Von Mexico Beach, Florida, USA, bis zum Seminole Canyon, Texas, USA
Die Sumpfgebiete sind das Erste, das uns auffällt. Wir sind auf dem Highway 10 von Alabama kommend unterwegs. Die Bäume tragen kaum noch Laub. Es scheint auch hier herbstlich zu werden. Die feuchten Wiesen sind bräunlich gefärbt und … es liegt Müll herum. Im De Soto National Forest lagern Autoreifen unter einer dicken Humusschicht begraben, und aus einer alten Matratze wachsen Sträucher. Erst jetzt wird uns bewusst, dass wir auf unserer Fahrt bislang kaum Müll gesehen haben, abgesehen vom Hurrikan Michael Katastrophengebiet. Alle Bundesstaaten waren bislang vorbildlich sauber. Und dann fällt mir plötzlich ein: So sieht ein Wald viele Jahre nach einer Hurrikan-Katastrophe aus. Einst wütete hier Katrina. Die Natur arrangiert sich mit den Zivilisationsresten.
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New Orleans ist anders. Das sehen wir sofort. Anders als jede Stadt, in der wir bislang waren. Einschließlich der europäischen Städte. Und das liegt bestimmt nicht daran, dass wir Weiße in der Minderheit sind.
Da ist die kuriose Architektur. Aus einem alten Fabrikgebäude wächst ein Hochhaus, und die Lücke zwischen zwei dreistöckigen Stadthäusern wurde erfolgreich mit einem Zwischenhaus, das gerade mal ein Fenster pro Stockwerk hat, geschlossen. Es ist ein Haus von vielleicht zwei Metern Breite. Fasziniert betrachte ich das schmale Haus und möbliere im Geiste die Zimmer. Umgeben von Hochhäusern ist die Piazza d’Italia von Charles Willard Moore. Ein postmoderner Platz, der alt und neu der italienischen Geschichte, Materialien und Kunst verbindet. Man findet öffentliche Kunst überall in der Stadt.
Textausschnitte aus dem Buch von Renate Steiner, Im VW-Bus durch die USA und Kanada
Fotos zum Abschnitt 3: Von Mexico Beach, Florida, USA, bis zum Seminole Canyon, Texas, USA
Weiter zum nächsten Abschnitt: Vom Big Bend Area, Texas, USA, bis zum Saguaro National Park, Arizona, USA