Die überwiegend schöngeführte Srtraße Ma-12 vereinigt sich südlich von Arta mit der Ma-15, die Palma via  Manacor und Sant Llorenc mit Capdepera/Cala Rajada verbindet. Für Arta ist sie so etwas wie eine südliche Tangente und Hauptverkehrsverteiler für die verschiedenen Bereiche der Stadt und das Hinterland.

Der 7.700-Einwohner-Ort ist eines der attraktiveren Landstädtchen Mallorcas. Das hat sich herumgesprochen, und obwohl es weitab der nächsten Strände liegt, ist dort mittlerweile touristisch allerhand los. Artá ist nicht nur ein gutes Ausflugsziel, sondern auch Standort von Individualtouristen, die u.a. vom Naturpark Peninsula de Llevant angezogen werden.

Eine Reihe von kleinen Individualhotels und eine gut sortierte Gastronomie ziehen viele Besucher an. Die vom ersten innerörtlichen Kreisverkehr geradeaus ab der Ma-15 ins Zentrum aufsteigende Carrer de Ciutat wurde zur Fußgängerstraße mit vielen Terrassenlokalen und weiter oben zur Laden- und Kunsthandwerksgasse.

Einen guten Ruf genießen

• das Restaurant Can Sion vor allem für seine Tapas und eine lange Weinkarte (Ciutat 22). Neben Tapas haben auch noch hübsche Gärten nach hinten raus.

• das Café Parisien (Ciutat 18) und im oberen Abschnitt der Fußgängerzone das

• originelle Mar de Vins (Carrer D’Antoni Blanes 34 - Verlängerung der Ciutat), das neben Tapas auch vegetarische Gerichte auf der Karte hat.

Das Hotel Sant Salvador unterhalb des Festungsberges überzeugt nicht nur als Unterkunft, sondern auch mit dem stilvollen

Restaurant Gaudi (Carrer de Pou Nou 26) drinnen wie draußen gediegen, schöne Gartenterrasse mit Weitblick, gute Küche, dabei nicht viel teurer als andere.

Hauptziel in Artá ist die burgartige Anlage auf dem Kalvarienberg um die Wallfahrtskirche Santuari de Sant Salvador. Ab der verlängerten Carrer Ciutat (Antoni Blanes und Sol)steigt man über die Treppengasse Parroquia zur Kirche Transfiguración del Señor hinauf und dann weiter auf einer von Zypressen gesäumten breiten Treppe bis zum zinnenbewehrten Vorhof. Man kann auch von Nordosten her über die Carrer S’Abeurador anfahren; von ihr zweigen die Treppengassen Carrer des Mal Lloc und de L’Escala nach oben ab.

Der Weg per Auto hinauf zur alten Festung durch engste Gassen am Hotel Sant Salvador vorbei ist zugleich mit der Wegweisung zur Ermita de Betlém weiträumig ausgeschildert. Man gelangt bis zum oberen Parkplatz direkt unterhalb der Mauern des Komplexes. Sollte der Platz voll belegt sein, bleibt nur das Parkareal 100 m unterhalb des Hotels Sant Salvador. Eine großartige Rundumsicht entlang der komplett begehbaren Zinnen belohnt die Mühe des Aufstiegs bzw. der Auffahrt.

Der alte Bahnhof von Artá (an der Durchgangsstraße Ma-15/Avinguda Costa i Llobera) ist Start-/Endpunkt der 29 km langen Bike-Route Via Verde über Son Servera/Sant Llorenc nach/von Manacor.

Ermita de Betlem/Abstieg nach Colonia de Sant Père

Besonders bis in den Mai hinein, solange noch Obstbäume blühen und dasGrün frisch ist,sollte man unbedingt einen Ausflug zur Ermita de Betlém (schlichtes Kirchlein) einplanen. Weniger die Einsiedelei selbst als vielmehr der Weg dorthin – zunächst durch ein liebliches Tal und am Ende über enge Serpentinen (mit streckenweise wunderbarer Aussicht) – machen den Reiz des Ziels aus. Von dort schaut man auf Colonia de Sant Père und über die Bahia de Alcúdia, an guten Tagen bis zum Cap Formentor. Ein Fußweg führt von der »heiligen« Quelle Font de S’Ermita hinunter nach Betlém (ca. 3 km bis zur Ma-3331 und 500 m weiter bis zur Siedlung).

Naturschutzgebiet Península de Llevant

Nördlich der Ermita bis zum Meer erstreckt sich ein ausgedehntes Naturschutzgebiet, der Parc Natural de la Península de Llevant. Von der Straße zur Ermita de Betlem (Ma-3333 Carrer de Pou Nou) zweigt nach ca. 5 km noch vor dem Beginn der Serpentinen die Holperstraße zur Radarstation auf dem Puig de Sa Tudossa (445 m) ab. Nach einem halben Kilometer erreicht man einen Parkplatz, den Ausgangspunkt zweier langer Wanderrouten in das Gebiet hinein. Kartenmaterial erhält man dort im Infocenter des Parks in der ehemaligen Finca S’Alqueria Vella de Baix. Die interessanteren Wanderungen im »Kerngebiet« nahe der Küste erfordern leider kilometerlange Anmärsche und sind bei weitem nicht so umwerfend wie manche Routen in der Serra Tramuntana.

Dafür ist das Gebiet ein Dorado für Mountainbiker, die sich und ihre Räder dort auf gerölligen Pfaden ordentlich quälen können.

Wanderungen

Wunderbar ist die Verbindungsroute vom Puig de Sa Tudossa auf einer Art Kammlinie zum Talaia de Morey (unverfehlbar markiert, aber zum Schluss recht steil). Von dort oben überblickt man die Bucht von Alcúdia und schaut bis zum Cap Formentor. Bis zum Puig muss man zunächst auf einer für Fahrzeuge gesperrten ramponierten Straße laufen. Ca. 4 km Anmarsch und gute 2 km Pfad sind 12 km retour, mit Pausen ca. 4-5 Stunden. Die zweitbeste und leichter zu realisierende Wanderung in dieser Region führt vom Ende der Straße zur Cala Torta bzw. von der Cala Estreta an der Küste entlang zum Torre d’Albarca.

Talaiots

Von der Straße in Richtung Capdepera geht es noch im Ortsbereich rechts ab zu den Talaiots de Ses Paisses (1 km). Das Gelände ist eingezäunt. Ses Paisses wirkt wegen seiner Lage im Park besonders pittoresk. Geöffnet Mo-Sa 10 - 14 Uhr; Eintritt €2. ´

Cala Torta

Etwa 500 m östlich des letzten Kreisverkehrs am Ortsausgang-/eingang von Artá zweigt die unübersehbar ausgeschilderte Stichstraße Richtung Cala Torta ab, einer Bucht an der rauhen Nordostküste weitab jeder Siedlung mit einem tiefen Sandstrand, Dünen und umwerfender Wasserqualität. Sie ist beliebt bei Nacktbadefans, aber kein reines FKK-Revier, ebenso die 300 m westlichere und kleinere Cala Mitjana. In der nächsten Bucht Cala Estreta ist die Sandmenge nicht der Rede wert.

Nach 10 km Asphalt in einwandfreiem Zustand teilt sich die Straße für das letzte Stück bis zur Küste in drei Arme von jeweils 1.300 m über Stock und Stein, die so gut wie nicht mehr mit Pkw befahrbar sind. Auch für Miet-SUV dürften alle drei Strandzufahrten einschließlich der Verbindung zwischen Cala Mitjana und Estreta unzulässig sein. Da hilft nur: Weiter zu Fuß oder gleich den Küstenpfad ab Cala Mesquida nehmen. Kurz vor Erreichen der Zufahrten zu den Calas geht’s rechts hoch zum Agroturismo-Hotel Sa Duaia (nicht vorher Finca Sa Duaia!). Das burgartige Gemäuer mit Turm beherbergt nicht nur das Hotel, sondern auch ein
Restaurant mit Aussichtsterrasse hoch über der Cala Torta. Mallorquinische Küche. Bei gutem Wetter einmalig! 

Torre d'Albarca © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag
Torre d'Albarca © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag

Zum Torre d’Albarca

Ein prima Ziel für eine – je nach Startpunkt und Kondition – 2- bis 4-stündige Küstenwanderung liefert der alte Wachtturm Torre d’Albarca mit einem alten Kanonenrohr auf der oberen Plattform. Wo immer man startet, in jedem Fall läuft man ausgetretenen oder durch Steinmännchen gut markierten Küstenpfaden nach (und zurück identisch). Im Maximum ab Cala Mesquida sind ca. 11 km zu wandern, ab Cala Torta 7 km und ab Cala Estreta 6 km. Kurz vorm Ziel passiert man die einsame Strandbucht Cala Matzoc.

Anmerkung zu den Startpunkten: ab Cala Torta marschiert man ab der Westseite des Strandes einfach los, ebenso ab Cala Mitjana. Die in Frage kommenden Einstiegspunkte sind rasch entdeckt. Ab der Cala Estreta geht es zunächst an einer Umzäunung entlang in Richtung Küste. In Cala Mesquida folgt man der Carrer Esparrell (am Nordende des Ortes) hinunter bis ans Ende der Betonierung und geht dann am Wasser weiter.

Die Wanderung ist gelegentlich anstrengend wegen der vielen Uferschrägen, die man aber– unter Inkaufnahme größerer Laufstrecken – umgehen kann.
Eine gute Karte der Gesamtroute ab Cala Mesquida findet man bei www.outdooractive.com/de/route/wanderung/mallorca/kuestenwanderung-cala-mesquida-cala-torta-torre-d-albarca/227860085/#dm=1

Höhlen

Die bekannten Höhlen von Artá liegen gut 10 km entfernt von Artá im Hang überm Meer bei Platja de Canyamel.