Von Los Angeles zum Yosemite Park

Mögliche Routen von LA zum Yosemite Park In Richtung Yosemite National Park, einem Hauptziel aller USA-Reisenden, gibt es ab Los Angeles zwei prinzipielle Zufahrtsrouten, westlich und östlich der Sierra Nevada. Die Westroute führt schneller zum Ziel und bietet die Möglichkeit, quasi auf halbem Weg, auch noch den Sequoia/Kings Canyon Doppelpark zu besichtigen.

Die Ostroute führt »hinter« den Gipfeln der Sierra Nevada entlang (Straße #395 ohne Zugang zum Sequoia National Park) und ist ideale Verbindungsstrecke zwischen Yosemite Park, Death Valley und Las Vegas.

Interstate #5/ Freeway #99: DIrekte Route von LA zum Yosemite Park

Die direkteste Route ab Los Angeles entspricht zunächst dem Verlauf der Interstate #5. Sie durchquert die Berge der Sierra Madre mit dem Angeles National Forest und passiert dabei u.a. das schön gelegene Castaic Reservoir (Baden und Windsurfen, Camping im gleichnamigen State Park). Jenseits des Tejon Passes geht es relativ rasch rund 1000 m hinunter in das San Joaquin Valley und ab Mettler weiter auf dem Freeway #99. Ein raffiniertes Bewässerungssystem hat aus der Wüste zwischen Küstengebirge und Sierra Nevada den größten Obst- und Gemüsegarten der USA gemacht. Die Fahrt durch diese Ebenen ist aber ziemlich eintönig.

Tehachapi von LA zum Yosemite Park

Alternativ zur I-5 könnte man ab San Fernando auch dem Freeway #14 in Richtung Lancaster folgen und ab Mojave die Straße #58 nehmen (nach Bakersfield). Auf dieser Route quert man den Tehachapi Pass und passiert den gleichnamigen Ort (www.teha chapi.com), von dem es nichts Besonderes zu berichten gäbe, wäre da nicht 5 mi westlich (Straße #202, nach 3,5 mi Banducci Road) die Indian Hill Ranch. Nicht nur ist dieses Gelände Schauplatz eines riesigen indianischen Pow-Wow am 3. Wochenende im August, sondern es ist der wahrscheinlich flächengrößte privat betriebene Campground der USA, www.indianhillranch.com.

Kern River auf der Route von LA zum Yosemite Park

Reisende mit genügend Zeit und Lust auf weniger ausgetretene Pfade lassen in Richtung Sequoia Park die Freeways links liegen und setzen die Fahrt zunächst auf der #14 fort. Am Wege liegt der Red Rock Canyon State Park in einer malerischen Felslandschaft (Einfachcamping). Noch vor Erreichen der #395 geht es auf der Straße #178 nach Westen zum Isabelle Reservoir. Dorthin gelangt man auch von Westen bei Anfahrt über Bakersfield.

Giant Sequoia Nat’l Mon’t zwischen LA und Yosemite Park

Oberhalb (nördlich) des Sees führt eine gut ausgebaute Nebenstraße nach Kernville. Am idyllischen Kern River entlang (dort mehrere schöne NF-Campgrounds) geht es über Johnsondale, Camp Nelson, Springville und Milo (Straße #137) durch das neue Giant Sequoia National Monument im Vorgebirge der Sierra Nevada zur #198. In diesem Gebiet kann man bereits die ersten Sequoias bewundern. Am besten legt man dazu am Redwood Meadow Campground (an der Straße 20 mi westlich von Johnsondale) eine Pause für den Trail of 100 Giants ein.

Zufahrt zum Sequoia Park

Auf der Zufahrtstraße (#198 ab Visalia/Exeter) zu den Sequoia/ Kings Canyon National Parks lässt man mit Erreichen des (meist fast leeren) Kaweah Reservoir die Ebene endgültig hinter sich. Das Landschaftsbild ändert sich rasch, Trockenheit bestimmt die Szenerie. Die Straße folgt zunächst dem Lauf des Kaweah River.

Badestelle an der Slick Rock Recreation Area

Eine bei Hitze willkommene Badestelle zwischen Felsen ist die Slick Rock Recreation Area, ca. 1 mi westlich vom Ortsschild Three Rivers. Kurz davor passiert man den Horse Creek Campground (mit Duschen), von dessen Stellplätzen man weit über Tal und See schaut. Wer noch vor dem Nationalpark Rast machen möchte, findet in Three Rivers die letzten Motels und Lodges (+Tankstelle!) und hinter der Brücke über den Fluss das Restaurant The Gateway mit einer wunderbaren Terrasse. Ein weitere (einsame) Badestelle liegt unterhalb des Parkplatzes an der Einfahrt zum Sequoia Park (200 m Trampelpfad).

Mineral King zwischen LA und Yosemite Park

Hier zweigt die Stichstraße nach Mineral King ab. Die Zufahrt in diesen Teil des Sequoia Park ist eng, schlagloch- und serpentinenreich; sie abzufahren lohnt für die meisten nicht.

Sequoias beim Aufstieg im Park

Hinter der Parkeinfahrt (500 m) führt die #198 in endlosen Kehren auf 2000 m Höhe. Wasserstellen in regelmäßigen Abständen sind zur Beruhigung kochender Kühler gedacht. Diese Einfahrt wird nicht empfohlen (not recommended) für Campmobile über 22 Fuß Länge, aber bis 25/26 Fuß macht sie noch keine ernsten Probleme).

Sequoias

Oben passiert man mit den Four Guardsmen die ersten eindrucksvollen Mammutbäume. Durch diese vier in wenigen Metern Abstand passen gerade die dort getrennten Straßenspuren. So schön fährt man kein zweites Mal zwischen Sequoias hindurch: also stoppen, Kamera ‘raus, zurück und noch einmal!

Giant Forest Museum

An der Abzweigung der Straße zum Moro Rock befindet sich das Giant Forest Museum (9-16.30 Uhr), wo man alles Wissenswerte über Sequoias erfährt. Geht man vom gegenüberliegenden Parkplatz ca. 100 m nach links, gelangt man am sog. Rock Center auf ein Felsplateau mit herrlicher Weitsicht.

Etwa 9 mi nördlich des Museums (600 m tiefer, steile Abfahrt, keine RVs) befindet sich die Crystal Cave (Tropfsteinhöhle). Ein Trail über ca. 1 mi führt vom Parkplatz zum Eingang. Besuch nur 2 x täglich, Anmeldung in Lodgepole; $10.

Moro Rock zwischen LA und dem Yosemite Park

Das erste »Muss« im Sequoia Park bei Anfahrt von Süden ist der Abstecher zum Moro Rock, am Museum rechts ab (2 mi). Die schmale Straße bildet zusammen mit der #198 eine Art Begrenzung des Giant Forest, den am dichtesten mit Sequoias bestandenen Bereich des Parks. An ihr liegt u.a. der Auto Log, ein umgestürzter Baum, der sich früher mit dem Wagen befahren ließ. Der Aussichtsfelsen Moro Rock bietet einen spektakulären Blick über die Sierra Nevada. Für den steilen Aufstieg und ein wenig Verweilzeit benötigt man eine halbe Stunde und mehr.

Folgt man der Straße bis zum Ende (Picnic Area Crescent Meadow), dürfen Pkw noch den Tunnel Log durchqueren. Der 2 mi lange Log Meadow Loop hat den Tharps Log zum Ziel, in dessen vom Feuer ausgehöhlten Hohlraum einst die ersten Siedler Unterkunft fanden.

Giant Forest zwischen LA und dem Yosemite Park

Bester Ausgangspunkt für eine beeindruckende Wanderung durch die Sequoias ist der General Sherman Tree, der gewaltigste aller Mammutbäume. Sein Bodendurchmesser beträgt ca. 12 m, seine Höhe 83 m, sein Alter schätzt man auf 2.500 Jahre. Sein jährliches zusätzliches Wachstum entspricht der Holzmenge eines »normalen « Baums von 20 m Höhe. Für die Rundwanderung auf dem Congress Trail (weitgehend ein Spaziergang, Gesamtlänge 3,2 km) benötigt man je nach Verweildauer an den Baumriesen und Schritttempo 1-2 Stunden. Wer sich mehr zutraut, kann bis zum Moro Rock (6 km) laufen und auf anderen Wegen zurückkehren, z.B. über den Pine Trail und den Trail of the Sequoias, einer Erweiterung des Congress Loop (Sequoia/Circle Meadow Loop Trail 10 km Gesamtlänge). Eine genaue Karte des Giant Forest mit allen Trails ist am Hauptparkplatz (Sherman Tree), im Museum und in den Visitor Centers erhältlich.

Lodgepol zwischen LA und Yosemite Park

Ein großes Visitor Center mit Serviceinrichtungen ist Lodgepole. Internetinfo:www.nps.gov/seki und www.visitsequoia.com Vom Besucherzentrum kann man einige 100 m weiterfahren bis vor den ausgedehnten Campground mit vielen fantastischen Stellplätzen (ab $18) am Oberlauf des bereits erwähnten Kaweah River. Ein Trail führt von dort am Fluss entlang zu den Tokopah Falls (3 km).

Auf der Weiterfahrt passiert man auch noch den weniger sensationellen, dennoch einen Stopp werten Lost Grove.

NF-Camping zwischen LA und dem Yosemite Park

Im angrenzenden Sequoia National Forest bieten einfache NF-Campgrounds ($14) Ausweichquartiere, wenn Lodgepole voll sein sollte. Zwei davon liegen am (kürzesten) Weg ab Quail Flat zum Kings Canyon Park über Hume Lake.

Hume Lake zwischen La und dem Yosemite Park

Der hübsch gelegene See ist erstaunlich warm und daher beliebte Sommerfrische mit Stränden, Bootsverleih und einer (begrenzten) touristischen Infrastruktur im Ort Hume Lake. Sandy Cove ist ein schöner Badestrand am Südausläufer.

Kings River Valley auf der Route von LA zum Yosemite Park

Einige Kilometer nördlich von Hume Lake stößt man auf den Kings Canyon Highway (#180), der auf großartiger Strecke hinunter in das Tal des South Kings River führt. Kurz nach der Einfahrt in den Canyon passiert die Straße die Boyden Caverns, ein Höhlensystem mit Zugang hoch über dem Fluss. Geöffnet 11-16 Uhr nur Mai-Oktober; $10, bis 13 Jahre $5.

Infrastruktur Kings Canyon

Der Canyon erweitert sich nach Überquerung der Brücke zu einem breiten Tal, dem Cedar Grove, ähnlich dem Yosemite Valley. In kurzer Folge passiert man 4 einfache Campingplätze zwischen Straße und Kings River ($18). Im Sommer sind sie trotzdem bisweilen am frühen Nachmittag voll; keine Reservierung. Unterkunft nur in der Cedar Grove Lodge (Reservierung: Tel. (559) 335- 5500). Tankstelle mit Duschanlage, Restaurant und kleiner Shop stellen die Basisversorgung sicher.

Trails zwischen LA und dem Yosemite Park

Die Stichstraße endet etwa 6 mi hinter dem Campingbereich. Am Parkplatz Roads End beginnen verschiedene Trails. Nur gut 100 m in südliche Richtung sind es zur Badestelle John Muir Rock am (kalten) Kings River. Eine Brücke führt über den Fluss zum River Trail. Nach Westen (also zurück) geht’s zu den Roaring River Falls (auch auf kurzem Trail von der Straße aus), nach Osten auf schönem Pfad zur nächsten Brücke (ca. 3 km). Von dort kehrt man auf einem gutem Weg auf der anderen Flussseite (Paradise Valley Trail) zum Parkplatz zurück oder setzt die Wanderung noch zu den Mist Falls fort (bester Tagestrip). Für die Rückfahrt sollte man die rechtsseitig des Kings River verlaufende rauhe Einbahnstraße River Road wählen.

Zwischen Sequoia und Kings Canyon befindet sich im äußersten Westen der Parkareale der Grant Grove mit dem herausragenden General Grant Tree. Er ist etwas mächtiger, dafür aber rund 2 m kürzer als der Sherman Tree und gilt nach diesem und der General Lee Sequoia (beide im Giant Forest, siehe oben) als die Nummer 3 unter den größten Mammutbäumen. Der Grant Grove ist für sich unbedingt sehenswert, aber nicht ganz so eindrucksvoll wie der Giant Forest. Funktion des Bereichs ist ohnehin in erster Linie die »Besucherbewältigung«:

Beim Visitor Center im Grant Grove kann man in der Muir Lodge und in Rustic Cabins logieren: Tel. 1-866-546-4775 ($60-$160). Neben der Wuksachi Lodge, Tel. (888) 252-5757 ($100-$230), bei Lodgepole einzige Hotelunterkunft auf der Höhe ist die Montecito-Sequoia Lodge, ca. 10 mi südöstlich des Grant Grove; DZ Nebensaison $120, Hauptsaison ab ca. $200; Reservierung Tel. 1-800- 227-9900; www.mslodge.com. Außerhalb der Parks gibt es im National Forest noch die Stony Creek und Snowline Lodge, Reservierung unter & wie oben oder online: www.sequoia-kingscanyon.com.

Am Grant Grove gibt es drei Campgrounds (Azalea, Sunset, Crystal Springs). Azalea ist davon der beste; alle $18.

Weiter zum Yosemite Park

Der eindeutig schnellste Weg vom Sequoia zum Yosemite Park führt über Fresno, einem agrarwirtschaftlichen Zentrum und Turkey Capital of the US, obwohl dabei einige Kilometer mehr zu bewältigen sind (ab Grant Grove bis zur Yosemite- Einfahrt Fish Camp 110 mi) als auf kleinen Landstraßen durch die Vorgebirge der Sierra Nevada.

Bei einer Extrastunde Zeit wird man die Mühe einer Fahrt auf kurvenreichen Backroads über Tollhouse nach Oakhurst/Bass Lake nicht bereuen (aber nur mit regionaler Straßenkarte). Gute Campingmöglichkeiten gibt es am Pine Flat Lake (oft halbleerer Stausee des Kings River) und westlich des Bass Lake (Forest Service). Zwischen Auberry und North Fork liegt das immer volle (!) Kerkhoff Reservoir, dessen kühles, klares Wasser bei Hitze zum Baden einlädt.

Wer die Route über Fresno wählt, passiert nördlich die Millerton Lake Recreation Area mit einem tollen Campingplatz zwischen Felsen und Bäumen über dem Stauseee, wiewohl nicht billig. Anfahrt über Straße #41, Ausfahrt Millerton, dann geradeaus, vorm Friant Dam nach links, dann Wegweisung Campground rechts.

Oakhurst

Letzter gut sortierter Versorgungsort (Supermarktcenter Vons) vor dem Yosemite (im Park gelten bei begrenztem Angebot extreme Preise!) ist Oakhurst an der Straße #41. Zahlreiche Motels warten dort auf Gäste. Neben Mariposa ist Oakhurst die wichtigste Etappe außerhalb des Parks. Dort beginnt/endet die Straße #49, der ‘49ers Highway, benannt nach dem kalifornischen Goldrausch 1849-50.

Fish Camp

Etwa 2 mi südlich von Fish Camp passiert man die nostalgische Yosemite Mountain-Sugar Pine Railroad, die auf einem kleinen Rundkurs von Mai bis Oktober durch die hübsche Landschaft dampft. Das Dorf unmittelbar vorm Südeingang des Nationalparks besteht nur aus einer Tankstelle und einer Handvoll Lodges und B&B-Places; empfehlenswert ist die dort einzig moderate White Chief Mountain Lodge, Tel. (559) 683-5444. Wer nicht auf den Dollar schaut, findet mit der Tenaya Lodge von Marriott – im Sommer über $300, Tel. (559) 683-6555 – eine Bleibe für höhere Ansprüche; sie kann auch über Veranstalter bei uns gebucht werden. Ganz gemütlich ist das Apple Tree Inn, 2 mi südlich des Yosemite, aber mit ebenfalls recht happigen Tarifen ab $160 im Sommer, Tel. (559) 683-5111. Ähnlich liegt auch das kleine Big Tree B&B Inn, Tel. (559) 641-2828.

Der NF-Campground Summerdale vor den Toren des Parks bietet schönere Stellplätze als der nächste, überbeanspruchte Platz innerhalb des Yosemite Park, Wawona.

Mariposa Grove

Von der Südeinfahrt zum beeindruckenden Mariposa Sequoia Hain sind es nur wenige Meilen. Wegen des ausschließlich per Shuttle Bus möglichen Zugangs dauert der Abstecher mit Parken, Wartezeiten etc. alles in allem nicht unter 2 Stunden. Wer bereits im Sequoia/Kings Canyon Park war, muss den Mariposa Grove nicht gesehen haben.

Für die rund 40 mi in das Zentrum des Yosemite Tals (Curry oder Yosemite Village) benötigt man mindestens 90 Minuten.