Bereits 2002 wurde auf Mallorca, Ibiza, Formentera und Menorca erstmals eine damals heftig umstrittene „Ecotasa“ eingeführt, die auch gerade in Deutschland für viel Aufregung sorgte, wonach Hotelgäste durchschnittlich einen Euro am Tag zahlen mussten. Als ein Jahr später die Konservativen an die Macht kamen, wurde die sogenannte Ökosteuer sofort wieder einkassiert. Nun aber scheint die Zeit dafür reif zu sein und benötigt wird das Geld auf den Balearen ohne Zweifel, denn die Zeiten, in denen man finanziell aus dem Vollen schöpfen konnte, sind lange vorbei.
Die Neuauflage der Umweltabgabe bedeutet für alle Urlauber auf Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera Folgendes:
Die erweiterte „Ecotasa“ wird wie die deutsche „Kurtaxe“ oder „Bettensteuer“ nicht in den Reisepreis hineingerechnet, sondern von den Übernachtungsgästen direkt vor Ort in der Unterkunft bezahlt. Die Höhe bemisst sich nach der Kategorie der Herberge pro Person und Nacht:
Es gilt demnach folgende Staffelung:
5-Sterne-Hotels: 2,20 €
4-Sterne-Hotels: 1,65 €
3-Sterne-Hotels: 1,10 €
Landhotels und Fincas: 1,10 €
Appartements und Ferienhäuser: 1,10 € bis 2,20 € , aufsteigend je nach Kategorie
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre sind von dieser neuen Steuer ausgenommen. In der Nebensaison, zwischen dem 01.11.2016-30.04.2017, gelten auf alle Sätze 50% Rabatt.
Die erwarteten Einnahmen von einigen zig Millionen Euro sollen laut Gesetz folgenden Zwecken zugeführt werden:
Schutz, Modernisierung und Renaturierung der Umwelt, Förderung touristische Aktivitäten in der Nebensaison, Bewahrung des historischen und kulturellen Erbes, Ausweitung von wissenschaftlicher Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet des Klimawandels, bezogen auf touristische Aktivitäten.
Man darf gespannt sein, ob dies in irgendeiner Weise die ökologische Ausrichtung der Tourismusindustrie auf Mallorca und seinen Schwesterinseln spürbar und nachhaltig stärken wird oder ob es nur ein weiterer Trick ist, um den Besuchern der ohnehin recht teuren Balearen, noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.