Eine USA-Reise mit Kindern

Sollte man mit Kindern, womöglich mit ganz kleinen, eine Reise nach bzw. durch (Teile von) Nordamerika unternehmen? Die Autoren haben selbst nur positive Erfahrungen gemacht.

Flugtarife für Kinder

Zunächst zum Flug: Wer Kleinkinder im Alter von unter zwei Jahren mitnimmt, zahlt ohne Anspruch auf einen Sitzplatz je nach Airline 10%-15% des vollen Tarifs oder einen geringen Fixbetrag (bis €100). Empfehlenswert ist dieser Kleinkindtarif in Anbetracht der Flugdauer zu den meisten Zielen nur bei sehr kleinen Kindern, da die Eltern mit ihrem Sprössling auf dem Schoß bis zu neun Stunden Flug »an einem Stück« (Toronto/Chicago) durchhalten müssen. Mit Glück erwischt man zwar eine weniger
stark besetzte Maschine und hat einen freien Platz neben sich. Aber darauf kann man sich nicht verlassen, am wenigsten zwischen Mai und September und nicht auf Wochenendflügen.

Wollen Eltern vermeiden, total entnervt anzukommen, bleibt nichts übrig, als den Kindertarif »2-11« mit Sitzplatzanspruch auch fürs Baby zu bezahlen. Kinder zwischen 2 und 11 Jahren kosten bei einigen Linien 50%, oft aber auch 67%-75%.

Kindersitz

Im Auto müssen auch in Amerika Kleinkinder einen eigenen Kindersitz haben. Leihen ist unnötig teuer, kaufen drüben ab US$50 möglich, aber man kann gut den vorhandenen Sitz mitnehmen. Am besten als Handgepäck ins Flugzeug, da sitzen die Kleinen sicher; Befestigung mit Sitzgurt.

Der Flug

Mit Kleinkindern sollte man darauf achten, dass die Maschine non-stop zum Ziel fliegt. Abgesehen davon, dass Umsteigen mit kleinen Kindern auf fremden Großflug häfen schon an sich kein Spaß ist, besteht vor allem im Sommer immer die Gefahr von
Verspätungen. Die lassen sich vor dem Start eher wegstecken als unterwegs. Umsteigen hat aber mit etwas größeren Kindern auch sein Gutes: Denn die Zeit im Flugzeug ist dabei zunächst nicht so lang wie beim Non-stop-Flug, und man kann sich vor dem Anschlussflug wieder die Beine vertreten.

Reisekosten für die Kinder

Abgesehen von den Kosten fürs Flugticket und Eintrittsgelder für (leider von Jahr zu Jahr teurer werdende) Amusementparks etc. erhöhen Kinder die Amerika-Reisekosten nicht proportional, sofern die Familie per Auto unterwegs ist. Denn der Leihwagen
bzw. -camper kostet einen festen Tagessatz unabhängig von der Belegung. Viele Hotelzimmer verfügen über zwei Doppelbetten, wobei der Übernachtungspreis nur geringfügig mit der Anzahl der Personen im Zimmer steigt. In vielen Fällen braucht
für Kinder (bis zum Jugend lichenalter, variiert im Einzelfall) im Zimmer der Eltern kein Aufschlag gezahlt zu werden.

Auch auf die Campingkosten haben zusätzliche Personen im Wagen nur einen unwesentlichen (Privatplätze) bis gar keinen Einfluss (staatliche Plätze). Das Eintrittsgeld in Nationalparks erhöht sich bei Pkw/Campern durch die Kinder nicht.

Mit den Kindern unterwegs in Amerika

Dass die Attraktion eines Großteils der Sehenswürdigkeiten und möglichen Aktivitäten in Nordamerika auch für Kinder groß ist, bedarf keiner besonderen Erläuterung. Auf jeder Reise route gibt es auch für die Kinder genug zu sehen und zu erleben, dazu sowieso die über all gleichen, bei den meisten Kindern ziemlich beliebten Fast Food Restaurants, Supermärkte und Shopping Malls.

Campingurlaub mit Kindern

Sofern gecampt wird, was bei einer Reise mit Kindern stärker zu erwägen wäre, bieten amerikanische Campingplätze von Anlage, Einrichtungen und Gelände her mehr als ihre europäschen Pendants. Viele Campgrounds verfügen über Kinderspielplätze, ein Teil der staatlichen Camping anlagen sind für sich schon Abenteuerspielplätze.

Spielplätze in Amerika
Spielplätze in Amerika

Spielplätze auf der Amerikareise

Möglichkeiten zum Austoben finden sich im übrigen nicht nur auf Campingplätzen. Selbst im kleinsten Ort gibt es noch Stadtparks, die sich zum Ballspielen etc. eignen. Oft verfügen sie auch über einen Playground. Praktisch an langen Fahrtagen sind die
kompakten Kinderspielplätze der Fast Food-Kettenlokale wie Burger King, McDonald’s u.a. An ihnen führt mit Kindern bis zu 10 Jahren kaum ein Weg vorbei, zumal wenn sie an Auto bahnen und Ausfallstraßen auch noch 5 mi im voraus mit dem Children’s
Playground werben. Ob man nun die jeweilige Fast Food-Palette besonders schätzt oder nicht, bei McDonald’s & Co. lassen sich die ohnehin anliegende Zwischenmahlzeit, «Pinkelpause« und die Notwendigkeit, den Bewegungsdrang der Kinder zu kanalisieren, sinnvoll verbinden.

Krankheiten der Kinder auf der Amerikareise

Krankwerden kann in Nordamerika Probleme machen, denn die Arztsuche ist schwieriger als bei uns. Das gilt nicht für dringende Not- und Krankenhausfälle. Aber in Arztpraxen ist ohne Empfehlung ein Termin nicht leicht zu kriegen. Ggf. helfen aber Zeltplatzbesitzer/Ranger bzw. das Hotelpersonal weiter. Sind Kinder an sich gesund, birgt eine Amerikareise keine unkalkulierbaren Risiken, zumal mit Reiseapotheke bzw. Erste-Hilfe-Kasten und –nicht zu vergessen – einer Auslandsreise-Krankenversicherung, die die ausgelegten Behandlungskosten erstattet.