Geschichte und Entwicklung
Miami ist – selbst nach amerikanischen Maßstäben – eine junge Stadt. Erst 1896 wurde sie offiziell gegründet, damals als Endpunkt der Florida East Coast Railway. Wo heute über 6 Millionen Menschen im Großraum Miami leben (Metropolregion „Miami-Fort Lauderdale-West Palm Beach“), befand sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein kaum erschlossenes Sumpfgebiet.
Der entscheidende Aufschwung begann im 20. Jahrhundert durch drei Faktoren: den Eisenbahnbau, die zunehmende Erschließung Südfloridas für Tourismus und Landwirtschaft – sowie die massive Zuwanderung, insbesondere aus der Karibik und Lateinamerika, seit den 1960er Jahren.
Wirtschaft und Tourismus
Der Tourismus ist nach wie vor der bedeutendste Wirtschaftszweig der Stadt – sowohl für Miami selbst als auch für den Bundesstaat Florida insgesamt. Jährlich besuchen mehr als 15 Millionen Übernachtungsgäste die Stadt (Stand 2025), hinzu kommen Kreuzfahrtpassagiere, Tagesgäste und Geschäftsreisende. Der PortMiami gilt als einer der größten Kreuzfahrthäfen der Welt.
Zunehmend wichtig werden aber auch andere Sektoren wie Immobilien, Finanzdienstleistungen, internationale Logistik, Gesundheitswirtschaft und Technologie, insbesondere mit Fokus auf Lateinamerika.
Bevölkerung und kulturelle Prägung
Miami ist einer der kulturell vielfältigsten Orte der USA. Über 70 % der Bevölkerung sind hispanischer oder lateinamerikanischer Herkunft. Spanisch ist vielerorts Umgangssprache – oft noch vor Englisch. Die Stadt gilt als inoffizielle Hauptstadt der kubanischen Diaspora: Rund 35 % der Einwohner Miamis stammen ursprünglich aus Kuba oder haben kubanische Wurzeln, vor allem im Stadtteil Little Havana.
Neben Kubanern haben sich auch zahlreiche Einwanderer aus Haiti, Kolumbien, Venezuela, Nicaragua und anderen Ländern Mittel- und Südamerikas angesiedelt. Interessanterweise zählt auch eine vergleichsweise große deutschsprachige Community zu den zugezogenen Gruppen – allerdings in deutlich geringerer Zahl als etwa Kanadier oder Haitianer. Deutsche Staatsangehörige machen laut aktuellen Schätzungen weniger als 1 % der Gesamtbevölkerung aus.