America the beautiful - Lyrics (1.Strophe)

USA Annual Pass - www.nps.gov
USA Annual Pass; (c) www.nps.gov

Ein Essay von Wolfgang Haertel

von Katharine Lee Bates (1895)

O beautiful, for spacious skies,
For amber waves of grain,
For purple mountain majesties
Above the fruited plain!
America! America! God shed His grace on thee,
And crown thy good with brotherhood, from sea to shining sea.

Die USA bieten Möglichkeiten, die es in Mitteleuropa schon lange nicht mehr gibt. Riesige Wald- und Gebirgslandschaften, als National Forests ausgewiesen, bieten Gelegenheit, abseits touristischen Trubels Ruhe in oft wunderschöner Natur zu genießen. Ihre Attraktivität steht der von Nationalparks oft kaum nach, auch wenn es dort vielleicht nicht ganz so spektakuläre Naturwunder gibt. Dafür wird die Nutzung weitaus großzügiger gehandhabt. Neben offiziellen Campgrounds, die an den Wochenenden auch schon mal voll werden können, ist sog. dispersed camping erlaubt. Man darf prinzipiell überall in National Forests kostenfrei campieren, sofern man 400 m Distanz zum nächsten Campground einhält, so nicht ausdrücklich untersagt. Der Forest Service unterstellt dabei verantwortungsbewusstes und umweltgerechtes Verhalten:
Gecampt werden sollte nur auf harten, trockenen Böden, um Wiesen und Vegetation zu schonen. Jeder Lagerplatz muss mindestens 30 m von Flüssen, Bächen oder Seen entfernt sein, um eine versehentliche Verunreinigung der Gewässer auszuschließen. Dass man keine Abfälle hinterlässt, ist ohnehin selbstverständlich. Verbuddeln gilt als schlechte Alternative, denn Tiere graben den Müll über kurz oder lang wieder aus.
Nur eine bestimmte Abfallsorte, die der amerikanische Sprachgebrauch dezent als »human waste« bezeichnet, darf – mindestens 15-20 cm tief – unter der Erde deponiert werden. Ihr Transport in Rucksack und Kofferraum wäre auch wohl nicht jedermanns Sache und kaum durchsetzbar, obwohl einige Öko-Autoren selbst das allen Ernstes empfehlen.

Mesquite © by Wolfgangbeyer – wikipedia.org
USA Death Valley; © by Wolfgangbeyer – wikipedia.org

Wer darüberhinaus beim Abbrennen des Lagerfeuers noch die wichtigsten Sicherheitsregeln beachtet, ist in Amerikas Wildnis ein gern gesehener Gast. Die Forest Ranger verweisen immer wieder auf das griffige Motto »Take only pictures, leave only footprints« und ergänzen gerne: Wer außer Fotos auch noch das eine oder andere Fundstück – wie Kronenkorken, Bierdosen und Chipstüten – mitnimmt, das ein Vorgänger liegenließ, darf sich als moralischer Sieger fühlen. Statt Dollars auf einem Campground auszugeben, kann man derart Mutter Natur direkt belohnen als Dankeschön fürs kostenlose Quartier.
Um sicherzustellen, dass jeder Besucher die Regeln des gesunden Menschenverstandes kennt, ist in manchen Forsten die Ausstellung eines – oft, aber nicht immer kostenlosen – Scheins zur Nutzung Bedingung, vor allem gilt dies in designierten Wilderness Areas. Solche Permits sind formlos in Ranger Stations erhältlich, Belehrung und Merkblatt inklusive. Dabei geht es zwar in erster Linie um die Pädagogik, aber – und nebenbei – auch um Kontrolle.
Ähnliches gilt für andere Public Lands, die nicht als National Forest ausgewiesen sind und auch sonst keinem besonderen Schutzstatus unterliegen. Die Nutzung solcher vom Bureau of Land Management verwalteten Gebiete steht jedem Bürger der USA und auch dem ausländischen Besucher unter bestimmten Auflagen ohne ein besonderes Permit frei (Interagency Pass). Wie in den Wäldern findet man dort manchen hübschen Campground und darf sich auch selbst ein ruhiges Plätzchen suchen.
Amerikas Natur unreglementiert und ohne die Begleiterscheinungen des Massentourismus zu genießen, kann den besonderen Reiz einer Reise durch den US-Westen ausmachen.