Öffentliche Verkehrsmittel in den USA und Kanada

Ein für Nordamerika vergleichsweise dichtes Netz von Über land- und Regionallinien führt in Canada sogar in fast jedes Dorf, nicht aber zu Zielen außerhalb von Ortschaften wie State- bzw. Provincial Parks. Und auch in den USA sieht es mit den Verbindungen nicht sonderlich gut aus. Busreisende müssen (in beiden Ländern) neben langen Fahrzeiten, Umsteigen und Warterei auf Anschlussverbindungen oft auch Übernachtungen in Motels oder Hotels in der Nähe der Station in Kauf nehmen, die oft nicht eben zur ersten Wahl gehören und dennoch teuer sind.

Bus vs. Mietwagen als Rechenexampel 

Kostenbewusste Einzelreisende über 25 Jahre sollten trotz des zunächst preiswerter erscheinenden Busses unbedingt genau rechnen und überlegen, ob sie mit einem kleinen Pkw und Zelt bzw. Billigunterkunft nicht doch besser bedient wären. Sogar für junge Leute unter 25, die bei einigen Vermietern
kein Fahrzeug erhalten, bei anderen horrende »Jugendaufschläge« zahlen müssten, gilt das dank des »Under-25-Special« von Alamo, die noch erträglich über den »normalen« Mietkosten liegen, letztlich auch. Ab zwei Personen ist ein Mietwagen meistens das ökonomisch günstigste Transportmittel.

Fazit: Sich per Bus durch den Nordosten Amerikas zu bewegen, ist letztlich nur eine gute Lösung für eingeschworene Busfahrer .

Eisenbahn-Situation

Alle größeren Städte im Nordosten sind bis hinauf nach Halifax/Nova Scotia mit der Eisenbahn zu erreichen – Amtrak in den USA/ViaRail in Kanada. Das Netz ist indessen dünn und besteht aus wenigen Schienensträngen, die mit geringer Frequenz bedient werden. National-, State oder Provincial Parks liegen kaum en route oder sind keine Haltepunkte. Zu ihnen gelangt man nur per Bus (so verfügbar), Mietwagen, Taxi oder Fahrrad.

Bahnstrecken in den USA

Wer ganz bewusst mit der Eisenbahn reisen möchte und gern in Stadthotels absteigt, findet im Nordosten durchaus reizvolle Routen. Speziell folgende Züge fahren durch attraktive Landschaften und passieren (und stoppen) auch in Kleinstädten:

»Adirondack« von NYC nach Montreal am Hudson Valley entlang und westlich des Lake Champlain – im Herbst grandios
• Die Strecke NYC-Boston läuft weitgehend parallel zur Küste und hat herrliche Abschnitte
»Ethan Allen Express« von NYC nach Rutland/Vermont hält in Saratoga Springs und fährt auch durchs Hudson Valley.
»The Vermonter« von NYC nach St. Albans/Vermont verbindet touristisch attraktive Orte wie Brattleboro, Montpellier, Stowe und Burlington (mit Busanschluss nach Montreal).
»Maple Leaf« fährt von NYC nach Niagara Falls/Toronto.
• Der »Downeastern« von Boston nach Portland bringt die Fahrgäste an die südliche Küste von Maine.

Rundfahrten durch Neu-England/New York State und – ggf. damit kombiniert – durch Onario und Québec sind möglich, ebenso wie Abstecher über New Bruns wick nach Nova Scotia.

Bahnstrecken in Kanada

Die kanadische ViaRail – grenzüberschreitend mit Amtrak koope rierend – bietet Strecken am Lake Ontario und am Saint Lawrence River entlang (mit Abstecher nach Ottawa) bis hinauf zur Gaspé-Halbinsel sowie durch das hügelige Waldland von
New Brunswick und Nova Scotia bis Halifax.

Von Toronto aus kann man sowohl nach Nordwesten (Sudbury/ Sault Ste. Marie) als auch nach Südwesten (Windsor/Detroit/Chicago) fahren, ebenso zu den Niagara Falls und von dort weiter in Richtung New York/New England.

Fazit

Ohne spezifische Vorliebe fürs Bahnfahren sind die Eisenbahnen keine echte Transportalternative für Ferien in Nordamerika, aber erwägenswert zur Verbindung von Teilzielen, ähnlich wie oben fürs Flugzeug beschrieben.