Mit dem spitzen Winkel Richtung Nordosten liegt Teneriffa wie ein gleich-schenkliges Dreieck im Atlantik. Manche erkennen in den Inselkonturen gar ein Huhn, das seinen Kopf nach Nordosten (Anaga) reckt. Ob nun Triangel oder Henne, bei der Frage nach der Himmelsrichtung kommt man leicht ins Schleudern.

Selbst unter Teneriffa-Kennern kann es darüber nach dem zweiten Glas Wein Streit geben. Las Américas, Teneriffas Reiseziel Nr. 1, liegt eindeutig im Süden, aber eigentlich schon an der Westküste; Santa Cruz befindet sich an der Ostküste, aber irgendwie doch im Insel-Norden. Und Puerto de la Cruz, das etwas südlicher als die Hauptstadt liegt, gilt als »der« Touristenort im Norden.

Tinerfeños unter sich lösen diese Orientierungsprobleme so: sie nehmen die Wetterscheide entlang Teneriffas Kammstraße (Chamorga-La Laguna-Teide) und nennen alles unterhalb davon »den Süden«, alles darüber »den Norden«. Ost oder West sind unbedeutend, was ja klimatisch auch weitgehend stimmt. Wichtiger auf der gebirgigen Insel sind da schon oben und unten, was weniger Unklarheiten verursacht.

Teneriffa wurde auf der oben gezeigten Karte in 7 Regionen definiert:

Das Dreieck (grau) zwischen Vilaflor, Santiago del Teide und La Esperanza bildet den zentralen Teil der Insel: Teide Nationalpark/ Cañadas und Cumbre Dorsal (= Strecke Teide-La Esperanza).

Von diesen drei Städten wurden Linien zu folgenden Küstenorten gezogen: von La Esperanza nach Punta del Hidalgo und von Santiago del Teide nach Punta de Teno (das ergibt die Region Nordküste), von Vilaflor über Granadilla nach El Médano und über Adeje nach La Caleta (das ergibt den Süden).

Die Region Westküste resultiert gleichzeitig damit aus den Linien Punta de Teno über Santiago del Teide nach Vilaflor und von dort nach La Caleta. Die Region Ostküste erstreckt sich zwischen Vilaflor/El Médano und La Esperanza/Santa Cruz.

Eine letzte Verbindungslinie zwischen San Andrés und Punta del Hidalgo markiert zwei weitere Regionen:
• oberhalb/rechts der Linie den Bereich Anagagebirge,
• unterhalb dieser Linie das Ballungsgebiet La Laguna/Santa Cruz
bis La Esperanza, das hier Großraum Santa Cruz (Metro) heißt.

Der überwiegende Teil der Urlauber wohnt im Süden und an der Nord- oder Westküste:

Der Norden

Drei Regionen bieten an der Nordküste unterschiedliches Urlaubsambiente: im zentralen Abschnitt ist das die Tourismus-Hochburg Puerto de la Cruz mit La Orotava und Los Realejos.

Beiderseits davon schließen sich zwei weniger touristisch entwickelte Küstenabschnitte an: im Westen die Region um Garachico und Buenavista mit einem weitgehend kleinstädtischen Charakter, das stark besiedelte Gebiet östlich von Puerto um Tacoronte und der ablegenere Bereich um Punta del Hidalgo und Bajamar mit älteren, vereinzelt stehenden Aparthotels. Daraus ergibt sich die Dreiteilung der Nordküste in
Puerto de la Cruz mit La Orotava und Los Realejos
Östliche Nordküste mit Tacoronte bis Bajamar und Hidalgo
Westliche Nordküste mit Garachico und Buenavista

Der Süden

Im Süden gibt es ebenfalls drei touristische Zentren: allen voran ist der Ende der 1960er-Jahre entstandene und immer noch wachsende großstädtische Touristenkomplex Los Christianos/Las Américas zu nennen. Er dehnt sich an der Costa Adeje immer weiter in Richtung Nordwesten aus (zur Zeit bis La Caleta).

Unweit des Süd-Flughafens Reina Sofia liegen zwei schon in den 1970er-Jahren entstandene, zeitweise touristisch ausgebremste Gebiete: die Costa del Silencio mit der Ferienanlage TenBel und neuen Hotel-Großbauten wie modernen Chalet-Urbanisationen, an die mehrere Golfplätze grenzen; ferner der Surfer-Treffpunkt El Médano, den jüngere Urlauber bevorzugen. Dieser touristische Süden ist daher in drei Kapitel aufgeteilt:

Los Cristianos-Las Américas-Costa Adeje
Costa del Silencio
El Médano

Westküste

 

An der touristisch weniger entwickelten Westküste konzentriert sich der Fremdenverkehr auf die Retortenstädte Los Gigantes und Playa de la Arena, sowie Puerto de Santiago, dessen alten Ortskern man nur noch mit Mühe ausmachen kann. Alle drei Bereiche sind inzwischen übergangslos miteinander verwachsen.