Motivation für einen Autokauf in den USA

Mieten oder kaufen?

Motivation Wer eine längere Reise durch Nordamerika plant, fragt sich, ob nicht unter Umständen ein Autokauf der Miete vorzuziehen ist. Denn während drei oder mehr Monaten kommen bei den größeren Wagentypen und vor allem Campfahrzeugen erhebliche Mietkosten zusammen.

Zu bedenkende Aspekte

Bei der Entscheidung »Miete oder Kauf?« spielen neben dem reinen Kostenvergleich weitere Überlegungen eine Rolle. Z.B. ist man beim eigenen Wagen für Reparaturen selbst verantwortlich, die nicht nur Kosten, sondern vor allem Ärger verursachen können, der die Reisefreude trübt. Organisatorische Probleme können ebenfalls Kopfzerbrechen bereiten: schon mit dem Kauf, aber auf jeden Fall mit dem Verkauf sind zeitraubende, mitunter frustrierende Aktivitäten verbunden.

Abwägen

Um solchen Problemen von vornherein aus dem Weg zu gehen, wird mancher gern auf mögliche ökonomische Vorteile verzichten. Anderen dagegen mag die Aussicht auf (hoffentlich) geringere Gesamtkosten einige Mühe wert sein.

Weitere Infos zum Thema Autokauf in den USA

In den folgenden Abschnitten findet der Leser die wichtigsten Informationen zur Beschaffung und Zulassung eines Autos in den USA. Als Ausländer ein Auto in Canada zu kaufen, empfiehlt sich schon allein wegen der höheren Preise und höherer Umsatzsteuern nicht. Die administrativen Hürden sind dort außerdem (noch) höher als in den USA. Weitergehende Ausführungen für monatelange Touren durch Nordamerika – vielleicht sogar im mitgebrachten Campmobil aus Europa – finden sich in einem umfassenden Sonderkapitel im Reise Know-How Band USA/CANADA.

Was beim Autokauf in den USA zu beachten ist

Angebot in den USA

Die Anzahl der Autohändler und der zum Verkauf stehenden Fahrzeuge ist selbst in kleinen Ortschaften groß, in den Cities schlichtweg ungeheuer. Man braucht also nur zuzugreifen – so scheint es – und das Beschaffungsproblem wäre erledigt. Wer jedoch bestimmte Vorstellungen und gleichzeitig einen günstigen Preis realisieren möchte, wird einige Tage benötigen, bis der richtige Wagen gefunden ist.

Neuwagen

Die meisten Fahrzeuge auf Halde bei den Werksniederlassungen sind Neuwagen, da in Amerika die Mehrheit der Kunden Autos aus dem vorhandenen Bestand aussucht und gleich »mitnimmt«. Der Listenpreis wird üblicherweise mit allen Details im Seitenfenster der Wagen ausgehängt. Rabatte stehen in übergroßen Ziffern auf der Windschutzscheibe. Der effektive Preis unterliegt der freien Aushandlung. Die Internetadressen rechts kommen auch für eine Übersicht über das Preisniveau von Neuwagen in Frage. Das liegt zur Zeit deutlich unter dem bei uns, www.cars.com.

Endpreis

Zum Kaufpreis kommen die Überführungskosten (Transport and Preparation Fee) plus die Umsatzsteuer (Sales Tax) in Höhe bis zu 8,75% (Kalifornien inkl. lokaler Steuer). Wie alle anderen Preise gelten auch Autopreise in Amerika netto. Die Sales Tax wird von der Zulassungsbehörde kassiert; nicht nur bei Neuwagen, sondern auch bei Gebrauchtfahrzeugen, gleichgültig, ob sie von privat oder vom Händler erworben wurden.

Gebrauchtwagen

Bei Neuwagenhändlern findet man nur wenige gebrauchte bzw. nur Wagen neuerer Baujahre. Ältere, preisgünstige Fahrzeuge gibt es in größerer Auswahl beim Used-Car Dealer, bei nicht werksgebundenen Reparaturbetrieben, bei Tankstellen und auf dem privaten Markt. Um sich eine Übersicht über Autotypen und -preise zu verschaffen, ist der Kauf eines Used-Car-Almanac für wenige Dollar zu empfehlen. Es gibt solche Preisübersichten getrennt nach Pkw, Trucks und RVs (Campmobile) z.B. in mit Tankstellen verbundenen Mini-Marts. Wer noch nicht in Amerika angekommen ist, schaut ins Internet. Indessen ist dort die Suche nach Gebrauchtfahrzeugen recht mühsam. Einen relativ guten Überblick liefern u.a. www.carsmart.com und www.usused- cars.com. Gute Englischkenntnisse sind nötig.
Wie bei uns sind Fahrzeuge bei Händlern teurer als von privat; dafür ist der Verhandlungsspielraum ungleich größer als hierzulande. Die privaten Angebote findet man in regionalen, auf Autos spezialisierten Verkaufsmagazinen und natürlich in den jeweiligen Tageszeitungen im Anzeigenteil Classified (Ads) Section, Stichwort Automotive/Sales. Bei der persönlichen Inspektion und Beurteilung eines in Frage kommenden Fahrzeugs muss berücksichtigt werden, dass Amerikaner ihre Autos nicht sonderlich liebevoll behandeln. Älteren Pkws und vor allem Campern sieht man die Jahre an, ohne dass dies als besonderer Mangel empfunden wird. Wichtig ist, dass technisch alles einigermaßen stimmt. Bei dieser Einschätzung hilft keine TÜV-Prüfplakette.
Zwar muss jedes Auto bei Besitzerwechsel und/oder Neuzulassung in einem anderen Staat zur technischen Kontrolle, aber 100% vergleichbar mit strengen Bräuchen bei uns ist das nicht.

Welchen Typ?

Grundsätzlich ist der Camper das ideale Gefährt gerade für den Langzeittrip. Viele Argumente sprechen für den kompakten Van Camper. Gerade bei längeren Reisen reizen schon mal abgelegene, oft schlechte Backroads und Zufahrten zu versteckten Campingplätzen, heißen Quellen und anderen Kleinoden der Natur, deren Bewältigung mit Motorhomes beschwerlicher und oft genug unmöglich ist.

Van

Wer sich in puncto Komfort bescheiden mag und sich in einem neueren Fahrzeug wohler fühlt, kann den Kauf eines deutlich preiswerteren Van (geschlossener Lieferwagen) erwägen, den man mit Matrazen, Kocher, Coolbox etc. nach Lust und Geldbeutel mehr oder minder bequem einrichtet. Zusätzliche Fenster und/oder insektensichere Belüfter lassen sich in den USA leicht, billig und ohne »TÜV-Abnahme« einbauen. Verkaufspreis und -möglichkeit am Ende der Reise sind weniger saisonabhängig und damit besser als beim reinen Campfahrzeug.

PKW / Kombi

Die preisgünstigere Alternative, auch was die Benzinkosten angeht, ist ein älterer Pkw/Kombi mit Zelt im Kofferraum. Vor- und Nachteile des Zeltens, Auf- und Abbau bei Regen usw. sind bekannt. Für längere Reisen fallen zwar die Nachteile stärker ins Gewicht als bei einem 4-Wochen-Urlaub, aber grundsätzlich bietet die Kombination Pkw/Zelt plus gelegentliche Billigunterkunft im Sommer die preiswerteste Reiseform. Die größere Wetterabhängigkeit kann man ggf. durch Wahl der Reiseroute ausgleichen.