Die Ostseite liegt im Gegensatz zur Westseite, wo die Berge viel sanfter abfallen und ins Flachland übergehen, größtenteils im Naturschutzgebiet und ist daher noch unberührt. Der Hügelrücken stellt nicht nur eine Klimascheide dar, er trennt auch den sich in rasanter Entwicklung befindenden Westen vom noch rückständigen Ostteil der Insel, wo eine einzige, bis vor kurzem noch nicht gepflasterte Durchgangsstraße dem Meer entlang führte. Eine Straße, die jeweils in der Regenzeit zu einem schlammigen Morastgraben verkam und, wenn überhaupt, nur mit dem Motorrad oder mit Allradfahrzeugen passierbar war.“
„Phu Quoc wird in Reiseführern als Bilderbuchinsel mit unberührten Stränden und urwüchsigen Fischerdörfern geschildert. Dies war vor 23 Jahren, als wir die Insel das erste Mal besuchten, sicher der Fall. Damals flogen, wenn überhaupt, zwei ATR72-Flugzeuge die Woche von Ho Chi Minh auf diese Insel. Zur Zeit, da wir das erste Mal den alten Flughafen mitten in der Stadt anflogen, musste der Verkehr – mehrheitlich noch Fahrräder und Karren -, der quer über die Piste führte, für den Landeanflug des Flugzeuges gesperrt werden. Uniformierte mit roten Fähnchen winkten und stoppten jeden, der die Landebahn überqueren wollte. Die Kulis mit ihren Karren und die Radler gönnten sich während der Landung eine willkommene Pause und kraxelten nach Freigabe, von ferne gesehen, wieder wie Ameisen quer über die Piste.“
„Die Familie lebt 50 Meter vom Sandstrand entfernt, mit Blick auf die Kokospalmen, den weißen Sand und das meist smaragdgrüne oder azurblaue Meer. Hinter uns beginnt in 50 Metern Abstand der Dschungel mit dem Naturreservat. Wir wohnen inmitten der Natur. Als wir vor gut zehn Jahren ankamen, waren da ausschließlich Fischer. Entsprechend naturverbunden lebte es sich hier. Wir bohrten lange nach Wasser, fanden welches und pumpen es nun aus drei eigenen Wasserquellen. Wir produzierten mit dem Generator Strom, weil es kein Stromnetz gab, versorgten uns mit eigenen Früchten und Gemüse, gingen fischen und hatten Kokosnüsse im Überfluss. Reis gab es auf der Insel keinen, aber Gewürze aus dem Garten und Pfeffer von den Plantagen. Noch war der Tauschhandel zwischen den Fischern und den Pflanzern häufig und oft tauschten wir Gemüse gegen Fische und Meeresfrüchte, wenn unsere Fänge nicht ausreichten.
Dieser Text ist ein Auszug aus dem Buch:

Willkommen in Vietnam
Eine unterhaltsame Lektüre für Reisende nach Indochina
von Jürg Kugler
Herausgeber: Reisebuch Verlag
Taschenbuch: 352 Seiten
ISBN-10: 3947334184
ISBN-13: 978-3947334186
Preis Taschenbuch: 14,80 Euro
Preis E-Book: 7,99 Euro
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