Der erste APA Reiseführer erschien in den 70er Jahren. Angefangen hatte alles mit den Träumen eines Globetrotters, der irgendwo in Asien beschloss, nicht mehr nach Deutschland zurückzukehren. Unzufrieden mit den verfügbaren Reiseführern, konzipierte er eine neue Art von Führern: am Anfang eine Einführung in Geographie, Klima, Kultur und Geschichte des jeweiligen Landes; es folgen Beschreibungen der Reiseziele und Sehenswürdigkeiten (essayistisch); den Schluss bildet ein Kurzführer mit praktischen Reisetipps.
Die Titel waren anfangs sehr emotional, zeigten sie offene, freundliche Gesichter von Menschen aus den behandelten Ländern. Karten waren dabei weniger wichtig. Durch APA konnte man sich im Kopf auf die Reise vorbereiten, Sesselträume genießen oder Erlebtes noch vertiefen. Reiseinfos waren farbig abgesetzt.
Die Bände werden von einem ganzen Expertenteam gestaltet, bestehend aus Wissenschaftlern, Journalisten, Historikern und Künstlern. "Bali" war Nummer 1. "APA" ist ein indonesisches Fragewort, etwa dem Wo und Wer entsprechend und wurde zum Reihentitel.
APA-Führer wurden lange Zeit in der Regel zuerst als angloamerikanische Ausgaben erstellt, die dann für die übrigen Märkte übersetzt worden sind. Es gab weltweit keine andere Reihe dieser Ausstattung, die auch nur annähernd so viele Reiseziele abdeckte.
Inzwischen lebt der Globetrotter (Hans Höfer) in Singapur, wo er eine Druckerei besitzt. Dort wurden auch die ersten APA-Führer gedruckt.
1978 bis 1992 war die deutsche Redaktion beim Nelles-Verlag, danach bei RV und nach Auslauf des Vertrages mit RV seit 1995 bei Polyglott.
Nach 20 Jahren wies APA die stolze Bilanz von mehr als 200 Titeln aller Erdteile vor. 1998 hat der Polyglott Verlag den APA-Guides besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Vom Frühjahr 98 wurden sie, optisch und inhaltlich etwas verändert, unter der Dachmarke Polyglott angeboten. Lange sprachen die APA-Guides durch ihr besonderes Profil eine spezielle Stammkundschaft an. Diese treue Fangemeinde sollte ihre Reiseführer auch weiterhin wiedererkennen. Außerdem waren die APA Guides ein eigenständiges Produkt und keine aufgeblähten Polyglotts. Deshalb musste sichergestellt werden, dass sie auch mit dem Namen Polyglott ihren Charakter behielten, und dies sollte auch nach außen hin vermittelt werden. Am Konzept des ausführlichen, intensiven Reiseberichts wollte der Verlag festhalten.
Weil der auf dem Cover aufgedruckte Name Polyglott aber auch für ein eigenständiges Programm stand, wurde ganz behutsam ergänzt, und die APAs wurden um einige Elemente bereichert, die Polyglott auszeichneten, wie z. B. hochwertige Karten, übersichtliche Text-Karten-Verweise und zusätzliche Reiseinformationen. Das Layout wurde überschaubarer gestaltet und Symbolzeichen eingeführt. Nach und nach wurden die neuen Elemente in die Neuauflagen der Polyglott/APA-Guides eingearbeitet. Es gab noch einige Neuerscheinungen, doch im Wesentlichen ging es darum, die Serie auf einem aktuellen Stand zu halten.
Das ganze Programm wurde verschlankt. Bei speziellen Überseetiteln verlangte das Publikum nach präziseren Reise-Informationen und kritischeren Darstellungen. So kam es, dass es 2001 nur noch etwa 70 lieferbare Polyglott APA Reiseführer gab. Im Herbst 2016 sind es lt. Verlags-Homepage nur noch 22 gängige Titel über alle Erdteile verteilt.
e.k. 11/2016