Das Kennedy Space Center in Florida

Das Gelände des John F. Kennedy Space Center befindet sich auf Merritt Island zwischen Festland und dem Cape Canaveral, unterhalb dessen der gleichnamige Ort und Hafen liegt. Von dort (#A1A), aber ebenso von Westen (Straße #1 oder I-95) führt der NASA Causeway quer über die Insel zum Raumfahrtzentrum, von dem aus 1969 die ersten Menschen zum Mond aufbrachen. Eine plastische Karte von Merritt Island mit allen Einrichtungen des Space Center findet man im Internet unter www.kennedy spacecenter.com/tour-destinations-map.aspx.

Das Kennedy Space Center ist für alle Florida-Reisenden ein echtes »Muss« und durchaus auch für Leute interessant, die sich sonst nicht so sehr für Raumfahrttechnik begeistern lassen. Für den Besuch sollte man mindestens 4-5 Stunden einplanen, kann aber dort einschließlich der Tour übers Gelände leicht einen kompletten Tag zubringen.

Die Anlage ist täglich 9-17.30 Uhr geöffnet, außer 25.12. und an Tagen mit Shuttle-Starts. Eintritt $38+tax (Kinder bis 11 Jahre $28+) inkl. Tour und IMAX-Kino, Astronauts Hall of Fame und Shuttle Launch Experience. Das Ticket gilt 2 Tage. U.a. können zusätzlich Lunch oder Dinner mit einem Astronauten gebucht werden: ab $23 bzw. $16 für Kinder bis 11 Jahre. Weitere Ticketinfos – speziell Zusatzprogramme – und aktualisierte Öffnungszeiten für Tage mit Space Shuttle-Starts) unter www.kennedyspacecenter.com/buy-tickets.aspx.

Das Space Center besteht für Besucher zunächst einmal aus dem Visitor Complex, mehreren miteinander verbundenen Gebäuden und open-air Ausstellungen samt Rocket Garden. Eine Übersicht über die Einrichtungen des Besucherkomplexes liefert die Website www.kennedyspacecenter.com/interactive-map.aspx.

Im Visitor Complex erfährt man anhand vieler Dokumente und Ausstellungsstücke alles über Geschichte und Zukunft der (amerikanischen) Raumfahrt, kann Space Shuttle Explorer im Original, Nachbauten der Raumstation aus der Nähe besichtigen und im »Raketengarten « alle wichtigen Modelle von der deutschen V 2 bis zur sagenhaft großen Saturn V bewundern.

Zum Besucherkomplex gehört auch ein IMAX-Kino, das technisch perfekte 3D-Filme zeigt, 2009 stehen »Walking on the Moon«, »Space Station« sowie »Star Trek« auf dem Programm, beide unter Mitwirkung von Tom Hanks. Die Filme sind zwar nicht zuletzt Propaganda, um die hohen Kosten des Weltraumprogramms zu rechtfertigen und für die zukünftige Finanzierung zu werben, aber auf der riesigen Projektionsfläche höchst beeindruckend. Speziell gilt das für die im Weltraum aufgenommenen Bilder der Erde. Zumindest einen dieser 30- bis 40-minütigen Filme sollte man sich ansehen. Außer für »Star Trek« ($7,50/ abends $12 extra) sind sie im Eintrittspreis enthalten.

Eine neue Attraktion ist das Shuttle Launch Experience in einem bombastischen Bau in der Südwestecke des Geländes neben einer Originalfähre in eindrucksvoller Größe und ihren Startraketen mit riesigem Zusatztanks auf der Space Shuttle Plaza. Die Besucher steigen dort in ein »originales« Space Shuttle und starten zum virtuellen Raumflug. Licht,- Ton- und Special Effects sind sagenhaft und vermitteln das Gefühl eines echten Raumflugs.

Als Höhepunkt gilt die Rundfahrt über einen Teil des eigentlichen NASA-Geländes, die ebenfalls im Eintritt eingeschlossen ist. Während man sich hier früher zwischen verschiedenen Touren entscheiden musste, erspart man den Besuchern heute die Qual der Wahl. Es gibt nur noch eine Rundstrecke, auf die sich zwischen 10.00 Uhr und 14.45 Uhr in 15-min-Abständen Shuttlebusse begeben, die man an drei Stationen verlassen kann, um mit einem späteren Bus die Fahrt fortzusetzen.

Sowohl beim Start als auch für die Weiterfahrt bilden sich oft Warteschlangen. Die Dauer der individuellen Rundfahrt hängt wesentlich vom Zeitbedarf bei den Unterbrechungen und dem Andrang eines Tages ab; unter 2 Stunden ist sie nicht zu machen.  Sie führt zunächst zum Launch Status Center in der Nähe der Raketenabschussrampen, wo beim Start der Countdown läuft, und zum Apollo/Saturn V Center, wo die Geschichte das Apollo-Programms und der russisch-amerikanische Wettlauf zum Mond im Mittelpunkt stehen. Dritte Station ist das Space Station Center, in dem es um den Bau der internationalen Raumstation geht.

Tatsächlich ist die Rundfahrt ein wenig enttäuschend, da man sich nur in begrenzten Besucherarealen umsehen kann und sich Blicke »hinter die Kulissen« sehr in Grenzen halten. Filme und Nachbildungen der unterschiedlichsten Raketen und Raumfahrzeuge etc. »ersetzen« die Originale. Die riesige Montagehalle, in der die Raumfähren zusammengebaut werden, und das Gebäude mit den Raumsimulatoren für die Astronautenausbildung bekommt man nur aus der Distanz zu Gesicht. Auch Abschussrampe und Landebahn gehören nicht zum Standardprogramm. Um diese Highlights aus der Nähe zu sehen, muss man eine weitere Tour buchen, die sog. NASA close-up tour, die allerdings $21 zusätzlich kostet (für Kinder bis zu 11 Jahren $15).

Die – nervig pausenlosen und für viele Besucher sicher überdetaillierten – Erläuterungen in den Bussen erfolgen ausschließlich in schnell gesprochenem Englisch, dem man auch mit passablen Sprachkenntnissen nicht immer folgen kann. Hilfreich ist hier ein Audio-Führer in deutscher Sprache, ein Walkman, der im Eingangsgebäude des Space Center auszuleihen ist.

Raketenstarts für die jeweils nächsten 12 Monate Informationen dazu im Internet unter www.nasa.gov/missions/highlights/sche dule.html. Detaillierter für die unmittelbar bevorstehenden Starts ist die offizielle Seite des Kennedy Centers: www.kennedy spacecenter.com 

Anmeldung zu anstehenden Raketenstarts unter www.ksctickets. com/stspshat.html; telefonisch unter ? (321) 449-4400. Mit Transport vom Visitor Center zum Viewing Site (6 mi von der Abschussrampe entfernt) kostet das zusätzlich zum üblichen Eintritt $15, also insgesamt $53.

Wer sich im Space Center noch nicht am Thema »Weltraum« sattgesehen hat, könnte zusätzlich einen Stopp in der nahen US Astronaut Hall of Fame einlegen. Werbung unübersehbar: 6225 Vectraspace Boulevard, Titusville, an der Zufahrt zum KSC gleich westlich der Brücke über den Indian River; ? 321-449-4444, täglich 10-17.30 Uhr, separater Eintritt $17, bis 11 Jahre $13, aber bereits im Eintritt für das Kennedy Space Center enthalten; www. kennedyspacecenter.com/astronaut-hall-of-fame.aspx.

Dort erfährt man noch mehr zur Geschichte der amerikanischen Astronauten und zur Raumfahrt (teilweise überschneidend mit dem Space Center). Das Museum wurde 1990 auf Initiative ehemaliger Mercury-Astronauten eröffnet und zeigt Instrumente, Gerätschaften und viele Fotos; es verfügt außerdem über Simulatoren und interaktive Bereiche. Die eigentliche Hall of Fame ist tatsächlich eine Art »Ruhmeshalle«, in der Astronauten wie John H. Glenn, Alan B. Shepard und Neil Armstrong über die Maßen gefeiert werden.

  • Entlang der I-95 findet man Kettenmotels wie das Kennedy Space Center Ramada (Exit 215, 3500 ChenMey Highway, ? 321-269- 5510), Days Inn (3755 Cheney Highway 3755, Tel. 321-269-4480) oder Best Western (3455 Cheney Highway, Tel. 321-269-9100).
  • Preisgünstigere Motels gibt es in Cocoa und Cocoa Beach, nur wenige Meilen weiter südlich, u.a. ein Motel 6 (in Cocoa Beach, 3701 N Atlantic Ave, Tel. 321-783-3103) und eine EconoLodge (in Cocoa, 3220 N Cocoa Boulevard, Tel. 321-632-4561).
  • Wer die Nähe zum Kennedy Space Center sucht, sollte auf dem Jetty Park Campground im Ort Cape Canaveral campen, den man auf der Straße A1A erreicht (400 E Jetty Road, Tel. 321-783- 7111, ab $18; www.jettypark.org). Großzügiger komfortabler Platz (aber kaum Schatten) in unmittelbarer Strandnähe. Guter Standort zur Beobachtung von Space Shuttle-Starts.
  • Schattiger ist der Platz im Manatee Hammock Park südlich von Titusville; Pool; 7275 S Highway #1, Tel. 321-264-5083, ab $20.