Sineu, ein Städtchen mit nicht einmal 4.000 Einwohnern, liegt ziemlich genau in der Inselmitte und ist über kleine und große Straßen strahlenförmig mit dem Rest Mallorcas verbunden. Die Altstadt mit der alles überragenden Hauptkirche Santa Maria de Sineu drängt hügelaufwärts zur zentralen Plaça San Marc (»Sa Plaça«). Ein Teil der engen Straßen ist dort für Fahrzeuge ganz gesperrt, mindestens aber verkehrsberuhigt.
Besucher parken am besten im ebenen Bereich östlich der Altstadt zwischen der Plaça Es Fossar und dem Bahnhof. Indessen herrscht dort am Markttag oft ein ziemliches Verkehrschaos. Alles ist zugeparkt, Ausweichparkplatz ein Areal an der südöstlichen Ortsumgehung Carrer Migjorn/ Camí Matadero (von dort ca. 400-500 m zu Fuß bis zur Plaça Es Fossar).
Sineu lässt sich im Übrigen per Bus und vor allem per Bahn via Inca bzw. Manacor gut erreichen.
Mercat de Sineu
Touristisches MotivNo.1 für einen Ausflug nach Sineu ist der Mittwochsmarkt; trotz der meist hohen Besucherzahlen mit Gedränge und Gewühl allerorten nach wie vor bester Markt der Insel. Er besetzt komplett die Plaça Es Fossar samt Randzonen und zieht sich hinauf in die Altstadt bis zur Plaça San Marc (auch einfach Sa Plaça).
Zum andere Märkte überragenden Eindruck sorgen vor allem die örtlichen Gegebenheiten: Über schmale Gassen, Treppen und miteinander verbundene Terrassen gelangt der Besucher von der weitläufigen unteren zum Obst-, Gemüse- und Lebensmittelmarkt auf der oberen Plaça vor der Kirche Santa Maria (am Markttag 9-14 Uhr geöffnet, Eintritt). Stände für T-Shirts, Süßigkeiten, Lederwaren, Souvenirs und viel Krimskrams säumen den Weg. Speziell in Sineu findet man auch schöne Keramik, handgearbeitete Heimtextilien und mehr Originelles als anderswo, im Randbereich auch noch Reste eines früher bedeutenden Viehmarkts.
Der Löwe von Sineu
Den berühmten Löwen mit Flügeln auf der Plaça es Mercadal unter halb der klobigen Kirche übersieht man trotz der Buden und Verkaufsstände um ihn herum auch an Markttagen nicht.
Ein Spaziergang durch die alten Gassen von Sineu ist für Leute mit kulturellem Interesse ergiebiger ohne Markt. Indessen bleiben die historischen Gebäude – wie etwa das Convent de las Monjas, Carrer del Palau 17, welches im 13. Jahrhundert zeitweise sogar als königliche Residenz genutzt wurde und heute von kolumbianischen Nonnen bewohnt wird – meist verschlossen.
Unweit östlich der Bahnlinie in der Carrer Entorns Cases Noves steht die alte Windmühle Moli d’en Gaspar in einem hervorragenden Erhaltungszustand. Gegenüber versteckt sich auf einem verwilderten Grundstück die archäologisch ergiebige Cova d’en Gaspar, eine in römischer Zeit als Begräbnisstätte genutzte Höhle.
Anfahrt bzw. Zugang per pedes für Mühle und Höhle über die Carretera de Santa Margalida/Ma-3510, dann Carrer de les Cases Noves. Distanz ab Plaça es Fossar oder ab Bahnhof/Busbahnhof etwa 500 m.
Gastronomie
Am Markttag sind alle Kneipen und Restaurants im und rund ums Zentrum proppevoll. Empfehlungen für die Pause zwischendurch oder auch eine Mahlzeit, sofern man Platz findet (an anderen Tagen kein Problem):
• Café Bistro Mara an der Südwestseite der Plaça Es Fossar hat die richtige Position, wenn es ums »Gucken« (am Markttag) geht; www.facebook.com/people/Café-Mara-Sineu/100063661104092
• Bar Sabina auf der Sa Plaça neben der Kirche; typisch mallorquinisch
• Celler Can Font, dessen altes Gewölbe es dank seiner Eichenfass-Torsos durchaus mit den Inca-Kellern aufnimmt und – was sonst? – deftig Mallorquinisches serviert. Lage oben an der Plaça San Marc es.canfontsineu.com/celler
• Abseits des Zentrums gilt das Restaurant Moli d’en Pau in einer alten Mühle mit Garten als die kulinarisch beste Wahl in Sineu (an der Carrer Santa Margalida/Ortsumgehung Kreisel Ma-3310/Ma-3510, ca. 450 m ab Plaça Fossar/Bahnhof); www.molidenpau.es/de_de