Geographie, Bevölkerung und Natur der USA

Fläche der USA

Die 48 Staaten der kontinentalen USA bedecken (ohne Alaska) eine Fläche von rund 8,1 Mio. km2 und sind damit über 22 mal so groß wie Deutschland. Davon entfallen auf die 11 Weststaaten mit 3,075 Mio km2 knapp 38%. Sie entsprechen damit fast exakt der gesamten Größe aller Staaten der EU vor der Osterweiterung.

Bevölkerungsverteilung in den USA

Von den mittlerweile fast 310 Mio. Amerikanern leben aber nur ungefähr 70 Mio. im Westen, und von diesen wiederum gute zwei Drittel in einem kaum mehr als 200 km breiten Streifen entlang der Pazifikküste. Die Bevölkerung auf dieser Fläche von maximal 400.000 km2 ist dabei äußerst unterschiedlich verteilt. Die Metropolen Seattle, Portland, San Francisco, Los Angeles und San Diego samt Umfeld beherbergen allein fast 40 Mio. Einwohner und wachsen unaufhörlich weiter; nur um die 8 Mio. leben in kleineren Städten und ländlichen Gebieten des – im weitesten Sinne – Küstenbereichs.

Das Binnenland der USA

Die restlichen rund 22-23 Mio. Einwohner der Weststaaten teilen sich eine Fläche von ca. 2,7 Mio. km2, wohingegen in der EU auf 3,2 Mio km2 375 Mio. Menschen leben. Selbst dieser recht plastische Vergleich drückt kaum aus, wie dünn die riesengroße Region zwischen den Gebirgen der Sierra Nevada und Kaskaden und den Prärien des mittleren Westens wirklich besiedelt ist. Denn über die Hälfte von ihnen konzentriert sich auf nur sechs Ballungsgebiete mit zusammen nicht einmal 10.000 km2 Fläche, nämlich auf Las Vegas/Nevada, Phoenix/Tucson in Arizona, Albuquerque/ Santa Fe in New Mexico, Denver/Colorado und Salt Lake City/ Utah. Dass in Amerikas Westen die Natur abseits der großen Städte weitgehend »in Ordnung« blieb und sich ökologische Schäden in engen lokalen Grenzen halten, ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen.

Geographie der USA

Die ungleichgewichtige Besiedelung, obwohl in der heutigen Entwicklung stärker durch andere, vornehmlich wirtschaftliche Faktoren beeinflusst, war zunächst die Folge der geographischen und klimatischen Gegebenheiten. Zwar umfassen die Territorien von Montana, Wyoming, Colorado und New Mexico im Osten auch Teile der Prärien des (touristisch weitgehend uninteressanten) mittleren Westens, aber insgesamt sind die Weststaaten geprägt durch in Nord-Süd-Richtung verzweigte Gebirgszüge und die Ebenen zwischen ihnen.

Rocky Mountains

Jedermann kennt die Rocky Mountains. Die Bezeichnung bezieht sich auf die östliche Ausbuchtung der Kordillerenkette, die sich durch ganz Nord- und Südamerika von Alaska bis hinunter nach Feuerland zieht. Die Rockies laufen – von Canada kommend – in breiter Linie über das westliche Montana und Wyoming mitten durch Colorado, Neu-Mexiko und den Südwesten von Texas (Big Bend National Park) nach Mexiko. Nur im Norden (Glacier und Grand Teton National Parks) zeigen sie ein uns von den Alpen her vertrautes Bild. Trotz auch weiter beachtlicher Höhen bis über 4000 m wirken sie im zentralen Bereich weniger schroff und spektakulär (etwa im Rocky Mountain National Park), gewinnen aber in den ariden südlichen Zonen an Attraktivität.

Intermontane Hochebenen

Man darf sich die Rocky Mountains nicht als ein durchgehendes Gebirge vorstellen; sie bestehen in Wirklichkeit aus einer ganzen Reihe von – oft nicht einmal direkt miteinander verbundenen – Teilformationen mit unterschiedlichsten Bezeichnungen. Viele von ihnen liegen nicht innerhalb einer Linie, sondern parallel zur Hauptkordillere (Bighorn Mountains in Wyoming, Bitterroot und Sawtooth Mountains in Idaho, Wasatch Mountains in Utah und San Juan Mountains in Colorado). Dazwischen befinden sich sog. intermontane Hochebenen, durchweg trockene, sommerheiße Gebiete, die wegen ihres geringen landwirtschaftlichen Wertes menschenleer blieben. Typische Beispiele dafür sind das zentrale Wyoming, das Big Basin Nevadas und das Great Plateau, das im südlichen Utah, im nördlichen Arizona und in New Mexico angesiedelt ist und vom Colorado River durchschnitten wird.

Das große Plateau

Das Große Plateau erinnert in der Realität nur selten an eine Ebene im Wortsinn. Es handelt sich um ein zusammenhängendes Gebiet auf vornehmlich 1.500 m-2.000 m Höhe, das unterschiedlichste Teilareale aufweist. Je nach klimatischen und topologischen Bedingungen findet man dort vegetationsarme Halbwüsten fast ohne Baum und Strauch, kahle Felslandschaften und dicht bewaldete Bergregionen.
Die Mehrheit der Spitzen-Nationalparks (Grand Canyon, Zion, Bryce Canyon, Arches, Mesa Verde, Grand Staircase-Escalante), das Freizeitdorado Lake Powell und das Monument Valley, aber auch die größten Indianerreservate (Navajo und Hopi) liegen im Bereich dieser Hochebene. Sie wird nach Süden abgeschlossen durch gestaffelte, überraschend grüne, kaum erschlossene Gebirgsformationen zwischen Grand Canyon und Las Cruces/New Mexico im ungewöhnlichen West-Ost-Verlauf.

Wüsten im Südwesten

Dahinter erstrecken sich die tiefer gelegenen, im Hochsommer unerträglich heißen Wüstengebiete des Südwestens mit stellenweise dichtem Kakteenbewuchs. Sie reichen bis zum südkalifornischen Küstengebirge.

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