Technologien der Zukunft. U.a. kann man im Astro Orbiter scheinbar selbst ein Raumschiff ein paar Minuten lang ins All steuern. Der Timekeeper bietet in einem 360°-Kino eine kurze spannende Zeitreise in die Vergangenheit und Zukunft. In Stitch’s Great Escape geht es um intergalaktische Bösewichte, die von den Teilnehmern des Ride ihrer Strafe zugeführt werden sollen. Aber die Reise durch den Weltraum ist gefährlich, denn ein Oberbösewicht möchte seine Artgenossen befreien. Am Ende siegt das Gute nach vielen Laserund Lichteffekten in einer furchteinflößenden Galaxis.
Durch dieselbe jagt auch die Achterbahn Space Mountain, in der durch enge Kurvenfahrten in der Dunkelheit des »Weltalls« die Illusion einer enormen Geschwindigkeit erzeugt wird. Tomorrowland gehört eher zu den etwas »schwächeren« Bereichen, in denen sich Anstehen weniger lohnt.
Toontown
Der benachbarte Mickeys Toontown Fair zielt in erster Linie auf Kleinkinder und absolute Fans der Disney-Figuren. Toon ist eine Abkürzung für Cartoon. Und um die bekanntesten Cartoon- Charaktere geht es hier auch. Zudem sind Entenhausen (Duckburg), Mickeys Haus und Donalds Boot zu besichtigen, und zu den Autogrammstunden unterschreiben Goofy, Mickey, Minnie, Donald Duck, Onkel Dagobert (Uncle Scrooge McDuck) oder Tick, Trick und Track (Hewey, Dewey und Louie) persönlich.
Fantasyland
Auch im Bereich Fantasyland kann man auf den Spuren bekannter Disney-Figuren wandeln. Bei Peter Pan’s Flight etwa »fliegt« man wie Peter Pan über das nächtliche London.
Unbedingt ansehenswert ist die relativ neue 3D-Show Mickey’s PhilharMagic. Zwar handelt es sich um eine typisch Disney’ sche Zeichentrickgeschichte für Kinder, aber allein schon die technische Brillanz lohnt den Besuch auch für Erwachsene.
Der beliebteste Ride im Fantasyland ist It’s a Small World: per Boot schaukeln die Besucher durch Erdteilbereiche voller Kinderfiguren in verkitschten Trachten unterschiedlichster Kulturkreise, die in zahlreichen Sprachen endlos den »Ohrwurm« It’s a Small World singen. Obwohl hier naive Klischeevorstellungen von fremden Ländern noch verstärkt werden, ist nicht zu bestreiten, dass diese Fahrt nicht nur Kinder emotional anspricht. Sie versucht außerdem, zur Völkerverständigung beizutragen.
Auf weiteren, speziell für Kinder bis 10 Jahren gedachten, aber auch von vielen Erwachsenen ganz ohne Kinder genutzten Rides trifft man u.a. Winnie the Pooh, Schneewittchen und Dumbo, den fliegenden Elefanten.
Liberty Square
Rund um den Liberty Square, den Platz der Freiheit, steht die Geschichte der USA im Mittelpunkt: In der Hall of Presidents läuft ein Film über die amerikanische Verfassung, und alle 43 Präsidenten haben darin ihren kurzen Auftritt. Dabei richten Abraham Lincoln und der jeweils amtierende Präsident ein paar »persönliche« Worte ans Publikum.
Ganz nett ist die gemächliche Runde auf dem Liberty Square Riverboat um Tom Sawyer Island. Einen Höhepunkt bietet das englische Spukhaus The Haunted Mansion. Nach dem Überstehen gruseliger Fahrstuhlbewegungen geht es auf kleinen Wagen durch dunkle Räume vorbei an Spinnweben, Geistern, Grabsteinen und unheimlichen Vorkommnissen. Eine bessere Geisterbahn gibt es nicht.
Frontierland
Thema im Frontierland ist der Wilde Westen, und so läuft dort das Personal in Cowboystiefeln und -hüten herum. Ausgesprochen witzig und unterhaltsam ist das Country Bear Jamboree. Dafür benötigt man kaum Englischkenntnisse.
Als einer der besten Rides des Magic Kingdom gilt die Achterbahn Big Thunder Mountain Railroad. Sie ist nicht superschnell, aber führt auf einer relativ langen Strecke rund um einen Berg, durch mehrere Tunnel und »echte« Wildwest-Landschaft. Am ebenfalls populären Splash Mountain geht es in einem ausgehöhlten Baumstamm nach einem zahmen Anfang durch leichte Wildwasser zum krönenden Abschluss mit rasanter Geschwindigkeit einen Wasserfall hinunter.
Adventureland
Im »Abenteuerland« ist Exotik angesagt. Die Boote der Jungle Cruise schippern durch tropische Vegetation über Amazonas, Nil, Mekong und Kongo gleichzeitig. Lebensechte Krokodile, Elefanten und Affen aus Plastik säumen – von Robotern bewegt – die Ufer und erschrecken hier und dort die Bootspassagiere.
Das Swiss Family Treehouse bezieht sich auf einen alten Disney- Film von 1960, der beschreibt, wie eine Familie aus der Schweiz bei der Atlantiküberquerung Schiffbruch erleidet, auf einer einsamen Insel landet, sich dort ein Baumhaus baut und allerlei Abenteuer erlebt. Der fantasievolle Nachbau dieses Baumhauses in schwindelnder Höhe sprüht förmlich vor Einfällen zur Optimierung des Wohnkomforts allein mit Hilfe natürlicher Resourcen, die sich auf einer tropischen Insel finden.
Der beste Ride im Adventureland, vielleicht des ganzen Kingdom, ist die Bootstour Pirates of the Caribbean in sternenklarer karibischer Nacht, auf der man Zeuge blutiger Seeschlachten und Piratenüberfälle wird und die Brandschatzung ganzer Städte miterlebt. Alles perfekt und locker inszeniert mit schmissiger Musik, die das grausame Geschehen zu angenehmer Unterhaltung macht.
Obwohl im Grundmuster schon 40 Jahre alt und und zwischenzeitlich abgesetzt, wurde diese Show wohl der großen Nachfrage wegen modernisiert und wiederbelebt, eine alberne Kurzrevue im Hula-Sound mit Hawaii-Ambiente. Muss man nicht sehen.
Magic Kindom – Programm und Gastronomie
Außer Fahrten und laufend wiederholten Shows gehören im Magic Kingdom auch Umzüge (Disney Dreams come true Parade), Tänze, Auftritte von Mickey und seinen Freunden, die tolle Light Show Spectromagic sowie das abendliche Feuerwerk »Wishes« zum Programm. Die aktuellen Anfangszeiten aller Veranstaltungen findet man auf Parkübersichten (Guidemap), die es gleich eingangs in der City Hall gibt. Tageskartenkäufer erhalten sie automatisch am Ticketschalter.
Tipp: Hier besser die englischsprachige Übersicht nehmen; sie wird wöchentlich neu gedruckt und ist daher immer auf dem letzten Stand. Auf deutschen und anderen fremdsprachigen Papieren fehlen die aktuellen Zeiten für Shows und Vorführungen.
Restaurants, Fast Food wie Full Service, gibt es jede Menge und zwar zu Preisen, die sich gewaschen haben, aber Eurobesitzer z.Zt. zumindest nicht mehr ganz so erschecken wie noch vor kurzem. Erschwinglich sind nur kleinere Snacks wie Hot Dogs und Pretzels an den zahlreichen Food Stands. Im Rahmen des Disney- Angebots sind folgende Eateries nicht schlecht:
- Cinderella’s Royal Table (im Fantasyland) lädt zum Frühstücksbuffet mit Disney-Charakteren ein (mit Kindern prima).
- Im Pecos Bill Café (im Frontierland) gibt es ordentliche Sandwiches und große Burger.
- The Plaza (an der Main Street) eignet sich gut zum Mittagessen wie auch für eine Kaffeepause zwischendurch.