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Wanderausrüstung

Wir werden häufig gefragt, ob man Ausrüstungsgegenstände besser daheim oder in den USA kaufen sollte. Generell ist dies sicher auch eine Zeitfrage. Wenn der Urlaub nur gerade 3 Wochen dauert, will man nicht noch Zeit in amerikanischen Sportgeschäften verlieren. Außerdem findet man in Europa u.a. auch qualitativ hochstehende Outdoorartikel europäischer Marken, die drüben nicht zu haben sind, weil die Hersteller den Sprung über den Atlantik noch nicht geschafft haben. Speziell für feste Wanderschuhe, die schließlich noch eingelaufen werden wollen, ist die Auswahl in Europa wesentlich besser. In den USA findet man dafür leichte Trekking- Schuhe/Sandalen in größerer Auswahl. Bei amerikanischen Produkten (The North Face, Coleman, Jack Wolfskin, etc.) lohnt sich ein Preisvergleich.

Eine der bekanntesten Outdoor-Ketten in der USA ist REI, die auch weltweiten Versand bietet (Website: www.rei.com oder Katalog anfordern bei: REI International Department, PO Box 1700, Sumner, WA 98390-0900, Tel. in den USA: 1-800-426-4840).

Eine vergleichbare Quelle für Outdoor-Artikel ist das Versandhaus L.L. Bean (www.llbean.com, Tel. 207 552 6879 oder Tel. 1 800 441 5713)

Auch die großen amerikanischen Warenhausketten (K-Mart, Wal Mart, Target etc.) verfügen über ein gewisses Angebot an Outdoor-Artikeln. Gängige gute Markenprodukte (z.B. Coleman-Kocher und Coolboxes) gibt es dort preiswert. Abzuraten ist von Billigware - sie taugt meistens nichts, z.B. gilt das für Zelte.

Wander- und Zeltausrüstungen kann man in vielen Sportläden (wie REI) auch mieten oder reparieren lassen.

Pack Trips © by Hans-R. Grundmann - RKH-Verlag
Pack Trips mit Lasttieren

Pack Trips mit Lasttieren

Ein Rucksack für eine Mehrtageswanderung kann ganz schön schwer sein. Auf pack trips mit Pferden, Mauleseln, Lamas oder Ziegen, die von sog. outfitters (nicht ganz billig) angeboten werden, braucht man seine Ausrüstung nicht selbst zu tragen. Adresslisten von outfitters liegen in den Visitor Centers aus und finden sich auch in Gratisbroschüren (vacation guides) der einzelnen US-Staaten.

Zwei Arten von pack trips sind zu unterscheiden:

  • Im Fall von drop camps oder drop trips bringt der outfitter das Gepäck zu einem vereinbarten Punkt in der Wildnis, dem base camp, hilft vielleicht noch beim Zeltaufbau und überläßt dann seine Kunden ihrem Schicksal. Nach einer vereinbarten Zeit holt er alles wieder ab. Base camps sollten in der Nähe von Wasser liegen und günstige Ausgangspunkte für Tageswanderungen sein.
  • Bei guided pack trips übernimmt der outfitter die Führung und kocht für seine zahlenden Gäste. Dabei werden entweder feste oder wechselnde Camps errichtet.
Cloudwatching © by Hans-R. Grundmann - RKH-Verlag
Cloudwatching

Low-impact - Wandern und Zelten, spurlos ...

Auf unseren Wanderungen waren wir immer wieder überrascht, wie unberührt auch populäre, also relativ stark frequentierte Wilderness Areas wirkten. Die Amerikaner erkannten schon früh, daß es einen langfristigen Schutz der Natur und ungetrübtes Vergnügen nur geben kann, wenn die Besucher so wenig Spuren wie möglich hinterlassen. Zum spurlosen Wandern und Zelten – in den USA heißt das leave no trace oder low-impact camping – gibt es jede Menge Prospekte und Faltblätter. Hier einige Tips, die helfen sollen, dieses Ziel zu erreichen.

Unterwegs

• Bleiben Sie auf den vorgegebenen Wegen, um unnötige Erosion zu vermeiden.
• Falls Sie eine unberührte Wiese überqueren oder über Tundra gehen müssen, versuchen Sie, auf unbewachsene Stellen – Fels oder Sand – zu treten oder über Schnee zu laufen. Falls mehrere Leute ein empfindliches Gebiet ohne vorgegebenen Weg durchqueren, verteilen Sie sich, damit kein Trampelpfad entsteht.
• Füttern Sie keine Tiere.
• Vermeiden Sie unbedingt das Aufscheuchen von Tieren. Besonders im Winter oder während der Aufzucht der Jungtiere können sich die Tiere keine Energieverschwendung leisten.

Am Rastplatz
• Hinterlassen Sie keine Abfälle (“Pack it in, pack it out ...”: trag` es`rein, trag es `raus. Klartext: die volle Coladose muß leer wieder mit zurück)! Vergraben ist keine gute Idee, die Nasen der Tiere sind in der Regel zu fein! Bringen Sie einen kleinen Abfallsack mit. Viele Naturfreunde sammeln auch Abfall gedankenloser Wanderer ein. Es hört sich zwar verrückt an, sich um den Abfall anderer Leute zu kümmern, aber es ist ein gutes Gefühl, die Natur um eine
Ladung Flaschen und Büchsen erleichtert zu haben.
• Nehmen Sie einen Kocher mit und verzichten Sie auf ein Holzfeuer. Falls das zu schwer fällt, benutzen Sie eine bereits existierende Feuerstelle. Notfalls machen Sie ein “spurloses” Feuer. Dazu graben Sie eine kleine, flache Grube und halten die entfernten Grassoden bzw. die Erde zur Wiederverwendung zusammen. Lassen Sie das Feuer nicht groß werden und verbrennen Sie das Holz zu feiner Asche.

Bevor Sie gehen, decken Sie die Grube mit der Erde bzw. den Grassoden wieder zu und renaturalisieren Sie die Stelle. So geben Sie der Vegetation eine Chance und vermeiden verbrannte Böden. Immer gilt: nur totes, am Boden liegendes Holz verwenden und sicherstellen, daß das Feuer vollständig erloschen ist, bevor Sie den Platz verlassen
• Waschen Sie sich oder das Geschirr (falls nötig) mindestens 60 m entfernt von Gewässern, und holen Sie dazu das Wasser mit einem Behälter. Verteilen Sie Waschwasser über den Boden. Verwenden Sie nur biologisch abbaubare Waschsubstanzen.
• Erledigen Sie Ihr “Geschäft” ebenfalls mindestens 60 m entfernt von jeglichem Wasserkörper. Graben Sie dazu ein ca. 20 cm tiefes Loch, welches Sie nachher wieder gut mit Erde oder Steinen zudecken. Kleine, leichte Plastikschaufeln können Sie in Camping-/ Spielwarenabteilungen von Wal Mart, K-Mart etc. kaufen ($1-$2).

Übernachten
• Auch ihr Zelt sollte mindestens 60 m vom Weg und von Wasserläufen oder Seen entfernt stehen.
• Suchen Sie sich einen Platz mit keiner oder mit nur wenig Vegetation, der unter einem Zelt und Ihren Aktivitäten nicht allzu sehr leidet, etwa eine sandige oder steinige Stelle, oder ein Plätzchen unter einem Nadelbaum.
• Verzichten Sie auf Abflußrinnen ums Zelt; sie sind oft noch Jahre später zu sehen. Ihr Zelt ist dichter als Sie denken.
• Begrenzen Sie Ihren Aufenthalt an derselben Stelle, damit sich die Vegetation leichter wieder erholen kann.

Kurz: Zelten Sie spurlos oder hinterlassen Sie den Platz sauberer, als Sie ihn angetroffen haben. Das ist tatsächlich möglich!

Nun viel Spaß in der Wildnis!

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