Die Straßen von Can Picafort (überwiegend landschaftlich schöne Straßenführung) und Manacor nach Capdepera/Cala Rajada führen im Bogen am Zentrum Artás vorbei, eines der attraktiveren Landstädtchen Mallorcas.
Touristisch ist dort mittlerweile mehr los als noch vor wenigen Jahren, da mehrere kleine Hotels und neue Restaurants ihre Pforten öffneten und die geradeaus hoch in Richtung Santuari laufende Carrer Ciutat weitgehend zur Fußgängerstraße und Künstlergasse wurde. Dort lohnt ein Blick in einige der Shops und Galerien.
• Tapas & Vino serviert das Restaurant Can Sion (Ciutat 22) von Di bis So ab 19 Uhr und Di auch 10-15 Uhr; www.restaurante-cansion.com, Mo geschlossen.
• Neben Tapas haben auch noch hübsche Gärten nach hinten raus das Café Parisienne (Ciutat 18) und im oberen Abschnitt der Fußgängerzone das originelle Mar de Vins (Antoni Blanes 34).
Hauptziel in Artá ist nach wie vor die burgartige Anlage auf dem Kalvarienberg um die Wallfahrtskirche Santuari de Sant Salvador. Ab der verlängerten Carrer Ciutat (Antoni Blanes und Sol) steigt man auf der Treppengasse Parroquia zur Kirche Transfiguración del Señor hinauf und dann weiter auf einer von Zypressen gesäumten breiten Treppe bis Sant Salvador. Man kann auch über die Carrer S’Abeurador anfahren; an ihr zweigen weitere Treppengassen nach oben ab.
Auffahrt/Parken
Der Weg per Auto hinauf zur alten Festung um die Wehrkirche ist weiträumig ausgeschildert. Man gelangt bis zum oberen Park platz vor seinen Mauern, muss aber von dort ebenfall noch ein wenig bergauf gehen. Sollte dieser Parkplatz voll sein, bleibt nur der Ausweichplatz Richtung Ermita de Betlém unterhalb des Hotels San Salvador. Eine großartige Rundum sicht entlang der komplett begehbaren Zinnen belohnt die Mühe des Aufstiegs bzw. der Auffahrt.
Einkehr
Das Hotel Sant Salvador unterhalb des Festungsberges (direkt an der Zufahrt) hat eine schöne Gartenterrasse mit Weitblick über die Landschaft. Zwei stilvolle Abendrestaurants (Zezo und Gaudi, gehobenes Preisniveau, Tel. 971 829555) und die Bar Es Castellet warten dort auf Gäste, www.santsalvador.com.
Ermita de Betlem/Abstieg nach Colonia de Sant Père
Besonders bis in den Mai hinein, solange noch Obstbäume blühen und das Grün der Natur frisch ist, sollte man einen Ausflug zur Ermita de Betlem anschließen. Weniger die Einsiedelei selbst als vielmehr der Weg dorthin – zunächst durch ein liebliches Tal und dann weiter auf enger Serpentinenstrecke über einen Höhenzug – machen den Reiz dieses Ziels aus. Von dort schaut man auf Colonia de Sant Père und über die Bucht von Alcudia, bei guter Sicht bis zum Cap Formentor. Ein Fußweg führt von der »heiligen« Quelle Font de S’Ermita (von der Zufahrtsallee rechter Hand) hinunter zur Küste zwischen Colonia de Sant Père und Betlem (ca. 3 km bis zur Straße Ma-3331 und noch 500 m weiter bis zur Urbanisación).
Naturschutzgebiet Península de Llevant
Nördlich der Ermita bis zum Meer erstreckt sich ein ausgedehntes Naturschutzgebiet, der Parc Natural de la Península de Llevant. Von der Straße zur Ermita de Betlem (Ma-3333 Carrer de Pou Nou) zweigt nach ca. 5 km noch vor dem Beginn der Serpentinen die Holperstraße zur Radarstation auf dem Puig de Sa Tudossa (445 m) ab. Nach einem halben Kilometer erreicht man einen Parkplatz, den Ausgangspunkt zweier langer Wanderrouten in das Gebiet hinein. Kartenmaterial erhält man dort im Büro des Parks (S’Alqueria Vella de Baix, das täglich von 9 Uhr bis 15.30 Uhr geöffnet ist. Die interessanteren Wanderungen im »Kerngebiet« nahe der Küste erfordern leider kilometerlange Anmärsche und sind bei weitem nicht so umwerfend wie manche Routen in der Serra Tramuntana.
Dafür ist das Gebiet ein Dorado für Mountainbiker, die sich und ihre Räder dort auf gerölligen Pfaden ordentlich quälen können.
Wanderungen
Wunderbar ist die Verbindungsroute vom Puig de Sa Tudossa auf einer Art Kammlinie zum Talaia de Morey (unverfehlbar markiert, aber zum Schluss recht steil). Von dort oben überblickt man die Bucht von Alcúdia und schaut bis zum Cap Formentor. Bis zum Puig muss man zunächst auf einer für Fahrzeuge gesperrten ramponierten Straße laufen. Ca. 4 km Anmarsch und gute 2 km Pfad sind 12 km retour, mit Pausen ca. 4-5 Stunden. Die zweitbeste und leichter zu realisierende Wanderung in dieser Region führt vom Ende der Straße zur Cala Torta bzw. von der Cala Estreta an der Küste entlang zum Torre d’Albarca.
Talaiots
Von der Straße in Richtung Capdepera geht es noch im Ortsbereich rechts ab zu den Talaiots de Ses Paisses (1 km). Das Gelände ist eingezäunt. Geöffnet Mo-Fr im Winter 10-13/14-17 Uhr; April bis Oktober Mo-Sa 9.30-13/14.30-18.30 Uhr; Eintritt €2. ´
Cala Torta
Am östlichen Ortseingang/-ausgang von Artá weist ein Schild auf die Zufahrt zur Cala Torta hin, einer Bucht an der rauhen Nordostküste weitab jeder Siedlung mit einem tiefen Sandstrand und Dünen. Sie ist beliebt bei Nacktbadefans, aber kein reines FKK-Revier. Die 10 km lange Strecke dorthin ist bis zum Abzweig für die Cala Torta geteert. Der letzte Kilometer geht noch über Stock und Stein. Schattiges Parken möglich. Eine Strandbar mit einfachen Gerichten öffnet Juni bis September. Die Wasserqualität ist dort Spitze. Manche Besucher kommen zu Fuß von der ca. 2 km entfernten Cala Mesquida.

Zum Torre d’Albarca
Küstenpfade führen zum bestens erhaltenen/restaurierten Wachtturm Torre d’Albarca mit einem alten Kanonenrohr auf der oberen Plattform (ca. 1 Stunde) und weiter bis zum Talaia de Morey (4-5 Stunden einfacher Weg), und für »Kampfwanderer« an einem sehr langen Tag bis Betlém und Colonia de Sant Père. Wer sich die riesigen Schlaglöcher antun mag, kann der Straße (links) auch bis zur Cala Estreta folgen und dort starten; das spart 15 min Fußweg. Auf keinen Fall aber hinunter zur Cala Mitjana fahren, dort ist nur noch mit 4WD ein Durchkommen.
Einkehr
Gut 2 km vor Erreichen der Cala Torta weist ein Schild auf das Restaurant Sa Duaia hin. Unbedingt besuchen zumindest für einen Drink oder mal eben die E-Mails des Tages erledigen: Wifi ist dort frei! Von der Gartenterrasse hat man einen traumhaften Blick. Wer dort Hunger hat, kriegt statt Speisekarte einen Laptop, dessen Monitor alle Gerichte samt Zutaten und Stadien der Zubereitung zeigt. Geöffnet April-Oktober; Zimmer, Apartments und Pool mit Whirlpool gibt’s auch; www.saduaia.com.
Roca Viva
Über eine gepflegte Terrasse und ein sehr gemütliches Restaurant (Roca Viva) verfügt der Golfplatz von Capdepera, ca. 4 km östlich von Artá (kurze Zufahrt). Gut für einen Drink wie auch für einen Capuccino oder das Dinner. Prima Preis-/Leistungsverhältnis; https://www.golfcapdepera.com/de/restaurant-roca-viva/
Höhlen
Die bekannten Höhlen von Artá liegen gut 10 km entfernt von Artá im Hang überm Meer bei Platja de Canyamel.