Bauen und mieten auf Mallorca

Abenteuer Hausbau

Bauen ist auch bei uns mitunter ein Abenteuer, auf Mallorca immer. Sofern Sie es dennoch wagen, benötigen Sie auf jeden Fall starke Nerven! Vollmundige Versprechungen zu Leistungen und Terminen, verbunden mit hehren Schwüren, was deren Einhaltung betrifft, sind an der Tagesordnung.

Auch wenn Ihr Bauunternehmer ein noch so netter Kerl sein mag, vertrauen Sie keinen mündlichen Absprachen. Nur vertragliche Vereinbarungen in Schriftform bieten einigermaßen Sicherheit, dass Sie nicht eher im Altersheim hocken als im eigenen Neubau. Lassen Sie sich auch die Baupläne vom Konstrukteur gegenzeichnen, denn sonst könnte das Haus anders aussehen, als sie es sich vorgestellt haben. Spanische Bauarbeiter bauen mitunter lieber nach Gefühl als nach exakten Vorgaben. Am besten ist es, wenn Sie täglich auf der Baustelle sind und den Fortgang der Arbeiten selbst kontrollieren können. Dazu mehr im Kapitel »Immobilien«.

Wohnungsmiete auf Mallorca

Noch vor wenigen Jahren war es auf Mallorca relativ schwierig, gute Objekte zur langfristigen Miete zu finden. Das ist heute anders. Vor allem im Raum Palma gibt es ein relativ großes Angebot an Mietwohnungen. Und inselweit vermieten viele Eigentümer zur Zeit Objekte, die sie eigentlich verkaufen wollten, in der Erwartung später wieder steigender Preise. Zum gestiegenen Angebot hat auch der Gesetzgeber dadurch beigetragen, dass den Vermietern mehr Rechte gegenüber säumigen Zahlern oder sonstwie vertragsbrüchigen Mietern eingeräumt wurden.

Auf der deutschsprachigen Internetseite
www.mallorca-mietboerse.com
gibt es einen »Mietspiegel«, der eine gute Übersicht über das ungefähre Preisniveau unterschiedlicher Objekte nach Art, Größe, Ausstattung und Lage bietet. Dort findet man auch konkrete aktuelle Vermietungsangebote für Wohnungen und Häuser.

Die Quadratmetermiete lag 2014 für Wohnungen im Raum Palma zwischen €7 und €11 mit Mittelwert um €9. Ein Meerblick erhöht die Mietforderung. Eine nach spanischen Maßstäben durchschnittliche 3-Zimmerwohnung (ca. 70-80 m2, mittlere Wohnlage und Ausstattung) in Palma kostete 2014 ab ca. €700/Monat plus Nebenkosten. In Außenbezirken und in Dorflagen kommt man etwas preiswerter, in Küsten-, Promi- und Künstlerorten dagegen teilweise nur erheblich teurer unter.

Eine viel besuchte spanischsprachige Seite ist www.segundamano.es, alternativ kann man es auf www.buscocasa.com versuchen.
Empfehlenswert ist die deutschsprachige seite des »Marktführers« im Segment der Langzeitvermietung www.mallorca-mietkult.com.

Wer sich erst vor Ort auf die suche macht, findet auch im deutschsprachigen Mallorca Magazin und in der Mallorca Zeitung Vermietungsanzeigen. In Supermärkten und anderswo liegt das Mallorca Anzeigernblatt El Aviso gratis aus (monatlich neu). Wer spanisch versteht, besorgt sich außerdem die Anzeigenblätter truque und Venta y Cambio (2x wöchentlich) und kauft sich ggf. zusätzlich eine spanische Zeitung wie z.B. die Ultima Hora.

Inserate stammen überwiegend von Maklern. Nur wenn Sie in der Anzeige auf das Wort particular (privat) stoßen, sind Sie über die angegebene Telefonnummer mit dem Eigentümer verbunden.

Makler kassieren mindestens eine Monatsmiete Kommission und verlangen meist zwei Monatsmieten Kaution für den Wohnungseigner. Achten Sie darauf, dass die gastos communidades vom Vermieter gezahlt werden; das sind die Nebenkosten des Gebäudes inkl. Wasser (Strom/Gas gehen zu Lasten des Mieters).

Erwarten Sie nicht, dass sie vom Makler oder Vermieter eine Rechnung bekommen. Die Geschäfte laufen überwiegend in bar!

Laufzeiten

Auf Mallorca mietet man monatsweise wie bei uns, wobei die Mietforderung oft von der Jahreszeit bei Mietbeginn abhängt. Liegt die vereinbarte Mietdauer unter fünf Jahren, so verlängert sich der Mietvertrag nach Ablauf automatisch um ein weiteres Jahr, bis fünf Jahre erreicht sind. Erst bei Verlängerung kann die Miete neu festgesetzt werden. Erhöhungen in den ersten fünf Jahren sind an den Lebenshaltungskostenindex (siehe www.ine.es) gebunden und somit meist eher gering. Untervermietungen sind nur nach Absprache mit dem Wohnungsinhaber zulässig. (Das hier skizzierte Mietrecht gilt nur für »permanent genutzten Mietraum«, nicht für Ferienimmobilien oder andere temporäre Nutzungen).

Bei kurzfristiger Mietdauer wird die Miete von Juni bis September doppelt bis dreifach so hoch sein wie in den übrigen Monaten. Das liegt nicht nur an den Touristen, sondern auch an den bereits erwähnten ‘zigtausend zusätzlichen Arbeitskräften vom Festland, die in der Saison in Gastronomie und Hotellerie aushelfen und irgendwo unterkommen müssen.

Sofern Sie eine Wohnung für ein Jahr oder länger oder aber nur von Herbst bis Frühjahr mieten wollen, können sie durchaus handeln. Gute Chancen haben sie dabei vor allem, wenn der Mietbeginn in den Monaten Oktober bis März liegt. Ab April/Mai sinken die Aussichten rapide, eine passable Wohnung zur längerfristigen Miete zu finden, weil in der temporada alta (Hochsaison) das große Geldverdienen beginnt. Von Mai bis September auf Verdacht nach Mallorca zu reisen in der Absicht, sich dort längerfristig einzumieten, wird teuer.

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