Mallorca Versicherungen

Leistungen für Pflichtversicherte in Spanien

Was die Frage des Krankenversicherungsschutzes auf der Insel angeht, existieren nach wie vor Unklarheiten und »Fußangeln«. Generell wichtig zu wissen ist, dass Leistungen für pflichtversicherte Patienten – gleich, ob noch im eigenen (Aus-)Land oder in Spanien versichert – bei weitem nicht so umfassend wie in Deutschland sind.

Vorübergehender Aufenthalt gesetzlich Versicherter

Pflicht- und freiwillig Versicherte in den gesetzlichen deutschen Krankenkassen genießen während eines Urlaubs im europäischen Ausland theoretisch den gleichen Versicherungsschutz wie zu Hause, wenn sie im Besitz der europäischen Gesundheitskarte sind, der European Health Insurance Card, auf Spanisch Tarjeta Sanitaria Europea. Bei Auslandsaufenthalten ersetzt sie die einigen Lesern noch bekannten früheren Auslandskrankenscheine.
Wo die Karte nicht akzeptiert wird, also in privaten Praxen oder in privaten Krankenhäusern, müssen Rechnungen unmittelbar vom Patienten bezahlt werden. Die Kassen in Deutschland ersetzen die Kosten nur mit Einschränkungen.
Mehr Informationen zur europäischen Versicherungskarte unter
www.eu-info.de/sozialversicherung-eu/5873/7355
www.krankenkassen.de/ausland/Europaeische-Krankenversicherungskarte

Reisekrankenversicherung

Bevor sie sich auf die Reise nach Mallorca begeben (auch als Resident/in in spe), verlassen sie sich also besser nicht allein auf die Basisversorgung der gesetzlichen Kasse, sondern schließen sie unbedingt zusätzlich eine private Reisekrankenversicherung fürs Ausland ab. Für einen verhältnismäßig geringen Beitrag ist man damit (weitgehend alters- und geschlechtsunabhängig) zunächst »aus dem Schneider«, soweit eventuelle Behandlungen sich nicht auf bereits vor der Reise bestehende Erkrankungen beziehen.

Im Falle eines Falles deckt sie sogar die Kosten für einen Rücktransport nach Deutschland ab. Besonders günstige Tarife bietet u.a. die HUK-Coburg (www.huk24.de).

Inhaber bestimmter »Edel- Kreditkarten« (Gold, Platin) brauchen sich selbst darüber keine Gedanken zu machen, denn sie verfügen vielfach über automatischen Krankenversicherungsschutz im Ausland, solange der Aufenthalt sechs Wochen nicht übersteigt; unabhängig davon, ob die Reise mit der Karte bezahlt wurde.

Privat Versicherte

Privat versichert Reisende haben gar keine Probleme. Das Leistungsversprechen der Privaten Krankenversicherung bezieht sich üblicherweise auch auf medizinische Behandlungen und Maßnahmen, die im europäischen Ausland, teilweise weltweit, notwendig werden. Innerhalb Europas gibt es im Allgemeinen nicht einmal zeitliche Beschränkungen. Einziger Nachteil: Man muss bei Begleichung der Rechnung durchweg in Vorleistung treten.

Zur Sicherheit sollte man sich bei der eigenen Gesellschaft über die genauen Regelungen für den Ersatz von im Ausland ausgelegten Kosten vergewissern.

Langzeitaufenthalte

Für Urlaubszeiten, die über sechs Wochen hinausgehen, gilt im Prinzip dasselbe, wie oben gesagt mit dem Unterschied, dass man sich hier auf eine Kreditkarten-Absicherung nicht mehr verlassen darf. Der Abschluss einer privaten Auslandskrankenversicherung ist also allen zu empfehlen, die nicht bereits privat versichert sind.

Aber über 6 Wochen hinausgehende Verträge werden nicht von allen Versicherern angeboten. Darüber hinaus sind die Bedingungen und Kosten für längerfristige Verträge sehr unterschiedlich; der Kostenvergleich zwischen mehreren Versicherungen lohnt.
Mehr Infos z.B. unter:
www.reiseversicherung.com/vergleich-auslandskrankenversicherung.html

In Deutschland gesetzlich versicherte Residenten

Wer seinen Lebensmittelpunkt nach Mallorca verlegt und – z.B. als Rentner – weiter Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse in Deutschland entrichtet, kann die entsprechenden Leistungen in Deutschland in Anspruch nehmen und ist gleichzeitig für auf der Insel entstandene Krankheitskosten »basisversichert«. Es besteht aber die Gefahr, dass die deutsche Krankenkasse die Bezahlung von Behandlungen verweigert, die nicht notwendigerweise auf Mallorca vorgenommen werden mussten, wenn diese nicht mit ihr abgesprochen wurden.

Wollen sie im Krankheitsfall nicht auf den Kosten sitzen bleiben, benötigen sie entweder eine vorsorglich in Deutschland abgeschlossene private Krankenversicherung, oder sie schließen auf Mallorca einen auf die dortigen Verhältnisse zugeschnittenen Vertrag ab.

Sofern sie das nicht im Vorwege geregelt haben, könnten sie über eine private Auslandsreise-Krankenversicherung das Krankheitskostenrisiko auf Mallorca für eine gewisse Zeit absichern, sofern sie einen Wohnsitz in Deutschland beibehalten und die beabsichtigte Wohnsitzverlegung erst einmal als vorübergehende Auslandsreise betrachten. Das ist auch für ältere Menschen zu erträglichen Kosten möglich. Auf Mallorca sieht man dann weiter, um eine lückenlose Versicherung sicherzustellen.

Ein spezielles 20-seitiges Merkblatt für gesetzlich krankenversicherte Rentner gibt es bei der »Deutschen Verbindungsstelle Krankenversicherung-Ausland« im Internet zum Ansehen und Ausdrucken:
www.dvka.de

Man kann sich den Text dieser Broschüre als PDF-Datei auch auf seinen Computer laden.

Bei Insalud auf Mallorca versichern

Streng genommen besteht bei einer echten Wohnsitzverlegung von Anfang an die gesetzliche Pflicht, sich als Resident auf Mallorca zu versichern. Der Eintritt in die spanische staatliche Krankenversicherung Insalud steht – wie bereits erwähnt – auch ausländischen Residenten offen und spart dank geringerer Beiträge als in Deutschland (bei ebenfalls geringeren Leistungen) nebenbei auch Geld. Das gilt oft selbst dann noch, wenn eine Zusatzversicherung abgeschlossen wird für Leistungen, die Insalud nicht abdeckt.

Da dann die Beitragspflicht in Deutschland entfällt, muss im Bedarfsfall bei Reisen in die Heimat der auf Mallorca pflichtversicherte Resident seine spanische Versicherungskarte beim deutschen Arzt vorlegen. Residenten erhalten ihre Tarjeta Sanitaria Europea bei den Info- und Beratungszentren der Seguridad Social.

Sollte man später ganz nach Deutschland zurückkehren, treten krankenversicherungspflichtige Rentner oder Arbeitnehmer wieder einer gesetzlichen Kasse bei.

AOK in Palma

Die AOK unterhält bereits seit 1995 ein Büro in Palma als Anlaufstelle für Mitglieder, die Probleme bei der Arztsuche, mit Abrechnungen oder andere medizinischen Fragen haben.

Das AOK-Büro in Palma befindet sich in der Pasaje Juan XXiii-3-bajos und ist Montag bis Freitag 9.00-17.00 Uhr geöffnet.
Telefon: 971 710436 · Fax 971 711135
Die AOK-Mitarbeiter beraten in Notfällen auch Mitglieder anderer deutscher gesetzlicher Kassen.

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