Maple Syrup © by Oven fresh – wikipedia.org
Ahornsirup © by Oven fresh – wikipedia.org

Im Herbst erfreuen sich Leaf Peeper vor allem an der rosa-gelb-orangen Färbung der Blätter des Sugar Maple. Andere Ahorn-Arten entwickeln eher leuchend rote Blätter. Am Ende des Winters, etwa 6 Wochen lang von Ende Februar bis April, wenn die Nächte noch frostig-kalt sind, längerer Sonnenschein aber tagsüber bereits für Wärme sorgt, steigt der Saft in den Bäumen. Dann werden die Zucker-Ahorns zu Vorboten des Frühlings.

Die Süße des Ahornsafts wurde zufällig entdeckt. Man erzählt von einer Squaw, die Regenwasser aus einem ausgehöhlten Stamm unter einem Ahornbaum zum Kochen verwendete. Als das Gericht süß schmeckte, suchte man nach der Ursache und wurde fündig. Die Irokesen hackten fortan im Frühjahr ihre Tomahawks in die Rinde der Maple Trees und fingen den herausquellenden Saft auf. Mit Hilfe erhitzter Steine, die sie in den Saft legten, erzeugten sie daraus dickflüssigen Sirup.

Immer noch lebendig ist das romantische Bild von Bauern, die in Schneeschuhen von Baum zu Baum gehen oder mit Pferdeschlitten durch ihr Gelände fahren, um Zapfhähne in die Baumrinde zu schlagen und Eimerchen darunter zu hängen. Die vollen Behälter wurden zu Sugar Houses transportiert und der Saft in einem großen Kessel über offenem Feuer eingekocht. Diese Prozedur wurde – und wird von den Hobby-Sirupkochern bis heute – gerne mit einer Sugaringoff- Party gefeiert. Kinder freuen sich dabei über die »Bonbons«, die entstehen, wenn der Sirup – auf Schnee gegossen – rasch abkühlt und sich verhärtet. Die moderne Sirup-Produktion ist erheblich rationeller: Die Bäume sind heute über Plastik-Pipelines mit Containern verbunden, von denen aus der Saft automatisch in Tankwagen gepumpt und in zentralen Sammelstellen zu Sirup eingekocht wird. Für einen Liter Sirup benötigt man 30-50 Liter Ahornsaft, etwa die Menge, die ein einzelner Baum hervorbringt. Dabei eignen sich nur mindestens 40 Jahre alte Bäume zum Abzapfen.
Original Ahornsirup enthält alle Vitamine und zahlreiche Mineralien und gilt daher als gesund. Europäern, die selten von Kindesbeinen an Maple Syrup genossen haben, schmeckt das süße Zeug aber meist nicht besonders. Indessen gibt es enorme Qualitäts- und Geschmacksunterschiede, die in einer fein abgestuften Klassifizierung dem Kenner verraten, was er von einer Sorte zu halten hat. Maple-Produkte werden in Sugar Houses vermarktet, z.B. bei East Montpelier, Bragg Farm (an der I-89-Exit 8, dann #2E/#14E) und im Maple Museum.