Die Halifax Explosion

Halifax Nova Scotia; pixabay CC0

Anfangs brachte jeder Krieg einen Aufschwung für die Stadt. Während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wurde die Basis der britischen Marine weiter ausgebaut und vergrößert, ebenso 1812 während der amerikanisch- kanadischen Auseinandersetzung. Das brachte Arbeitsplätze, Geld und Wohlstand. Auch der Erste Weltkrieg sorgte für einen Wirtschaftsboom. Im Hafen von Halifax – mit 50.000 Einwohnern damals größte Stadt in Atlantik- Canada – drängten sich die Fracht- und Kriegsschiffe.

Doch dann geschah eine Katastrophe, die Halifax um Jahrzehnte zurückwarf: Am 6. Dezember 1917 stieß das französische Munitionsschiff Mont Blanc, das über 2000 Tonnen Munition und hochexplosives Material geladen hatte, mit einem belgischen Versorgungsschiff zusammen und geriet in Brand. Die Besatzung der Mont Blanc, die um die gefährliche Fracht wußte, konnte das Schiff noch verlassen, bevor es 20 Minuten nach dem Zusammenstoß explodierte. Diese kurze Zeit hatte aber auch ausgereicht, scharenweise Schaulustige, vor allem Kinder, an die Hafenkais ringsum zu locken, die sich das interessante Schauspiel der brennenden Schiffe nicht entgehen lassen wollten und dann Opfer der größten von Menschen verursachten Explosion vor der Atombombe wurden. Über 2.000 Personen wurden getötet und über 9.000 verletzt, fast der ganze nördliche Teil der Stadt, über 100 ha mit zahlreichen Gebäuden, wurde zerstört. Halifax brauchte Jahrzehnte, um sich davon zu erholen.

Lange Zeit hielten sich Gerüchte über einen feindlichen Angriff und die Beteiligung deutscher Spione. Aber nach jahrelangen Prozessen wurde offiziell festgestellt, dass wohl keine Sabotage im Spiel war.
Im Maritime Museum of the Atlantic erläutern Film und eine Fotoausstellung die Details dieses tragischen Ereignisses.