Eine weitere Visitor Information befindet sich in der 380 Alvarado Street. Wird man in den meisten Besucherinformationen allgemein mit Material bestens bedient: in Monterey wird man förmlich »erschlagen« mit Karten und Info-Schriften. Sehr gut ist der Monterey Peninsula Visitor’s Guide mit einem kompletten Restaurant- und Unterkunftsverzeichnis inklusive B & B, Campgrounds etc. www.monteryinfo.org
Geschichte von Monterey
Das heute 33.000 Einwohner zählende Monterey blickt auf eine für amerikanische Verhältnisse sehr lange Geschichte zurück. Gegründet 1770 als Missionsstation wurde sie bereits 1775 Hauptstadt des spanischen, ab 1821 mexikanischen Kaliforniens und blieb es auch noch nach seiner Eroberung durch die Amerikaner 1846, bis 1854 Sacramento Kapitale des neuen US-Staates im Westen wurde.
Die aus jener Zeit erhaltenen bzw. restaurierten Gebäude samt einiger frühamerikanischer Bauwerke wurden insgesamt zum Monterey State Historic Park erklärt und durch den Path of History (ca. 3 km) symbolisch miteinander verbunden. Ein in der Visitor Information gratis ausgegebenes Faltblatt erläutert den Verlauf des historischen Pfades und die Bedeutung der Gebäude im einzelnen, von denen eine Reihe musealen Charakter besitzt. Ein Pauschalticket für $5, erhältlich u.a. im State Park Visitor Center an der zentralen Custom House Plaza (Öffnungs- zeiten 10-17 Uhr), berechtigt zum Eintritt in alle Historic Buildings und zur Teilnahme an geführten Besichtigungen.
Für einen europäischen Besucher ist der Path of History nur punktuell interessant; zu nennen sind in erster Linie die Custom House Plaza und die Royal Presidio Chapel (rekonstruierte erste Missionsstation) etwas abseits an der Church Street.
Fisherman’s Wharf in Monterey
Wie San Francisco besitzt auch Monterey eine Fisherman’s Wharf. Sie besteht hier indessen nur aus einer einzigen Pier mit Frischfisch-Verkauf, Fast-Food-Ständen sowie ein paar Giftshops und Restaurants. Es gibt dort nichts, was man unbedingt gesehen haben müsste. Östlich der Municipal Pier (Verlängerung der Figueroa Street) erstrecken sich schöne Strände.
Cannery Row in Monterey
Der wichtigste Anziehungspunkt Montereys liegt eine gute Meile nordwestlich Downtown und der Wharf im Cannery Row genannten Bereich (gleichzeitig Straßenname): Vom Del Monte Blvd an der Ecke Washington Street halbrechts durch den Tunnel und weiter auf der Lighthouse Ave. Die ehemaligen Canneries (= Fischfabriken) zwischen David und Hoffman Ave, die einst John Steinbeck zum Titel seines weltbekannten Romans Cannery Row (»Straße der Ölsardinen«), inspirierten, wurden fürs touristische Shopping und die unvermeidliche Restauration schick umfunktioniert, soweit sie nicht Parkplätzen weichen mussten.
Aquarium in Monterey
Trotz der hübschen Lage am Wasser wäre die »neue« Cannery Row jedoch kaum einen längeren Zwischenstopp wert, beherbergte sie nicht das Monterey Bay Aquarium, eines der besten Nordamerikas. Sowohl die Vielzahl der dort zu bestaunenden Meerestierarten als auch die Imitation ihrer Lebensräume bieten einen gelungenen Anschauungsunterricht zur Fauna der kalifornischen Pazifikküste (Broschüre auch in deutscher Sprache).
Geöffnet täglich 9.30-18 Uhr. Im Sommer und an Wochenenden herrscht großer Andrang, zeitiges Kommen oder späte Ankunft (ab 16 Uhr) hilft, den Hauptbetrieb zu vermeiden. Etwa 2 Stunden benötigt man für eine gründliche Besichtigung; Eintritt leider sehr hoch: $25, Kinder bis 12 $16; www.mbayaq.org.
Scenic Drive in Monterey
Unverzichtbar in Monterey ist eine Rundfahrt im Stadtteil Pacific Grove entlang der überaus reizvollen Küste (Ocean View Boulevard, Sunset Drive: Seehunde und -löwen auf den vorgelagerten Felsen). Ein kurzer Halt könnte dem Museum of Natural History gelten (165, Forest Ave, Di-So 10-17 Uhr, eintrittsfrei) mit zahlreichen ausgestopften Vögeln der Region und besonderem Gewicht auf den Monarch-Schmetterlingen, die sich Pacific Grove für ihren jährlichen Winterschlaf von Oktober bis März ausgesucht haben. Ab 55°Fahrenheit (13°C) werden sie aktiv. Wer zur richtigen Zeit am Vormittag früh genug dort ist, erlebt ein bemerkenswertes Schauspiel.
Die »Schmetterlingsbäume« sind auf der Karte der Touristeninformation eingezeichnet. Natürlich wird dieses Naturschauspiel kommerziell genutzt. Vor allem entlang der sehr schönen Hauptstraße durch den Ort, der Lighthouse Ave, finden sich hübsche Restaurants und kleinere Motels und Hotels.
Seventeen- Mile-Drive in Monterey
Auf dem Sunset Drive passiert man, wieder landeinwärts, das Lighthouse Gate, eine der Zufahrten zum sog. 17-Mile-Drive, einer hochgespielten Touristenattraktion und Programmpunkt aller Monterey berührenden Busreisen. Die Straße führt durch den Privatbesitz der millionenschweren Del Monte Forest Community, welche für die Besichtigung ihres Areals $8/Auto kassiert, und verläuft größtenteils am Ufer des Pazifik entlang. Strände und Buchten bieten (an sonnigen Tagen) zwar einiges fürs Auge, aber die eintrittsfreie Umgebung in Pacific Grove und Carmel kann durchaus konkurrieren.
Seehunde und Seelöwen tummeln sich indessen um und auf dem Seal Rock in großer Zahl, und das bekannte Fotomotiv der Lone Cypress auf vorgelagertem Felsen muss eben von jeder Kamera festgehalten werden. Die großenteils bombastischen Anwesen von Reichen und Prominenten liegen mehrheitlich abseits der Rundstrecke an schmalen Nebenstraßen und verbergen sich fast ausnahmslos hinter hügeligem Gelände, Wald und hohen Hecken, die neugierigen Blicken trotzen.
Carmel auf der Strecke von Monterey nach San Simeon
Folgt man dem 17-Mile-Drive von Norden (via Sunset Drive), gelangt man in dessen Südostecke an das Carmel Gate und befindet sich sogleich mitten im Städtchen. Wer die teure Rundstrecke auslässt, fährt vom Sunset Drive auf den Holman Highway #68, gelangt von ihr automatisch auf die #1 und nur wenig weiter südlich nach Carmel.
Carmel ist der mit Abstand hübscheste (und teuerste) Ort der ganzen Westküste. Er gilt als Künstlerkolonie und besaß mit dem Filmschauspieler Clint Eastwood für einige Jahre einen äußerst publicitywirksamen Bürgermeister. Seither kümmern sich noch mehr teure Galerien, fashionable Shops und Restaurants um die zahlreichen Besucher Das kommerziell bestimmte Leben und Treiben spielt sich hauptsächlich in der (auf den Strand zulaufenden) Ocean Ave und Umgebung ab.
Eine Visitor Information für Karten und und Broschüren (Faltblatt für eine 60-min-Walking Tour) befindet sich in der San Carlos Street zwischen 5th und 6th Ave. Im dort erhältlichen Guide to Carmel findet man schöne, aber sagenhaft hochpreisige Quartiere zwischen Villen und Beach, eine Alternative zu den Motels und Hotels der Ketten entlang der #1. Ebenfalls gut bestückt ist Carmel mit besseren Restaurants mit schönen Open-Air-Terrassen.
Der überwiegende Teil des Ortes besteht nichtsdestoweniger aus beneidenswert gelegenen und gestalteten Privathäusern inmitten einer von Kiefern und Zypressen bewachsenen, leicht hügeligen Landschaft. Die weißen Strände entlang der Scenic Road gehören zu den schönsten der USA. Am Südende dieser Straße stößt man auf die Carmel River State Beach mit Vogelschutzgebiet und Süßwasserlagune, die nur durch einen Dünenstreifen vom Ozean getrennt ist. Mit ein wenig Glück sieht man dort possierliche Seeotter unweit des Strandes in den Wellen spielen. Vor Jahren schienen sie fast ausgerottet, heute sind sie oft zahlreich vorhanden.
Carmel Mission
An der Rio Road, steht eine der attraktivsten der 21 spanischen Missionsstationen in Kalifornien. Die Mission San Carlos Borromeo del Rio Carmelo wurde 1770 erbaut. In ihr liegt der Gründervater der Missionen begraben, der Franziskanermönch Junipero Serra. Zu besichtigen sind Kirche, Innenhof und Gärten + kleines Museum Mo-Sa 9.30-17 Uhr, So ab 10.30 Uhr; Eintritt $5; www.car melmission.org.
Point Lobos State Park auf der Strecke von Monterey nach San Simeon
Der Strand von Süd-Carmel endet mit der Monastery Beach an der Grenze zur Point Lobos State Reserve, einem äußerst populären Naturschutzpark. $8 Eintritt pro Wagen sind dort im Grunde besser angelegt als für den 17-Mile-Drive. Die Zufahrt erfolgt direkt von der Straße #1, etwa 4 mi südlich des Zentrums von Carmel. Point Lobos ist eine felsige Halbinsel mit einer zerklüfteten Küste, vorgelagerten Inselchen, Buchten und kleinen sandigen Einsprengseln. Sie wird durchzogen von Nature Trails;ein Uferpfad umrundet die Halbinsel meist hoch über dem Ozean.
Von ihm sichtet man garantiert Seehunde und Seelöwen, oft auch Otter, die sich gelegentlich rar machen, sowie viele Vogelarten. Das Minimalprogramm im Point Lobos Park sollte ein Spaziergang auf dem kombinierten Sand Hill/Sea Lion Point Trail sein (45 min). Zahlreiche Seelöwen bevölkern normalerweise auch die Sea Lion Rocks vor der Küste. Gleich nebenan läuft der Cypress Grove Trail.
Besonders zur Vogelbeobachtung (Kormorane) eignet sich der zum Pelican Point führende Bird Island Trail mit Startpunkt ganz am Ende der Stichstraße. Auch zu empfehlen ist der Aufstieg zum Cannery Point auf der Nordseite der Halbinsel. Die Whalers Cove unterhalb dieses Aussichtspunktes ist bekanntes und popläres Tauchrevier.
Camping bei Carmel
Campen kann man in Point Lobos nicht, dafür gibt es eine halbe Autostunde südlich von Carmel den großartig gelegenen Einfach- Campground Bottchers Gap hoch in den Bergen des Los Padres National Forest.
Rund 13 mi südlich von Point Lobos zweigt die Palo Colorado Road von der #1 ab und führt auf kurvenreicher Strecke 8 mi (teilweise extrem) bergauf. Ganz an deren Ende liegt Bottchers Gap (oft ohne Wasser) über einem Steilhang. Schattige Plätzchen für Zelte befinden sich abseits im Wald ($12).
Der Parkraum für RVs ist begrenzt; 3-4 Van Camper finden aber Platz. Eine Alternative für Zeltcamper ist der State Park Andrew Molera nördlich von Big Sur mit einem Walk-in Campground in gut 500 m Entfernung vom Parkplatz (zum Strand 1.600 m). Campmobilfahrer können dort zur Not die Nacht überbrücken, falls im Sommer – wie häufig – alle anderen Plätze der Region belegt sein sollten. Auch im Pfeiffer Big Sur State Park dürfen RVs über Nacht den Parkplatz nutzen ($18).
Straße #1 von Point Lobos bis Sant Simeon
Ab Point Lobos befindet man sich definitiv auf dem schönsten und einsamsten Abschnitt der #1, der erst 1937 nach 18 Jahren Arbeit (überwiegend durch Strafgefangene) fertiggestellt wurde. Bis San Simeon gibt es keine echte Ortschaft mehr (Achtung: nur 2 Tankstellen mit Extrempreisen). Die Orte in der Karte beziehen sich auf kaum erkennbare Siedlungen mit teilweise nur Motel und Coffee Shop. Großartige Ausblicke auf Buchten und Steilküste belohnen immer wieder die Serpentinenfahrt.
Zwischen Point Lobos und Big Sur steht etwas abseits der #1 hoch über dem Pazifik das Rocky Point Restaurant: Herrliche Openair- Terrasse und voll verglaster Gastraum! Ein besseres Restaurant als Nepenthe (kein Plastik), teuer; www.rocky-point.com.
Big Sur zwischen Monterey und San Simeon
Dies ist Big Sur Country, das dank Henry Millers Buch »Big Sur oder die Orangen des Hieronymus Bosch« weltweit Bekanntheit erlangte. Auch Big Sur – www.henrymiller.org – ist kein »echter «, von der Straße erkennbarer Ort. Ein paar halb versteckte Lodges, zwei private Campgrounds (gut Big Sur Campground und Cabins, Tel. (831) 667-2322), ein State Park, das legendäre Nepenthe Restaurant hoch über dem Pazifik (mit Bistro für den Nachmittagskaffee) und gegenüber eine tolle Skulpturengalerie sind fast einzig sichtbare Eckpunkte einer Ansammlung vieler verstreuter Anwesen in den Bergen und an der Zufahrt zur Pfeiffer Beach.
Pfeiffer State Park bei Big Sur
Der Pfeiffer Big Sur State Park (guter, aber auch sehr großer Campground) liegt landeinwärts am Big Sur River. Trails führen zum pittoresken Big Sur Canyon mit Wasserfällen (ca. 1 km) und kleinen natürlichen Badepools. Außerdem besitzt Big Sur die erwähnte Pfeiffer Beach, eine der schönsten Sandbuchten zwischen Carmel und San Diego: Sycamore Canyon Road (zweigt ohne weitere Kennzeichnung von der Straße durch Big Sur ab, ca. 200 m nördlich der Brücke über den Pfeiffer Canyon – keine RVs) hinunter zur Küste.. Vom kleinen Parkplatz ($5) sind es 200 m bis zum malerischen, von Felsen eingerahmten Strand. Leider beträgt selbst im Hochsommer die Wassertemperatur nie über 16°C.
Strecke bis San Simeon
Im weiteren Verlauf der Straße locken immer wieder neue Ausblicke und Fotomotive zum Anhalten. Spontane Entschlüsse zum Verweilen über Nacht fallen aber südlich von Big Sur schwer. Motels/Hotels gibt es gar nicht. Camper finden aber in den State Parks Julia Pfeiffer Burns und Limekiln ($20-$25) und den Forest Campgrounds Kirk Creek (!) und Plaskett Creek (ca. 35/30 mi nördlich von San Simeon) sehr schöne Stellplätze. Deren attraktive Lage sorgt für oft komplette Belegung, zumal alle bis auf Kirk Creek reserviert werden können.
Unterwegs lohnt auch ohne Campabsicht der Stopp im Julia Pfeiffer Burns SP: Der etwa 500 m lange Waterfall Trail läuft durch einen Tunnel unter der #1 hindurch bis zu einem Aussichtspunkt hoch über dem Pazifik. Tief unten befindet sich ein Strand, auf den sich pittoresk ein Wasserfall ergießt. Der früher vorhandene steile Pfad hinunter von der Südseite der kleinen Bucht wurde nach einem Erdrutsch leider gesperrt.
Hearst Castle bei San Simeon
Bei San Simeon ließ sich der Pressezar Randolph Hearst ab 1919 in 28-jähriger Bauzeit das Schloss seiner Träume errichten. Das enorme Bauwerk ist ein Verschnitt aus architektonischer Phantasie und Nachbau europäischer Vorbilder. Teilelemente des Schlosses sind sogar echt; sie wurden eigens aus der alten Welt herübergeschafft. Hearst Castle gehört heute dem Staat von Kalifornien, der es als Hearst San Simeon State Historical Monument der Öffentlichkeit zugänglich machte.
Ein Kurzbesuch des Hearst Castle ist nicht möglich, denn man kommt auf sich gestellt nur bis zum grandiosen Informationszentrum in respektvoller Entfernung. Das Ticket für jeweils eine der vier verschiedenen, etwa 2-stündigen Führungen durch Teilbereiche des Palastes kostet $24/$20 pro Person, Kinder bis 17 Jahre $12/$10 (Haupt-/Nebensaison) und schließt den Transport per Shuttle-Bus ein.
Wer mehr sehen möchte, kann dies nur über die Buchung einer weiteren Tour. Entstehungsgeschichte und der phänomenale Prunk im Inneren machen Hearst Castle zwar interessant, für Europäer – die den Originalen relativ nahe sind – stellt sich aber die Frage, ob eine partielle Besichtigung des Schlosses das hohe Eintrittsgeld und ggf. Wartezeiten wert sind. Die ausgezeichnete (eintrittsfreie) Ausstellung im Visitor Center mit Fotos vom Innenleben des Schlosses vermittelt bereits einen guten Eindruck und mag vielen genügen.
Wer mehr sehen will, kann sich auch den Film Hearst Castle, Building a Dream im National Geographic Theatre ansehen, jeweils zur halben Stunde ab 9.30 Uhr; Eintritt $10 oder Tourbuchung (dann ist der Film eingeschlossen). Visitor Center geöffnet März-Sept. täglich 8-18 Uhr; Winter 9-17 Uhr, Sa+So bis 15 Uhr. Erste Tour 8.20 Uhr, letzte reguläre Tour spätestens um 16 Uhr. Danach findet eine Abendtour statt ($30/$15). An Wochenenden sollte man unbedingt reservieren: Tel. 1-800-444-4445. An Wochentagen gibt es oft auch ohne zu langes Warten noch freie Plätze; www.hearstcastle.com.
Im Bereich Cambria/San Simeon warten zahlreiche Lodges und Motels auf Gäste, darunter hübsche, noch halbwegs preiswerte Häuser wie das Creekside Inn in Cambria, Tel. 1-800-269-5212, aber auch Häuser der Ketten Motel 6, Best Western und Quality Inn. Alle liegen unübersehbar an der Hauptstraße #1.
Ein guter Campground befindet sich im San Simeon State Park, den man im Sommer tunlichst reserviert.