Mallorca das Wanderparadies?

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Nachdem Mallorca Jahrzehnte lang vor allem für den klassischen Badeurlaub bekannt war, zeichnet sich ein an Dynamik gewinnender Strukturwandel auf der Insel ab: Aktion statt Faulenzen ist angesagt. Reisebuch.de stellt in lockerer Folge die aktuellen Aktivtrends vor, beginnend mit "Wandern auf Mallorca".

La Fortaleza - leider nur aus der Ferne zu betrachten (c) if/reisebuch.de

Seit den 80er Jahren hat sich Mallorca zunehmend als "Wanderparadies" präsentiert, und in den letzten Jahren ist dieses Image durch massive Investitionen von offizieller Seite auch in Teilen Wirklichkeit geworden. 

Vor allem in der Sierra Tramuntana, aber auch in anderen Naturparks der Mitte und an der Ostküste Mallorcas wurden neue Wanderwege angelegt oder bereits bestehende ausgebaut und ausgeschildert.

Spektakuläres Großprojekt der letzten Jahre war der Ausbau des Wanderweges von Andraxt an der Südküste durch die gesamte Tramuntana bis nach Pollenca im Norden. Individuell oder auf geführten Wanderungen kann man diese anspruchsvolle Strecke in ca. einer Woche absolvieren. Doch dies ist nur etwas für geübte und trainierte Hiker. Einige dieser Touren besitzen durchaus "alpinen" Charakter.

Gute Karten und Beschreibungen findet man im aktuellen Reiseführer "Wandern auf Mallorca" aus dem RKH-Verlag.

Wer es gemächlicher angehen möchte, der findet auch überschaubare "Genusswandertouren" mit großem Erholungswert und spektakulären Ausblicken vor allem in den Bereichen Port de Soller, Deia und Port de Pollenca.

Das  Hauptproblem für den Wanderer ist die Tatsache, dass sich der größte Teil Mallorcas in Privatbesitz befindet. Und nicht alle Landbesitzer lassen Wanderer über ihr Gelände laufen. Deshalb kaufte die öffentliche Hand in den letzten Jahren größere Ländereien, so genannte Fincas, auf, um sie als Wander- und Erholungsgebiete den Einheimischen und Touristen zugänglich zu machen.     Beispiele hierfür sind die Finca Publica Galatzo im Südwesten sowie die Finca Planicia bei Estellenc an der Westküste.

Nächstes ehrgeiziges Projekt der Balearenregierung ist der Weitwanderweg GR 222 von Artá im Nordosten zum Kloster Lluc in der zentralen Tramuntana.

Unbefriedigend bis ärgerlich bleibt die Tatsache, dass nach wie vor attraktve Wanderziele und Strecken auf Mallorca durch das Militär oder einflussreiche Privatbesitzer gesperrt sind. Hierzu gehört u.a. das Castel del Rei bei Pollenca, zu dem der schöne Wanderweg über das Gelände der Familie March führt, der Gipfel des Puig Mayor, auf dem das Militär immer noch eine Horchstation betreibt, sowie die alte restaurierte Festung La Fortaleza am Ende der Bucht von Port de Pollenca. Dieses Anwesen gehört zu den teuersten Privatobjekten in ganz Spanien.