Buffalo Bill - Eine Legende schon zu Lebzeiten

Disneys Buffalo Bill Show; CC0

is in die 30er-Jahre des letzten Jahrhunderts galt Buffalo Bill weltweit als die Personifizierung des amerikanischen Westhelden. Wer ihn nicht in seiner Wildwest-Show erlebte, kannte die zahllosen Novellen und Comic Strips, in denen er die Rolle des Gerechten im wilden Land der Cowboys und Indianer spielte. Die von ihm selbst mitbegründete Stadt Cody und die Buffalo Bill Memorial Association sorgen bis heute dafür, dass ihr Held nicht in Vergessenheit gerät.
Tatsächlich folgt William Codys Lebensweg der Eroberung des Westens bis zu den letzten Indianerkriegen und ist in erstaunlicher Weise immer wieder eng verbunden mit einer Vielzahl von Ereignissen und Namen, die später in die Geschichte eingingen.
Im Alter von acht Jahren kommt er mit seiner Familie nach Fort Leavenworth am Ufer des Missouri River in Kansas. Als Elfjähriger verlässt er nach dem Tod seines Vaters die Schule und trägt als reitender Bote, Fallensteller und Goldwäscher zum Familienunterhalt bei. Mit vierzehn heuert er beim legendären Pony Express Service an, der 1860/61 Briefe in 10 Tagen von St. Joseph in Missouri nach Sacramento in Kalifornien beförderte (3.200 km), und macht sich einen Namen, als er nach Ausfall von 2 Anschlussreitern drei 100-mi- Etappen in 22 Stunden durchgaloppiert. Nach dem Bürgerkrieg verdingt er sich als Pfadfinder bei der Armee und versorgt zeitweise über 1000 Gleisbauarbeiter mit einer täglichen Frischfleischration von 12 Büffeln, was ihm seinen Beinamen »Buffalo Bill« einbringt.

 

Die wahre Geschichte von Buffalo Bill ...

Als er 1872 bei einer Jagdpartie Fürst Alexanders von Russland die begleitenden Journalisten mit seinen Schießkünsten beeindruckt, geht sein Name durch die gesamte Presse und ein Bühnenstück »Buffalo Bill: King of the Border Men« entsteht. Beim nächsten Stück »The Scouts of the Prairies«spielt er seine Abenteuer selbst und feiert große Tourneeerfolge.
Seine Idee von der Wild-West-Show verhilft Bill Cody 1883 auch zu internationalem Ruhm. Nach immer ausverkauften Vorstellungen in den USA transportiert er eine Crew von 600 Mitwirkenden und 500 Rindern, Pferden und Büffeln in die Alte Welt und führt den staunenden Europäern den »Wilden Westen« vor: Büffeljagden, Indianerüberfälle auf Wagenburgen, Schlachten zwischen Armee und Sioux und nie gesehene Reit- und Schießkapriolen mit Buffalo Bill als Hauptakteur.
Sogar der Adel ist begeistert, und Kaiser Wilhelm beglückt seine Offiziere mit Nachhilfestunden in Logistik durch den großen Organisator aus Amerika.
Das Aufkommen des Kinos läutete indessen den Niedergang der teuren Live- Show ein. Es konnte Wildwest-Abenteuer billiger und in rascher Folge produzieren. Hohe Tourneeverluste entstanden, und bald waren die einst verdienten Millionen aufgebraucht. 1913 kamen die Reste von Bill Codys Wildwest- Imperium unter den Hammer. Er selbst machte weiter bis zum 70. Lebensjahr und trat in Zirkus und auf Showbühnen auf, bevor er am 10. Januar 1917 in die ewigen Jagdgründe einging.
Buffalo Bill wurde auf dem Lookout Mountain bei Denver begraben; siehe www.buffalobill.org.