Stoppzeichen für alle Fahrtrichtungen an Kreuzungen bedeuten »wer zuerst kommt, fährt zuerst«. Das Anhaltgebot gilt auch bei offensichtlich leeren Querstraßen und wird strikt befolgt. Die Regel ist genauer als »rechts vor links« und besonders in Wohngebieten Standard. Mehrere sich der Kreuzung nähernde Wagen überqueren diese nach kurzem Halt in der Reihenfolge der Ankunft. Ist diese unklar, löst man das Problem überwiegend und höflich durch Handzeichen.
Zeigt eine Ampel rot, darf unter Beachtung der Vorfahrt rechts abgebogen werden, es sei denn, eine Schrifttafel untersagt dies ausdrücklich (No Turn on Red). Im Fall einer gesonderten Abbiegerspur muss sogar bei Rot abgebogen werden, solange dies der Querverkehr zuläßt. Die Lichterfolge an der Ampel ist Grün-Gelb-Rot-Grün; die Rot/Gelb-Phase vor dem Grün entfällt.
Die bekannten gelben Schulbusse dürfen weder überholt noch vom Gegenverkehr (!) passiert werden, wenn sie anhalten und Kinder ein-/aussteigen lassen. Warnblinker an den Ecken der Busse und seitliche Stopschilder markieren die Stopp-Phase. Ein Nichtbeachten gilt als schweres Verkehrsdelikt.
Auf mehrspurigen Straßen wird in Amerika legal rechts überholt. Theoretisch ist dies zwar nur erlaubt, wenn dafür nicht die Spur gewechselt wird, aber in der Praxis sind Überholmanöver auf der rechten Seite üblich. Daran muss man sich gewöhnen und den rechten Fahrbahnen auf Freeways hohe Aufmerksamkeit schenken. Eines der obersten Gebote auf mehrspurigen Straßen ist nicht zuletzt deshalb das sture Spurhalten. Auf voll besetzten Straßen, speziell auf Stadtautobahnen kann ein Spurwechsel schwieriger sein als bei uns.
Zum Zweck der Verkehrsreduzierung während des Berufsverkehrs sind auf City-Autobahnen Carpool-Lanes eingerichtet. Diese Fahrspuren dürfen immer oder zu angegebenen Zeiten nur von Bussen, Taxen und Fahrzeugen benutzt werden, in denen zumindest 2, manchmal auch ab 3 Passagiere sitzen.
Durchgezogene Fahrbahn-Trennmarkierungen dürfen zum Überholen oder Abbiegen überfahren werden. Die Funktion der in Europa einfachen Linie übernimmt in den USA eine auf keinen Fall zu überfahrende Doppellinie.
Es ist den Bundesstaaten überlassen, Höchstgeschwindigkeiten festzulegen. In den meisten Staaten und gelten
- auf Autobahnen Höchstgrenzen von 65-75mph
- auf Landstraßen generell ein Limit von 55 mph,
- in Orten 30 mph, wenn nicht anders erlaubt/vorgeschrieben
Die Überwachung erfolgt durch in Polizeiwagen installierte Radargeräte. Wer am Sheriff zu schnell »vorbeibrettert«, hat ihn bald im Rückspiegel und wird sogleich fürs speeding zur Kasse gebeten (ab $75 bei geringfügigen Überschreitungen). Für Geschwindigkeitsüberschreitungen an Baustellen und bei Schulen verdoppelt sich die Geldstrafe.
In Florida gilt außerdem, dass bei Regen das Fahrlicht eingeschaltet werden muss. Für Kinder unter 4 Jahren bzw. unter einem Gewicht von 15 kg ist ein Kindersitz vorgeschrieben.
Beim schrägen Einparken – wo auch immer – muss das Heck mit dem Nummernschild zur Straße bzw. Fahrspur zeigen, da in Florida nur hinten ein Nummernschild Vorschrift ist. Das will die Polizei bei Vorbeifahrt sehen. Sonst gibt’s ein teures Ticket.
Die Parkvorschriften in den USA sind auch generell streng. Kontrolleure sind ständig unterwegs, verteilen Tickets oder lassen abschleppen (Die »fine« beträgt in Cities leicht $100 und mehr). Entlang gelber Kantsteinmarkierungen ist Parken verboten, aber nach 18 Uhr o.k. Hydranten dürfen nicht zugeparkt werden: etwa 5 m rechts/links müssen frei bleiben. Außerdem gilt:
- Roter Streifen am Fahrbahnrand: Halteverbot
- Blauer Streifen am Fahrbahnrand: Parken nur für Behinderte
- Grüner Streifen am Fahrbahnrand: 10 min Kurzparken
- Weißer Streifen am Fahrbahnrand: nur Be- und Entladen
Wer ein Ticket erhält, darf entweder im beigelegten Umschlag Dollars bar verschicken oder bei einer Bank per Money Order die Bußgeldsumme einzahlen. Bei Versäumnis hat man die Aufforderung zur Zahlung bald auch in Europa zu Hause auf dem Tisch, denn der Autovermieter muss die Adresse herausrücken.