Der 49er Highway – Auf den Spuren des Goldrauschs

Von Oakhurst/Mariposa schlängelt sich die #49 durch die Ausläufer der Sierra Nevada bis zur Straße #89 nördlich von Lake Tahoe. Sie verbindet einen Großteil der einst während des California Gold Rush berühmten und berüchtigten Städte wie Sonora, Angels Camp, Jackson, Placerville, Nevada City u.a. Der Bezug dieser Strecke zu den 49ers, den Goldsuchern von 1849, wird extrem ausgeschlachtet.

Der Highway 49 – im Volksmund „49er Highway“ genannt – verläuft über rund 500 Kilometer entlang der westlichen Ausläufer der Sierra Nevada, von Oakhurst nahe dem Südeingang des Yosemite Nationalparks bis hinauf nach Sattley nördlich von Lake Tahoe. Benannt ist die Strecke nach den „Forty-Niners“, jenen Glücksrittern, die 1849 während des kalifornischen Goldrauschs in die Sierra strömten.

Die Route verbindet zahlreiche historische Goldgräberstädte, darunter Sonora, Angels Camp, Jackson, Placerville und Nevada City. Fast jede dieser Orte inszeniert sich bis heute mit großem Enthusiasmus als authentisches Erbe der Goldrausch-Ära. Der touristische Bezug zur Geschichte wird vielerorts betont – mit Museen, Westernfassaden, Festen und zahllosen Souvenirs.

Realität versus Legende

Wer Werbebroschüren oder Reiseberichte liest, bekommt leicht den Eindruck, der 49er Highway sei eine der großen touristischen Traumrouten Kaliforniens. Doch dieser Eindruck trifft nur bedingt zu. Die Strecke ist landschaftlich durchaus reizvoll, aber nicht durchgängig spektakulär. Besonders im mittleren Abschnitt – zwischen Mariposa und Grass Valley – zeigt sie sich als kurvenreiche, teils stark befahrene Überlandstraße durch hügeliges Waldland mit häufig nur durchschnittlichem Panoramawert.

Dazu kommt: Viele der Orte entlang der Strecke leben eher vom Mythos als von der Substanz. Zwar gibt es einige sehenswerte Museen und Relikte der Goldgräberzeit – etwa im Marshall Gold Discovery State Historic Park bei Coloma –, doch der touristische Reiz liegt oft mehr im historischen Flair als in konkreten Attraktionen. Orte wie Nevada City oder Sonora bewahren allerdings tatsächlich einen gewissen Charme: gut erhaltene Altstädte, Holzhäuser aus dem 19. Jahrhundert und ein lebendiger Kultur- und Gastronomiebetrieb prägen das Bild.

Empfehlung: Der nördliche Abschnitt

Besonders lohnend ist der nördliche Teil des Highways ab Nevada City. Hier folgt die Straße dem Yuba River, schlängelt sich durch enge Canyons und steigt allmählich hinauf in die Hochlagen der Sierra. Die Landschaft wird wilder, der Verkehr nimmt ab – und wer campen möchte, findet entlang des Flusses einige idyllisch gelegene Plätze. Die Strecke endet bei Sattley, wo sie auf die landschaftlich ebenfalls reizvolle Straße #89 trifft.

Wer sich für die Geschichte Kaliforniens, den Goldrausch und alte Westernstädte begeistert, findet auf dem Highway 49 ein thematisch dichtes, wenn auch touristisch stark vermarktetes Revier. Für Naturliebhaber und Reisende auf der Suche nach eindrucksvollen Landschaften empfiehlt sich eher der Abstecher in die Hochlagen der Sierra – etwa über die Pässe der Straßen #88, #4 oder eben den nördlichen Teil der #49. Ein Muss ist die Gesamtstrecke nicht – aber ein lohnender Umweg für historisch Interessierte allemal.