Passeig Maritim, Terreno und Santa Catalina in Palma de Mallorca Teil II

Zurück via Avinguda Joan Miró

Vom Ende des Passeig Maritim könnte man via Avinguda Joan Miró sozusagen ein »Straßen-Stockwerk« höher wieder in Richtung Zentrum zurückkehren (beim Shopping Center Porto Pi nach rechts bzw. vom gegenüberliegenden Dic de L’Oest das Ende des Passeig geradeaus überqueren).

El Terreno

Die Plaça Gomila, über Treppen auch vom Passeig Maritim erreichbar, ist Zentrum des Stadtteils El Terreno und gleichzeitig des dort jugendlich spanisch geprägten Nachtlebens von Palma entlang der Avinguda Joan Miró über die Plaça Gomila hinaus bis zur Plaça Mediterraneo und Umfeld. Dort findet man zahllose Kneipen, Snack- und Musikbars und Discos für die Kids.

Plaça Gomila

Vor 20 Jahren dominierten noch Skandinavier das Gebiet rund um die Plaça Gomila. Später ging es mit El Terreno bergab. Die sich anbahnende Erholung als Ergebnis einer Anpassung an ein neues Publikum aus jungen Spaniern und wenigen Touristen ist noch nicht abgeschlossen. Man sieht dem Viertel tagsüber den Umbruch an. Bei Dunkelheit werden die Vibrations dort vielen Leuten (eher unter 30 Jahren) aber besser gefallen als das »Nachtleben« in Orten wie Arenal, Magaluf oder Santa Ponça.

Burg Bellver © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag
Burg Bellver © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag

Castell de Bellver

Hoch über Terreno liegt die Burg Bellver; von der Plaça Gomila ist sie sogar – über ein steiles Stück Straße und viele Stufen – recht gut zu Fuß zu erklimmen. Mit Fahrzeug erreicht man das Castell (von Palma kommend) nur über die Avinguda Joan Miró und dann rechts in die Camilo José Cela.

Baustil/Geschichte

In seiner schmucklosen Klotzigkeit beeindruckt Bellver durch eine ungewöhnliche topfartige Bauweise. »Bewacht« wird der Rundbau von Wällen, Gräben und drei angesetzten Türmen, die kaum oder wenig über ihn hinausragen. Lediglich der höhere Torre de Homenaje, über Jahrhunderte hinweg Heimstatt eines gefürchteten Verlieses, steht frei vom Hauptgebäude.

Die Räume der zweigeschossigen Burg, die teilweise als Museum dienen, öffnen sich alle zum Innenhof, der von Säulengängen begrenzt ist. Der Bau wurde gleich nach der Eroberung Palmas durch Jaume I. begonnen, jedoch erst im Jahre 1309 fertiggestellt. Bellver blieb nicht sehr lange Sitz der Könige, sondern diente u.a. als Gefängnis für Palmas Juden, die man nach einem Pogrom Ende des 14. Jahrhunderts zunächst hier zusammentrieb und später teerübergossen anzündete und von den Mauern warf.

Zeiten

Das große Tor gibt den kurvenreichen Weg hinauf werktags 8 Uhr morgens bis 19.15 Uhr (Okt.-März), sonst bis 20.30 Uhr frei. So und Feiertage 10-17 Uhr, im Sommer bis 19/21 Uhr. Zutritt zur Burg €4. So frei, aber Räume und Museum sind dann geschlossen.

Blick über Palma

Bellver sollte man unbedingt besuchen. Bei zeitiger Ankunft vielleicht sogar vor der Besichtigung der historischen Altstadt, denn von dort oben hat man einen phänomenalen Überblick. Deutlich erkennt man die Umrisse der Innenstadt, den Verlauf der ehemaligen Stadtmauer, deren Zickzack heute die Ringstraßen folgen, und wie Palma sich in alle Richtungen ausdehnt. Außerhalb der Altstadtbezirke, sieht man ab von Stierkampfarena und Poble Espanyol, finden sich keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten.

Santa Catalina © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag
Santa Catalina © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag

Santa Catalina

Zwischen El Terreno und Palmas Altstadt liegt der Stadtbezirk Santa Catalina, der seit einigen Jahren ein erstaunliches Revival erlebt. Im Dreieck zwischen Passeig Maritim (bis Monsenyor Palmer), Avinguda Argentina (Ringstraße um die Altstadt) und Carrer Espartero/Comte de Barcelona ballen sich zahllose kleine Bars und Restaurants jeder Provenienz und Stilrichtung von »schlicht« über »originell« bis »design«. Den zentralen Bereich bilden die Straßen rund um die und »über« der Plaça Navegacio mit dem hier noch ursprünglichen täglichen bunten Mercat (bis 13/14 Uhr) in der Markthalle Santa Catalina.

Gastronomie

Aus der großem Zahl der Restaurants seien hier genannt

• Ristorante Regionale Santa Catalina in der Carrer Caro 24 (3 Blocks nördlich Mercat Santa Catalina); mittlere Preise
• Garlic & Shots in der Carrer Cotoner 33; mittlere Preise
• Fabrica 23 in der Cotoner 40 mit wechselnden Angeboten für anspruchsvolle Gaumen (gehobene Preiskategorie).

An Wochenenden sind abends alle Restaurants in Santa Catalina proppenvoll und die Straßen zu fast jeder Zeit komplett zugeparkt; bloß nicht mit dem Auto in dieses Viertel hineinfahren.

Es Jonquet

Boten die ärmlichen Häuser auf dem Hügel Es Jonquet hoch über dem Hafen (unterhalb der Straße Sant Magi) noch Ende der 1990er-Jahre überwiegend ein Bild des Verfalls, wurde und wird seither kräftig restauriert. Nur Anwohner dürfen noch mit Fahrzeug in die frisch gepflasterten Straßen dieses heute als chic geltenden und teuer gewordenen Bereichs.